Stand-Up Paddling, oder kurz auch SUP, erfreut sich seit den letzten Jahren einer immer größeren Beliebtheit. Ob auf Seen und Flüssen die Natur genießen oder in Städten wie Paris und Berlin die Innenstadt erkunden, Stand-Up Paddling sind so gut wie überall allgegenwärtig und ihre Einsatzmöglichkeit sind nahezu grenzenlos. Da wir die Münchener Region beispielsweise ziemlich gut kennen, habe wir vor Kurzem einen Artikel zum Stand Up Paddling in München veröffentlicht. SUP sind nicht nur etwas für Leute mit Paddelerfahrung und großer Sportaffinität. Im Allgemeinen lässt sich sagen, dass jeder, der stabil stehen und schwimmen kann, für das SUP-Paddeln geeignet ist. Die Auswahl an SUP wird immer größer vor dem Kauf eines SUP fühlt man sich nahezu erschlagen von der Vielzahl an Board, die ganz unterschiedliche Eigenschaften besitzen und somit jeweils für einen bestimmen Einsatzbereich konzipiert sind. In diesen Artikel verraten wir euch, was ihr vor dem Kauf eines SUP wissen solltet, damit Ihr auch für euch das richtige Board findet.
Einsatzgebiete von Stand Up Paddle Boards
Es gibt vier verschiedene Einsatzgebiete für SUP-Boards: Surf, Touring, Racing und Fitness. Die zwei Hauptdisziplinen sind Touring und Fitness. Als Einsteiger wird man sich wohl auch für eines dieser beiden Kategorien entscheiden. Surfen oder Wave ist dagegen eher eine Kategorien für Fortgeschrittene und Profis.
Unter Touring versteht man das Wasserwandern mit dem SUP, also das Zurücklegen von längeren Strecken. Für jemanden, der vorrangig Flüsse und Seen erkunden oder von A nach B paddeln möchte, für denjenigen ist ein Touringboard genau das richtige. Solch ein Board bietet meist auch genug Platz für etwas Gepäck. Bei dem Kauf sollte darauf achten, dass ein Gepäcknetz bereits auf dem Board integriert ist.
Der eine oder andere mag sich vielleicht fragen, was unter Fitness SUP zu verstehen ist. In letzter Zeit haben sich sogar Yoga- oder Pilatesgruppen gebildet, die im Sommer auf dem SUP-Board ihre Kurse abhalten. Das Brett als Trainingsunterlage auf dem Wasser auf einem ruhigen See sorgt in diesen Fall für eine ganz besondere Entspannungsatmosphäre. Fitness SUP-Boards sind besonders kippstabil.
Surfen oder Wave sind Einsatzgebiete, die eher nicht für den Einsteiger geeignet sind. Hierfür ist eine gute Technik und viel Sicherheit auf dem Board von Nöten. Paddler dieser Kategorie bevorzugen auch meist ein festes Brett im Gegensatz zu einem aufblasbaren Board.
Insgesamt gibt es zwischen den einzelnen Boardtypen so einige Überschneidungen. Somit gibt es auch Allround-Boards, die einen großen Einsatzbereich haben und sie stellen einen guten Kompromiss für diejenigen dar, die sich noch nicht nur auf ein einzelnes Einsatzgebiet festlegen möchten. Für Leute, die ihr Brett für Fitness oder Yoga nutzen möchte, empfiehlt sich ebenfalls ein Allround-Board.
Die folgende Grafik gibt einen Überblick, welche Länge und Breite das Board je nach gewünschten Einsatzgebiet aufweisen sollte. Hierbei können es sich lediglich um Bereichsangaben halten, da auch das eigene Körpergewicht eine Rolle spielt. In den folgenden Abschnitten wird genauer darauf eingegangen, welche Auswirkung die Länge, Breite und Dicke auf das Fahrverhalten hat.
Festes oder aufblasbares SUP
Aufblasbare SUP (auch gerne inflatable SUP genannt, kurz iSUP) liegen eindeutig im Trend und werden am meisten verkauft. Im Gegensatz zu festen SUP bieten aufblasbare SUP-Boards einen enormen Vorteil. Sie sind einfach in einem Rucksack zu verstauen und können überall mit hingenommen werden. Zudem benötigen sie auch keinen großen Stauraum und finden in jeden kleinen Keller Platz. Da sie auch etwas weicher sind, besteht auch eine geringere Verletzungsgefahr. Als Badeinsel eignen sie sich sogar perfekt für Kinder.
Der Vorteil, dass man mit dem Board im Rucksack auch in die entlegensten Orten gelangen kann, eröffnen nahezu unendlich viele Möglichkeiten. Wer zudem kein Haus mit Garage oder großen Keller hat, dem bleibt wohl auch nicht viel anderes übrig, denn nur die wenigstens werden eine Wohnung mit einen Keller haben, indem sie mit einem mindestens über 3m langes Board um jede Ecke kommen und schließlich verstauen können.
Trotz all diesen Vorzügen gibt es dennoch den einen oder anderen für den nur ein laminiertes Hardboard in Frage kommt. Gerade Profi-Paddler aus Bereich Race und Surf profitieren bei einem festen Board von einer besseren Steifigkeit und Festigkeit, die schließlich für ein besseres Fahrgefühl und einer besseren Fahrleistung sorgen. Ein Hardboard ist zudem langlebiger und einfacher zu reparieren. Es erfordert keine Zeit für den Aufbau und ist sofort einsatzbereit.
Allerdings muss man sagen, dass in dem Bereich der aufblasbaren Boards in den letzten Jahren sich sehr viel getan. Die Konstruktion aus einer hohen Anzahl von Fasern, die zwischen der Ober- und Unterseite verwebt und verklebt sind, sorgen dafür das inflatable Boards mit einem hohen Druck aufgepumpt werden können und somit ebenfalls eine hohe Festigkeit und Steifigkeit bieten.
Für einen Einsteiger überwiegen eindeutig die Vorteile eines aufblasbaren Boards und somit sollte ein aufblasbares SUP die erste Wahl darstellen. Nur wer als Profi unterwegs ist und sich dem Race und Surfsport verrufen hat, sollte ein Hardboard in Betracht ziehen.
Länge des SUP-Boards
Aus der Länge des Boards bestimmt sich der Einsatzzweck. Ein besonders langes Board eignet sich vor allem für Langstreckenfahrten oder als Raceboard. Je kürzer das Board ist, desto mehr eignet es sich für Spaßpaddler, Fitnesspaddler und Familien.
Prinzipiell gilt je kürzer und breiter ein Board ist, desto stabiler liegt es auf dem Wasser. Dafür ist es aber auch langsamer, da es nur weniger Wasser verdrängen kann. Dagegen bietet ein längeres Board eine höhere Schnelligkeit und Wendigkeit, liegt dafür aber auch instabiler auf dem Wasser.
Maßangaben bei SUP sind in der Regel in „Fuß“ und „Inch“. Ein 10‘2“ langes SUP entspricht 10 Fuß und 2 Inch. Dabei sind ein Fuß 30 cm und ein Inch 2,54 cm. Das Beispielboard hätte dementsprechend eine Länge von 3,05 m und ließe sich als kompaktes Allroundboard einordnen.
Breite des SUP-Boards
Je breiter das Board ist, desto stabiler liegt es auf dem Wasser. Dafür ist man aber mit einem breiten Board auch langsamer unterwegs. Im Umkehrschluss gilt, dass man zwar mit einem schmalen Board schneller unterwegs ist, dafür ist es aber instabiler.
Auf die Stabilität wirken sich ebenfalls die Kanten sowie der Heck und Rumpf aus. Die für aufblasbare Boards typischen runden und dicken Kanten wirken sich etwas wackliger aus deswegen sollte man beim Kauf eines iSUP ein 1-2 Inch breiteres Board wählen, als man es bei einem laminierten Hardboard tun würde. Bretter mit breiter, runder Nase und Heck sind natürlich kippstabiler als Boards mit spitzer und schmalem Heck.
Dicke des SUP-Boards
Bei der Dicke des SUP-Boards kommt es vor allem auf das Körpergewicht des Paddlers an. Typisch sind vier bis sechs inch Dicke. Für Paddler unter 60 kg und für Kinder sind Boards mit einer vier inch Dicke völlig ausreichend. Alle anderen und insbesondere Einsteiger greifen lieber zu einem dickeren Board (idealerweise 6 inch).
Bretter mit einer Dicke von 4 inch sind durch ihr geringeres Volumen kippstabiler und wendiger. Jedoch haben dünne Boards bei schwereren Paddlern den Nachteil, dass sich durch das leichte Durchbiegen schneller Wasser auf der Oberfläche ansammelt. Aus diesem Grund sind dünne Boards in der Regel kürzer gehalten, um nicht an Steifigkeit zu verlieren. Ab einer Länge von 11′ sollte man darauf achten, dass es sich auch um ein dickeres Board handelt.
Fazit
Bei dem Kauf eines SUP-Boards gibt einiges zu beachten. Angaben oder Empfehlungen variieren teils stark zwischen den Herstellern und Händlern, da auch unterschiedliche Meinungen zu den noch jungem Trendsport herrschen. Als Einsteiger sollte man sich ein aufblasbares Allroundboard zulegen, da man somit noch nicht auf ein einzelnes Einsatzgebiet festlegt
Oft liest man, dass man für ein gutes Board schon mindestens 1000€ investieren muss, um lange daran Freude zu haben. Prinzipiell ist es zwar richtig, dass in diesen Preissegment SUP-Boards eine bessere Verarbeitung aufweisen, aber als Einsteiger ist so eine hohe Investition nicht unbedingt sinnvoll. Die hohe Invesition schreckt die meisten zurück, sich ein SUP-Board zu kaufen und viele werden nie den Sport ausprobieren können. Vor allem wenn man sich noch nicht sicher ist, ob man dem SUP-Sport langfristig treu bleiben möchte und es in erster Linie um ausprobieren geht, genügt als Einstieg ein Board zwischen 400-600€. Später kennt man dann auch seine Präferenzen und weiß dann viel besser, wie das geeignete Board beschaffen sein muss, damit es den eigenen Anforderungen entspricht. Ab diesen Zeitpunkt lohnt es sich dann ein viel hochwertigeres Board zu kaufen.
Drop-Stitch Kajaks werden unter den aufblasbaren Kajaks immer beliebter und sind zunehmend häufiger auf den Gewässern anzufinden. Zu Beginn waren die ersten Drop-Stitch Modelle noch recht hochpreisig und kosteten doppelt bis dreifach so viel wie ein klassisches Schlauchkajak ohne Drop-Stitch. Das hat sich mittlerweile geändert, sodass sich beim Kauf eines aufblasbaren Kajaks ein Drop-Stitch Kajak sehr oft in die engere Auswahl kommt. Ob ein Drop-Stitch Kajak für dich die richtige Kaufentscheidung ist, erfährst du in diesem Artikel.
Dabei gibt es unterschiedliche Bauweisen von Drop-Stitch Kajaks, auf die wir mit all ihren Vor- und Nachteilen hier eingehen werden. Einige davon ähneln sehr stark eines klassischen Festrumpfkajaks. Durch die Verwendung der Drop-Stitch Technologie ist das Luftkajak „hart wie ein Brett“ und die Laufeigenschaften sollen sich laut Hersteller dem eines Festrumpfkajaks ähneln. Viele, die bei aufblasbaren Kajaks gezögert haben, werden nun mehr und mehr hellhörig.
Dieser Artikel ist nicht zusammenrecherchiert, sondern basiert auf unseren Erfahrungen mit zahlreichen Drop-Stitch Kajaks unterschiedlichster Marken. Den Großteil der hier vorgestellten Drop-Stitch Kajaks sind wir selbst auf Touren gepaddelt. Auf Basis dieser Erfahrungen möchten wir dir mitgeben, auf welche Details du bei der Auswahl eines Modells achten solltest.
Was ist ein Drop-Stitch Kajak?
Die Drop-Stich Technologie fand ihren Einzug in den Wassersport zuerst bei den Stand Up Paddling Boards. Denn ohne eine steife Luftkammer wäre ein Stehen auf dem Board nicht möglich. Genau diese Technologie wird auch bei Drop-Stitch Kajaks verwendet.
Es wird ein Fasergewebe (Polyester oder Nylon) verwendet. Dabei sind die obere und untere Innenwand der Luftkammer mit tausenden Textilfäden des Gewebematerials miteinander verworben. Diese Technik ermöglicht es, die Luftkammer mit einem deutlich höheren Luftdruck aufzupumpen, sodass die Luftkammer so steif und flach wie ein Brett wirkt. Auf dem Gewebematerial wird eine einfache oder mehrfache wasser- sowie luftdichte Beschichtung (PVC oder Kautschuk) aufgetragen, womit der Einsatz im Wasser ermöglicht wird.
Ein Drop-Stitch Kajak ist also nichts anderes als ein aufblasbares Kajak. Sie sind jedoch im Gegensatz zu herkömmlichen Luftkajaks ähnlich formstabil wie ein Hartschalenkajak. Dabei gibt es unterschiedliche Bauweisen von Drop-Stitch Kajaks. Es gibt Modelle, bei denen nur der Boden oder der komplette Bootsrumpf (also Boden und Seitenwände) aus Drop-Stitch Material gefertigt ist. In der Regel brauchst du nicht mal eine spezielle Luftpumpe, da die üblichen Doppelhubpumpen für Schlauchkajaks den erhöhten Druck ohne Probleme erzeugen können.
Herkömmliche Schlauchkajaks haben einen Luftboden, der in mehren Segmenten unterteilt ist (im Englischen I-Beam-Boden und im Deutschen Stegkonstruktion genannt). Dadurch entstehen im aufgepumpten Zustand die Längsrillen im Luftboden. Jedes Schlauchboot ohne die Verwendung von Drop-Stitch benötigt solch eine Konstruktion, sodass der Boden beim Aufpumpen eben bleibt. Ansonsten wird die Luftkammer so rund wie der Seitenschlauch des Luftbootes. Bei Drop-Stitch ist die Konstruktion nicht notwendig, weil die Drop-Stitch Fäden in der Luftkammer dafür sorgen, dass die Kammer beim Aufpumpen eben und flach bleibt.
Schlauchkajak mit klassischen Luftschläuchen (I-Beam Boden)
Schlauchkajak mit Drop-Stitch Boden
Schlauchkajak mit Drop-Stich Seitenwänden und Boden
Im Kontext von Drop-Stitch wird oft der Begriff Hochdruck-Luftkammer verwendet. Das hat den Hintergrund, dass Luftkammern aus Drop-Stitch einen höheren Druck zulassen. Somit sind die Luftkammern deutlich steifer als herkömmliche Luftkammern. Hersteller von Drop-Stitch Kajak grenzen ihre Hochdruck-Kammern gerne von herkömmlichen Luftkammern mit dem Begriff „Niedrigdruck-Kammern“ ab. Jedoch ist der Übergang zwischen Luftkammern ohne Drop-Stitch (aktuell zwischen 0,069 und 0,35 bar) und Luftkammern mit Drop-Stitch (aktuell zwischen 0,30 und 1,03 bar) eher fließend. Du siehst bereits, dass es keinen fest-definierten Luftdruck gibt, ab wann eine Luftkammer als Hochdruck-Kammer gilt, oder welchen Luftdruck Drop-Stitch Kammern aufweisen. Der Luftdruck ist von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich.
Vor- und Nachteile von Drop-Stitch Kajaks
Der größte Vorteil eines Drop-Stitch Kajaks ist, dass das Kajak mit einem deutlich höheren Luftdruck aufgepumpt werden kann und somit deutlich steifer bzw. formstabiler ist. Der feste Luftboden ermöglicht einen komfortableren Ein- und Ausstieg, da der Boden nicht wie beim herkömmlichen Luftboden nachgibt. Auch wirkt ein Schlauchkajak mit Drop-Stich Boden hochwertiger und „aufgeräumter“ im Innenraum. Auf den ersten Blick würde man denken, dass es ein Festrumpfkajak ist.
Die Verwendung von Drop-Stitch ermöglicht ebenfalls Bauweisen von Luftkajaks, die sonst nur Falt- und Festrumpfkajaks vorbehalten waren. So kann beispielsweise mit dem Einsatz von Drop-Stitch deutlich schlankere Kajaks konstruiert werden, die bessere Laufeigenschaften und gleichzeitig ein gutes Platzangebot im Innenraum haben. Darüber hinaus haben Drop-Stitch Kajaks aufgrund ihrer deutlich höheren Steifigkeit in der Regel eine bessere Trimmung auf dem Wasser, also eine längere Wasserlinie und somit bessere Fahreigenschaften bzgl. Geschwindigkeit und Geradeauslauf.
Nicht zu vergessen ist, dass auch Drop-Stitch Kajaks aufgrund ihrer Luftschläuche einen höheren Auftrieb als Hartschalenkajaks haben und somit eher auf dem Wasser als im Wasser schwimmen. Daher bleibt der große Nachteil eines Luftkajaks bestehen: die Windanfälligkeit. In Kombination mit der hohen Steifigkeit verhält sich ein Drop-Stitch Kajak bei kleinen Wellen wie ein Brett. Das Boot reitet die Wellen weniger sanft ab, sondern klatscht regelrecht auf. Im Vergleich zu klassischen aufblasbaren Kajaks haben Drop-Stitch Kajaks aufgrund des höheren Materialeinsatzes ein größeres Packmaß und wiegen etwas mehr. Auch bieten Drop-Stitch Kajaks ein geringeres Zuladungsgewicht. Obwohl Drop-Stitch Kajaks in den letzten Jahre deutlich günstiger geworden sind, sind sie in der Regel teurer als Einsteigermodelle klassischer Schlauchkajaks.
Im Vergleich zu herkömmlichen Schlauchkajaks ohne die Verwendung von Drop-Stitch findest du die Vor- und Nachteile von Drop-Stitch Kajaks nachfolgend nochmal kompakt zusammengefasst.
Vorteile
+ höhere Steifigkeit und Formstabilität + bessere Laufeigenschaften möglich (aufgrund besserer Trimmung auf dem Wasser und schlankerer Bauweisen) + hohe Trittsicherheit beim Ein- und Ausstieg (fester Drop-Stich Boden gibt nicht nach) + mehr Platz im Innenraum (bei Full Drop-Stitch Kajaks) + Kajaks hängen beim Umtragen kaum durch + Innenraum wirkt hochwertiger / „aufgeräumter“
Nachteile
– etwas größeres Packmaß und höheres Transportgewicht – höhere Anschaffungskosten – Windanfälligkeit weiterhin gegeben – geringerer Luftauftrieb und somit geringeres Zuladungsgewicht – aufgrund des flachen und ebenen Drop-Stitch Boden bei offenen Kajaks schneller das Spritzwasser im Innenraum (bei herkömmlichen Kajaks sammelt sich das Wasser zuerst in den Längsrillen) – teurer als Einsteigermodelle klassischer Schlauchkajaks
Drop-Stitch Kajaks im Überblick
Zur besseren Übersicht lassen sich Drop-Stitch Kajaks grob in Kajaks mit Drop-Stitch Boden und Full Drop-Stitch Kajaks unterteilen. In jeder dieser Kategorie haben wir schon mindestens ein Drop-Stitch Kajak getestet, wozu es einen ausführlichen Testbericht auf unserer Seite gibt.
Prinzipiell sind viele Modelle innerhalb einer Kategorie trotz unterschiedlicher Marke verblüffend ähnlich und unterscheiden sich hauptsächlich in der Farbgebung, den Abmessungen und den Ausstattungsdetails. Beispiele hierfür sind:
All diese Drop-Stitch Kajaks werden ausschließlich in Asien produziert und von diversen deutschen oder europäischen Importeuren für sie leicht angepasst (optisches Design fürs Branding und Ausstattung wie Sitz, Fußstütze, Gepäcknetz, …) und unter ihrer eigenen Marke vertrieben. Gumotex und Itiwit* stechen hier hervor, da hinter diesen Marken eine echte Produktentwicklung steckt und somit ihre Drop-Stitch Kajaks einmalig auf dem Markt sind (z.B. Itiwit x500* oder Gumotex Rush*). Im Vergleich zu Itiwit produziert Gumotex als eines der letzten Hersteller noch in Europa, Tschechien. Im folgenden werden wir auf die einzelnen Bootstypen näher eingehen und passend auf ein paar Modelle dieser Kategorie verlinken.
Aufblasbare Kajaks mit Drop-Stitch Boden
Bei diesen Drop-Stitch Kajaks besteht der Boden aus einer Drop-Stich Kammer und die Seitenwände aus herkömmlichen voluminösen Luftschläuchen. Durch den flachen Drop-Stitch Boden und die breiten runden Seitenschläuche sind die Kajaks besonders kippstabil. Es gibt diese Kajaks mit herausnehmbarem und fest integriertem Drop-Stitch Boden.
Kajaks mit herausnehmbarem Drop-Stitch Boden haben die geringsten Anschaffungskosten unter den Drop-Stitch Kajaks. Sie bieten bereits eine sehr hohe Kippstabilität und Trittsicherheit beim Ein- und Ausstieg. Darüber hinaus ist die Drop-Stitch Luftkammer durch die äußere Bootshaut zusätzlich vor Grundberührungen geschützt und könnte im Falle eines Defekts sogar einfach ausgetauscht werden. Bei einigen Modellen wird der Boden nur eingelegt und durch das Aufpumpen der Seitenschläuche wird der Drop-Stitch Boden in der richtigen Position gehalten. Bei anderen Modellen hingegen wird der Boden zusätzlich mit Riemen befestigt.
Wie steif bzw. formstabil das Kajak ist, hängt von der Größe des einlegbaren Drop-Stitch Bodens, dessen Luftdruck und den Luftdruck der Seitenschläuche ab. Der Luftdruck des einlegbaren Drop-Stitch Bodens variiert je nach Modell zwischen 0,3 und 0,5 bar. Die erhöhte Trittsicherheit ist auch schon bei einem 0,3 bar Drop-Stitch Boden gegeben. Bei den Seitenkammern variiert der Luftdruck je nach Modell zwischen 0,1 und 0,2 bar. Für eine gute Formsteifigkeit solltest ab einem 2-Personen Kajak darauf achten, dass die Seitenschläuche einen Luftdruck von 0,2 bar aufweisen.
Ein konkretes Beispiel ist das Aqua Marina Steam 412. Es besitzt für die Länge von 412 cm einen schmalen Drop-Stitch Boden mit 0,3 bar und Seitenschläuche mit 0,1 bar. Bei Umtragungen hängt das Kajak schnell durch, sofern sich Umgebungs- und Wassertemperatur stark unterscheiden. Auch beim Abstützen auf den Luftschläuchen, um sich z.B. richtig in den Sitz zu setzen, geben die Seitenkammern ordentlich nach.
Das deutlich günstigere Itiwit x100+ bietet hingegen eine deutlich höhere Formsteifigkeit, obwohl der Drop-Stitch einen mininmal höheren Luftdruck von 0,35 bar hat. Gründe für die höhere Formsteifigkeit sind vor allem, dass im Verhältnis zur Kajaklänge der Drop-Stitch Boden größer dimensioniert ist und somit dieser den Bootsrumpf deutlich besser aussteift sowie dass die Seitenschläuche einen höheren Luftdruck von 0,2 bar haben.
Eine noch höhere Formsteifigkeit bieten Kajaks mit integriertem Drop-Stitch Boden. Bei diesen Kajaks ist der Drop-Stitch Boden fest im Boot verklebt. Sie sind in der Anschaffung in der Regel etwas teurer als Kajaks mit einlegbarem Drop-Stitch Boden. Der Aufbau gestaltet sich minimal einfacher, da das Einlegen einer Drop-Stitch Kammer kein großer Akt ist.
Kajaks dieser Art haben in der Regel einen Luftdruck von 0,2 bis 0,25 bar auf den Seitenschläuchen und 0,5 bis 0,7 bar auf dem Drop-Stitch Boden. Sie bieten eine gute Ausgewogenheit zwischen besseren Laufeigenschaften und hoher Kippstabilität.
In dieser Kategorie gibt es die einzigen Drop-Stitch Kajaks, das Gumotex Thaya und Gumotex Rush, die in Europa produziert und gänzlich auf PVC verzichten. Stattdessen wird eine Kautschuk Beschichtung verwendet. Kajaks mit diesem Material sind aus unserer Erfahrung abriebfester und kompakter im Packmaß. Interessant sind diese Kajaks für diejenigen, die ihr Boot im ÖPNV transportieren und häufig auf Flusstouren (wo Grundberührungen häufiger vorkommen) unternehmen möchten. Gumotex Drop-Stitch Kajaks sind die kostenintensivsten Drop-Stitch Kajaks auf dem Markt. Die Verarbeitung, das Material, die Produktion in Europa und der Service (Reparatur Möglichkeit auf Garantie innerhalb von 2 Jahren und nach Garantie gegen Gebühr) rechtfertigen aus unserer Sicht die deutliche Preisdifferenz.
Full Drop-Stitch Kajaks
Bei aufblasbaren Kajaks mit einer kompletten Drop-Stitch Konstruktion ist das komplette Kajak aus Drop-Stitch Material gefertigt. Diese Kajaks werden auch als Full Drop-Stich oder High Pressure Kajaks bezeichnet. Der Großteil der Full Drop-Stitch Kajaks hat insgesamt drei separate Full Drop-Stitch Kammern. Die eine Kammer bildet den Boden und die anderen zwei Drop-Stitch Kammern bilden die Seitenwände des Kajaks.
Erst durch den Einsatz einer Full Drop-Stitch Bauweise sind Bootsbreiten von sogar unter 65 cm möglich (z.B. Itiwit x500*), wohingegen aufblasbare Kajaks (mit oder ohne Drop-Stitch Boden) aufgrund ihrer voluminösen Seitenschläuche im Vergleich recht breit sind.
Full Drop-Stitch Kajaks sind mit wenigen Ausnahmen jedoch aufgrund ihrer dünnen Seitenwände deutlich kippliger als Kajaks nur mit Drop-Stitch Boden oder mit klassischen Luftboden. Dafür bieten diese Full Drop-Stitch Kajaks aufgrund der dünnen Seitenwände einen schmaleren Bootsrumpf und bessere Laufeigenschaften sowie mehr Platz im Innenraum. In der Regel kauft man sich mit der höheren Kippligkeit bessere Laufeigenschaften (bzgl. Geradeauslauf und Geschwindigkeit) ein. Sie sind die formstabilsten aufblasbaren Kajaks, die es auf dem Markt gibt.
Wenn du genauer hinschaust, wird dir auffallen, dass sich 90% der Full Drop-Stitch Modelle von der Konstruktion sehr ähneln: offenes Kajak mit einem flachen schmalen Drop-Stitch Boden und zwei Seitenwänden aus Drop-Stitch (z.B. Aqua Marina Tomahawk, BIC YakkAir).
Das Itiwit x500 stellt unter den Full Drop-Stitch Kajaks eine Besonderheit dar. Es ist ein geschlossenes Kajak, dessen Drop-Stitch Bodenkammer so konstruiert, dass der Boden eine V-Form mit einer klaren Kiellinie bildet. So hat das Kajak auch ohne Finne einen guten Geradeauslauf. Unter den Drop-Stitch Kajaks ist das Itiwit x500 am kippanfälligsten, bietet aber gleichzeitig mitunter die besten Fahreigenschaften. Es richtet sich an Fortgeschrittene und Wassersportler.
Dann gibt es noch unter den Full Drop-Stitch Kajaks eine Konstruktion mit zwei Drop-Stitch Luftkammern (z.B. Extasea Ultimate). Die eine Drop-Stitch Kammer bildet einen leicht abgerundeten flachen Boden und somit das Unterschiff des Kajaks. Die zweite umlaufende Drop-Stitch Kammer, die oben auf der Bodenkammer aufgebracht ist, bildet das Verdeck mit einer großen Cockpit Öffnung. Das halboffene Kajak ähnelt stark eines Sit-On-Top Kajak. Es bietet eine hohe Kippstabilität und bei Verwendung einer Richtungsfinne gleichzeitig gute Laufeigenschaften auf dem Wasser. Es richtet sich an Paddeleinsteiger, die trotz hoher Kippstabilität nur wenig Abstriche bei den Laufeigenschaften machen möchten.
Merkmale und Ausstattung von Drop-Stitch Kajaks
Auf die unterschiedlichen Bauweisen und Luftdrücke sind wir bereits eingegangen. Beides bestimmt die Steifigkeit und die Laufeigenschaften des Kajaks. Einige Hersteller versehen das Kajak zusätzlich an der Bug- und Heckspitze mit Hartschalenelemente, die Bug und Heck noch besser ausformen, sodass das Wasser besser geschnitten wird.
Drop-Stitch Kajak mit einem flachen Boden lassen sich für einen besseren Geradeauslauf mit einer oder mehreren Finnen ausstatten, sodass das Kajak beim Paddeln besser die Spur hält und es nicht sofort abdriftet, sofern du aufhörst du zu paddeln. Für die Anbringung solcher Finnen sind Kajaks mit einem oder mehreren Finnenkästen am Unterboden versehen. Die dafür benötigte(n) Finne(n) sind bereits im Lieferumfang so gut wie immer mit enthalten.
Des weiteren gibt es Drop-Stitch Kajaks in den unterschiedlichsten Größen und Abmessungen, die ebenfalls das Verhalten des Kajaks auf dem Wasser beeinflussen. Das schmalste Drop-Stitch Kajak (Itiwit x500*) ist 64 cm schmal und das breiteste Drop-Stitch Kajak (Itiwit x100+*) ist 103 cm breit. Je breiter das Kajak desto kippstabiler und je schmaler das Kajak desto besser die Laufeigenschaften.
Darüber hinaus gibt es Drop-Stitch als 1-, 2-, 3 und 4-Personen Kajaks. Dabei können die Abmessungen und somit das Platzangebot in der gleichen Personenanzahl sich deutlich unterscheiden. So ist z.B. das Itiwit x100+ 3-Sitzer* 410cm lang und das Extasea Race 470* um 60cm länger, obwohl beide 3-Personen Kajaks sind. Nicht nur mehr Platzangebot gibt es im längeren Kajak, sondern auch bessere Laufeigenschaften. Dafür ist das kürzere Kajak in der Regel wendiger. Wer zu viert in einem Boot unterwegs sein möchte, kommt am Itiwit x100 4-Sitzer* nicht herum. Es ist aktuell das einzige 4-Personen Drop-Stitch Kajak auf dem Markt.
Neben den Abmessungen solltest du auch darauf, bis zu welchem Zuladungsgewicht das Kajak geeignet ist, da dieses sich von den Modellen ebenfalls unterscheidet. Für die Verstauung von ein oder zwei Ruck-/Packsäcken sind viele Kajaks mit Gepäcknetzen auf den Spritzdecken am Bug und Heck ausgestattet, sodass das Gepäck beim Paddeln nicht unnötig Platz im Innenraum wegnimmt oder stört.
Beim Material eines Drop-Stitch Kajaks spricht fast jeder Anbieter von einem sehr robusten Material. Das Fasergewebe eines Full Drop-Stitch Materials wird bei fast allen Modellen mit PVC beschichtet (mit Ausnahme von Gumotex). Dabei sind die einfache und doppelte Beschichtung am häufigsten anzufinden, die jedoch oft nicht vom Anbieter angegeben werden. Das Gewicht des Kajaks gibt jedoch erste Hinweise darauf. Ein Drop-Stitch Kajak für 2 Personen kann zwischen 15 und 25 kg wiegen. Haben zwei Kajaks fast die gleichen Abmessungen, hat das Kajak mit dem höheren Gewicht mehrere Beschichtungen. Das schwerere Kajak mit PVC Beschichtung wird robuster, aber auch schwerer zu transportieren sein.
Eine weitere wichtige Unterscheidung bei Kajaks ist, ob. das Kajak geschlossen (also mit Verdeck) oder offen ist. Es gibt nur wenige Drop-Stitch Kajak Modelle, die ein integriertes Verdeck haben (Uns ist nur das Itiwit x500 1- oder 2-Sitzer bekannt) oder sich mit einem Verdeck nachrüsten lassen (z.B. Gumotex Rush 1*, Gumotex Rush 2*, Verano California Duo*, Zelgar AZ und Spark). Ein Verdeck hält das Bootsinnere trocken und ist insbesondere dann praktisch, wenn du mit dem Kajak auch in der Nebensaison oder im leichten Wildwasser paddeln möchtest. Das Gumotex Rush 2 ist das einzige Drop-Stitch Kajak, welches du sogar mit einem 1- oder 2-Personen Verdeck nachrüsten kannst. Das heißt, du hast ein Kajak, welches du sowohl alleine oder zu zweit offen oder geschlossen paddeln kannst.
Offene Drop-Stitch Kajaks sind hingegen viel stärker verbreitet. Diese sind oft mit kleinen Spritzdecken am Bug und Heck ausgestattet. Offene Full Drop-Stitch Kajaks sind daher hauptsächlich für Seen, breite und ruhige Flüsse sowie für Zahmwasser bei schönem Wetter gedacht. Somit sind die Kajaks weniger für das Paddeln bei rauem Wetter, Wellengang oder im Wildwasser geeignet.
Für den Großteil der Freizeitpaddler reicht ein offenes Kajak vollkommen aus. Bei manchen Modellen (z.B. Aqua Marina Tomahawk*, Aqua Marina Steam*, Tahe Breeze*) kann die vordere Spritzdecke mit einem Plastikteil als eine Art Wellenabweiser aufgespannt werden. Falls dann eine kleine Welle aufs Bug kommt, läuft das Wasser nicht in den Innenraum sondern seitlich wieder ab. Wir persönlich würden auf solch ein Ausstattungsmerkmal nicht viel wert legen, da Wellen genauso seitlich ins Boot hineinschwappen können.
Aufgrund des ebenen Drop-Stitch Boden steht Wasser, welches ins Boot durch das Paddeln oder beim Einsteigen reinkommt, schneller im Innenraum und die Sitze durchnässsen (insbesondere dünne Sitzkissen). Deswegen gibt es bei einigen offenen Drop-Stitch Modellen eine oder mehrere Aussparungen (in der Fachsprache Bilge genannt) im Boden, wo sich das Wasser sammeln und am Ufer das stehende Wasser über eine Lenzöffnung abgelassen werden kann. Ansonsten hilft nur ein Sitzkissen, welches vom Material wasserabweisend ist und/oder ausreichend hoch dimensioniert ist.
Wenn dir Komfort wichtig ist, solltest du auf die Sitze achten. Komfortabel sind Sitze mit hohen Rückenlehnen und hohem Sitzpolster. Ein hohes Sitzpolster verhindert außerdem, dass du nicht sofort im Nassen sitzt, sofern Wasser ins Boot gelangt. Die komfortabelsten Sitze haben aus unserer Sicht das Gumotex Thaya* und die Itiwit x100+ Serie*. Auch die Sitze von Aqua Marina haben uns auf Touren überzeugt.
Der Großteil der Drop-Stitch Kajaks besitzt jedoch die klassischen Sitze mit sehr flachem Sitzkissen und hoher Rückenlehne. Die Sitze geben zwar guten Halt und ausreichenden Komfort im Rücken, jedoch sind wir keine Fans dieses Sitztyps. Bei einem offenen Drop-Stitch Kajak kommt nach einiger Zeit etwas Spritzwasser in den Innenraum, oder du holst dir beim Einsteigen etwas Wasser ins Boot. Schnell ist das flache Sitzkissen mit Wasser vollgesaugt und man sitzt im Nassen. Im Sommer mit Badehose ist es überhaupt kein Problem, aber ansonsten ein Nachteil. Manche Anbieter verwenden bessere Sitze, dessen Sitzkissen mind. 2cm oder deutlich höher dimensioniert sind. Bei Kajaks mit flachen Sitzkissen lässt sich ein Sitz mit erhöhtem Kissen nachrüsten (z.B. Extasea, Aqua Marina Sitz, …).
Neben eines guten Sitzes sind Fußstützen auf längeren Touren eine große Unterstützung. Denn bei einem ordentlichen Paddelschlag kommt die Kraft nicht aus den Armen sondern aus der Rotation des Oberkörpers. Die besten Fußstützen , die mit denen eines richtigen Kajaks vergleichbar sind, die in Form von Fußrasten an der Seitenwand wie auf einer Schiene befestigt werden. Solche Fußrasten findest du beim Itiwit x500, NRS Star Paragon, Tahe Breeze Pro oder Seaeagle Razorlite.
Im Vergleich dazu besitzen der Großteil der Drop-Stitch Kajaks Fußstützen in Form von „Stemmbügeln/-Kissen/-Gurten“, die im Innenraum eingehängt werden. Das funktioniert auch, ist mit den Fußstützen eines Festrumpfkajaks wenig zu vergleichen, da diese in der Regel mehr Spiel haben.
Auch gibt es Einsteiger Modelle (z.B. Itiwit x100), die keine Fußstützen haben oder deren Fußstützen für große Personen nicht zu gebrauchen sind (z.B. Aqua Marina Steam 412). Stattdessen kann jedoch die vordere Person ihre Füße im Bug und die hintere Person ihre Füße gegen den Vordersitz abstützen.
Hybride Kajaks mit Drop-Stitch
Darüber hinaus gibt es hybride Schlauchkajaks mit Drop-Stitch Boden oder Seitenwänden. Diese Kajaks bestehen aus einer Konstruktion aus Gestänge (Faltkajak) und Luftkammern. Dabei formt das Gestänge eine ausgeprägte Kielstruktur. Diese Kajaks bieten neben der x500 Serie von Itiwit (Decathlon) aus unserer Sicht mitunter die besten Fahreigenschaften.
Advanced Elements AdvancedFrame Convertible Elite* bietet ein aufblasbare Kajaks mit einlegbaren Drop-Stich Boden an. Der Drop-Stitch Boden wird auf 0,41 bar und die Seitenschläuche auf 0,14 bar aufgepumpt. Zusätzlich sind die AdvancedFrame Kajaks mit Rahmen-Verstrebungen im Bug- und Heckbereich ausgestattet. Dadurch besitzt das Schlauchkajak einen ausgeprägteren Kiel und das Bug schneidet das Wasser besser. Die Fahreigenschaften des AdvancedFrame Convertible Elite (2er Kajak) finden wir richtig gut. Mit einer Länge von 460 cm ist es eines der flottesten Luftkajaks , was wir bisher gepaddelt sind, und überzeugt auch mit einem sehr guten Geradeauslauf. Auch die Bootshaut ist robust und die Verarbeitung des Bootes solide. Nachteil ist die lange Abtrocknungszeit wegen des Nylonmaterials sowie das hohe Gewicht von 23,5 kg für ein 2er Kajak.
Das AdvancedFrame gibt es als 1- und 2-Personen Kajak. Die 2-Personen Variante lässt sich auch alleine sehr gut paddeln. Das AdvancedFrame lässt sich optional mit einem Verdeck und Steuerruder ausstatten.
Das Advanced Elements AirFusion EVO* ist eines der neueren Modelle des Herstellers. Mit einer Breite von 61 cm ist es das schmalste Schlauchkajak, was wir kennen. Die Seitenkammern bestehen aus Drop-Stitch und werden auf 0,41 bar aufgepumpt. Das Kajak hat im Boden keine Luftkammer, sondern eine Kielstange. Auf der Kielstange wird der Drop-Stitch Sitz montiert, sodass man bequem im Kajak sitzt, ohne die Kielstange zu spüren.
Das nortik Scubi 2 XL* besteht aus zwei seitlichen Luftschläuchen, die auf 0,35 bar aufgepumpt werden können. Das Scubi 2 XL hat nicht nur eine Kielstange, sondern besteht aus einem Gerüst, einer Kielstange mit Steven (Heck -und Bugstange) und Querspanten, die den Boden in die Breite aufspannen.
Das Kajak lässt zusätzlich mit einem optional erhältlichen Drop-Stitch Boden ausstatten, der einen Luftdruck von 0,7 bar. Der Boden verleiht dem Boden einen festen Boden und soll laut Hersteller in noch bessere Fahreigenschaften resultieren.
Sind das alles Synonyme? Nein, nicht ganz! In der Fachsprache ist Kanu der Oberbegriff. Kajak und Kanadier stellen dabei die Untergattungen, also spezifische Bootstypen, dar. Umgangssprachlich (und mittlerweile weit verbreitet) wird hingegen nur zwischen Kanu und Kajak unterschieden. Dabei bezeichnet man mit Kanu den eigentlichen Kanadier. In diesem Artikel verwenden die Begriffsunterscheidung, die auch in der Umgangssprache verwendet wird, also Kajak und Kanu.
Beide Boote werden mit einem Paddel angetrieben und gesteuert. Beide Bootstypen können je nach Modell zur Erholung als auch für Wassersport, Angeln oder Touren verwendet werden. Jedoch gibt es einige Unterschiede, die im folgenden Abschnitt aufgezeigt werden. Außerdem haben wir eine Entscheidungshilfe erstellt, um herauszufinden ob ein Kajak oder Kanu das richtige Boot für dich ist.
Unterschied zwischen Kanu und Kajak
Die nachstehende Grafik und Tabelle sollen eine knappe Gegenüberstellung beider Bootstypen verdeutlichen. Falls Du nach dem Artikel immer noch unsicher bist, kannst Du auch in einem Fachgeschäft oder bei einem Verleih beide Bootstypen Probe paddeln.
Kajak
Kanu
Paddel
Doppelpaddel
Stechpaddel
Bootsform
schmaler
breiter
Geschwindigkeit
schneller
langsamer
Einsatzgebiet
sportliche Touren
gemütliche Touren
Sitzposition
tief sitzend
kniend oder sitzend
Verdeck
meist mit Verdeck
kein Verdeck
Gepäckzuladung
wenig
viel
Preis
gering – hoch
mittel – hoch
Ursprung
Jagdboot der Eskimos
Transportboot der Ureinwohner Nordamerikas
Das Kanu wird mit einem Stechpaddel (also mit einem Blatt) angetrieben. Die Paddeltechnik mit einem Stechpaddel ist etwas schwieriger zu erlernen, vor allem wenn man alleine paddelt. Deswegen gibt es überwiegend Kanus für 2 oder mehr Personen. Ein Kanu ist meistens komplett offen, d.h. es gibt kein Verdeck als Spritzschutz. Einige Kanus haben jedoch kleine Spritzdecken bzw. -abdeckungen am Bug und Heck. Das Kanu wird kniend oder bei Tourenkanus oft sitzend in einer erhöhten Sitzposition gepaddelt. Darüber hinaus bietet ein Kanu viel Stauraum für Gepäck.
Das Kajak hingegen wird mit einem Doppelpaddel angetrieben. Das bedeutet, es kann sehr gut bereits ab einer Person gepaddelt werden. Außerdem ist ein Kajak oft mit einem Spritzschutz versehen. Das Kajak wird immer sitzend gefahren und im Vergleich zum Kanu sitzt man tiefer. Die schlankere Bauform macht das Kajak schneller als ein Kanu. Es hat jedoch weniger Zuladungsmöglichkeiten und das Beladen ist aufgrund des Verdecks umständlicher. Daher haben viele Kajaks meist auf dem Bug und Heck Gepäckriemen, um Gepäck zu befestigen.
Kajak oder Kanu – Eine Entscheidungshilfe
Ob für dich ein Kajak oder Kanu das richtige Boot ist, ist eine sehr individuelle Frage. Im Allgemeinen lässt sich sagen, dass Kajaks deutlich verbreiteter als Kanus sind, da für die meisten Paddler viele Argumente für ein Kajak sprechen. Nichtsdestotrotz haben Kanus definitiv ihre Berechtigung, denn unter Umständen reicht schon ein Argument und die Kaufentscheidung für ein Kanu ist gefallen. Im Folgenden haben wir für dich eine Entscheidungshilfe zusammengestellt, um herauszufinden, welches Boot das Richtige für dich ist.
Warum ein Kajak das richtige Boot für dich ist
Du möchtest hauptsächlich alleine paddeln
Ein Kajak lässt sich mit einem Doppelpaddel besser alleine paddeln als ein Kanu mit Stechpaddel. Deswegen gibt es deutlich mehr 1er Kajaks als 1er Kanus. Um Kanus mit einem Doppelpaddel zu paddeln, sind diese Boot meistens zu breit dafür.
Du hast keine Erfahrungen im Paddeln.
Anfänger tun sich mit einem Doppelpaddel leichter und fühlen sich sicherer in einem Kajak. Es gibt deutlich kippstabilere Kajaks (z.B. Sit-On-Top Kajaks). Die Kippstabilität wird durch die tiefe Sitzposition eines Kajaks nochmals erhöht. Außerdem ist das Steuern mit Doppelpaddel intuitiver als mit einem Stechpaddel. Darüber hinaus gibt es Kajaks mit Steuerruder, welches das Steuern unterstützt.
Du möchtest auf dem Wasser viel Strecke innerhalb kürzester Zeit schaffen.
Aufgrund der flacheren und schmaleren Bauform ist ein Kajak schneller und weniger windanfällig als ein Kanu. Außerdem lässt es sich alleine mit einem Doppelpaddel schneller antreiben.
Du möchtest auf großem Gewässern paddeln.
Um auf großen Gewässern, wo du Wind und Wellen ausgesetzt bist, kommst du mit einem Kajak besser voran und bist in einem Kajak aufgrund seiner geschlossenen Bauform besser geschützt. Im Falle einer Kenterung lässt sich ein Kajak rollen. Auf großen Seen und Meeren sind fast nur Kajaks anzufinden.
Du möchtest auch in der Nebensaison paddeln.
Kajaks besitzen ein Verdeck mit Sitzluke, die sich mit einer Spritzdecke abdichten lässt. Es kommt also kein Wasser ins Boot rein, und die Körperwärme bleibt im Boot.
Du möchtest möglichst wenig Geld fürs Boot ausgeben.
Kanus beginnen im niedrigen vierstelligen Bereich, wohingegen Kajaks im niedrigen bis mittleren dreistelligen Bereich beginnen.
Wenn Du sportlicher unterwegs sein möchtest, dann ist das Kajak das bessere Boot für Dich. Aufgrund seiner Form ist es schneller und Du schaffst mehr Kilometer. Bei vielen Kajaks gibt es einen Spritzschutz. Dieser schützt Dich besser bei herausfordernden Wasserbedingungen vor dem Eintritt von Wasser ins Boot. Auch wenn Du alleine paddeln möchtest, ist ein Kajak die bessere Wahl. Es eignet sich je nach Modell für die Fahrt an der Küste, auf Flüssen und Seen sowie auf dem Wildwasser. Wenn Du mit dem Paddeln anfangen möchtest, ist ein Kajak die bessere Wahl. Es gibt Kajak bereits im niedrigeren Preissegment. Die Paddeltechnik ist einfacher zu beherrschen und erfordert weniger Übung. Außerdem sind Kajaks leichter vom Gewicht.
Im Folgenden findest du einige Beispiele von beliebten Kajaks. Dabei gibt es Schlauch-, Falt– und Festrumpfkajaks.
Neben den Sit-In Kajaks gibt es auch offene Kajaks, welche oft Sit-On-Top Kajaks sind. Bei einem Sit-On-Top Kajak sitzt du auf dem Kajak anstatt im Kajak. Sie eignen sich ideal als Schönwetter Kajaks sowie für Paddelanfänger, da sie äußerst kippstabil sind und das Wiedereinsteigen aus dem Wasser deutlich einfacher ist als bei Sit-In Kajaks.
Im Bereich der Schlauch und Faltkajaks gibt es sogar Kajaks, die als offenes oder geschlossenes Kajak genutzt werden können. Solche Kajak haben ein abnehmbares Verdeck (z.B. Gumotex Seawave*, Gumotex Rush 2*, nortik scubi 1 XL*, Grabner Holiday 2*). Darüber hinaus lassen sich die Kajaks sowohl alleine als auch zu zweit paddeln, weil sich die zwei Kajaksitze variabel im Innenraum platzieren lassen.
Warum ein Kanu das richtige Boot für dich ist
Du möchtest mit deiner Familie in einem Boot paddeln.
Kanus sind die größeren Boote und bieten deutlich mehr Platz. 3- oder 4-Personen Kanus sind keine Seltenheit. Auf der mittleren Sitzbank eines großen Kanus passen problemlos zwei Kinder drauf. Kinder müssen nicht die ganze Zeit auf der Sitzbank sitzen, sondern können auch auf dem Boden spielen.
Du möchtest auf deinen Touren (z.B. Campingausrüstung für Mehrtagestouren) viel Gepäck mitnehmen.
Ein Kanu bietet aufgrund seines großen Innenraums deutlich mehr Zuladung. Es lassen sich große Gepäcktonnen, Packsäcke, Bootswagen, … einfach verstauen. Außerdem lässt sich ein Kanu aufgrund seiner offenen Bauform einfacher be- und entladen (z.B. bei Umtragungen auf Flusstouren oder an Campingplätzen). Auf Wanderflüssen (z.B. Altmühl, Lahn, Saale, Dordogne, …), die über mehrere Tage gepaddelt werden, sind oft Kanus anzufinden.
Du bist schon im höheren Alter oder nicht der/die Gelenkigste.
Aufgrund der offenen Bauweise und der erhöhten Sitzposition ist der Ein- und Ausstieg beim Kanu deutlich einfacher. Statt auf dem Boden mit fast ausgestreckten Beinen zu sitzen, sitzt du im Kanu auf einer Sitzbank.
Wenn du also längere Touren mit viel Gepäck unternehmen möchtest und die zurückgelegten Tageskilometer nicht im Vordergrund stehen, dann ist das Kanu das bessere Boot für Dich. Es bietet mehr Platz für Dein Gepäck, wie für deine Campingutensilien. Auch ist das Kanu das familienfreundlichere Boot, da der Ein- und Ausstieg sowie die Zuladung von Gepäck einfacher ist. Es eignet sich besonders für das Paddeln auf Fluss- und Seenlandschaften.
Genauso für Kanus findest du im Folgenden du einige Beispiele von beliebten Kanus. Dabei gibt es auch Schlauch-, Falt- und Festrumpfkanus.
Wer nach ein möglich günstiges Kajak oder Kanu sucht, muss seine Suche auf Kajaks einschränken. Denn prinzipiell sind Kajaks günstiger als Kanus. Das günstigste Kajak auf dem Markt ist das Intex Challenger K1*. Je nach Angebot und Saison gibt es das Kajak inkl. Doppelpaddel und Luftpumpe als Komplettset für unter 100€. Eine Luftpumpe ist notwendig, da es sich um ein aufblasbares Kajak handelt. Wir haben es schon selbst gepaddelt und es funktioniert kleine gemütliche Touren damit zu paddeln. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist unschlagbar.
Dennoch sollte dir beim Kauf bewusst sein, dass bei weitem mit einem Festrumpf- oder Faltkanu oder hochwertigem Schlauchkajak (z.B. nortik scubi 1, Gumotex Solar, Aqua Marina Tomahawk, Itiwit x500, Advanced Elements AdvancedFrame, …) nicht mithalten kann. Es hat eine geringe Steifigkeit aufgrund des niedrigen Luftdrucks, einen kleinen Innenraum, eine wenig resistente Bootshaut aus PVC-Folie ohne Gewebekern, keinen Süllrand zur Anbringung einer Spritzdecke, keine Tragegriffe, … Dafür besitzt es eine Finne für einen besseren Geradeauslauf und eine hohe Kippstabilität.
Neben aufblasbaren Kajaks und Kanus bietet Decathlon* mit seiner Eigenmarke Itiwit auch viel Zubehör rund ums Paddeln an. Wer sich ein eigenes Luftboot anschafft, sollte neben Paddel und Luftpumpe definitiv eine Schwimmweste dazu kaufen. All dies gibt es von Itiwit, passend zu den Booten.
Insgesamt hat der Händler vier verschiedene Schwimmwesten von seiner Marke im Sortiment. Dabei handelt es sich um sogenannte Schwimmhilfen der Normklasse 50, also für geübte Schwimmer in kurzer Entfernung zum Ufer und in der Nähe möglicher Helfer. Es sind keine Rettungswesten, also sie sind nicht ohnmachtssicher. Wir haben uns die Modelle genauer angeschaut und müssen sagen, dass sie für den Preis eine sehr gute Verarbeitungsqualität haben aber nicht für jeden Paddler geeignet sind. Unsere Lieblingsweste von den 4 Modellen ist die Wairo Hydra, weil sie sehr angenehm zu tragen und leicht verstaubar ist. Erfahre mehr zu diesen Westen im Allgemeinen und im Detail in diesem Artikel
Welches Modell wurde getestet?
BA 50N (60 – 80 kg) BA 50N+ (60 – 80 kg) BA Pocket 50N (60 – 80 kg) Wairo Hydra 50N (> 80 kg)
Wie ist der Test entstanden?
Die Schwimmwesten Itiwit BA Pocket 50N und Wairo Hydra 50N wurden uns von Decathlon* im Rahmen von Bootstests zur Verfügung gestellt. Die Itiwit BA 50N und BA50N+ haben wir uns selbst gekauft.
Wie intensiv wurde es getestet?
Die Schwimmwesten wurden nicht im Wasser, sondern beim Paddeln und am Ufer getestet (Sitz, Passform, Features, …). Ziel dieses Artikels ist es, die verschiedenen Modelle gegenüberzustellen und auf die Unterschiede hinzuweisen.
Größe der Schwimmwesten fällt sehr groß aus. Personen zwischen 80 – 100 kg sollten am besten eine Nummer kleiner nehmen. Der Auftrieb der beiden Größen L und XL ist der Gleiche.
Gute Touring Schwimmweste mit vielen Verstell-möglichkeiten und Taschen
S (40 – 60 kg) M (60 – 70 kg L (70 – 80 kg) XL (> 80 kg)
40 N 50 N 50 N 50 N
Größe der Schwimmweste fällt sehr klein aus. Mindestens eine Nummer größter nehmen. Größe XL ist für einen Brustumfang für ungefähr max. 100 cm geeignet.
Kompakte aufblasbare Touring Oberkörperweste
Itiwit BA 50N Schwimmweste
Die leichte und kompakte Auftriebsweste BA 50N ist die günstigste Schwimmweste von Dechatlon und mitunter die Günstigste auf dem Markt. Dennoch erfüllt die Weste als Auftriebshilfe definitiv ihren Zweck und hat für den Preis eine sehr gute Verarbeitungsqualität.
Die Weste besitzt über einen Gurt, der vorne in der Mitte der Weste über zwei Klickverschlüsse geschlossen wird. Für das An- und Ausziehen der Schwimmweste wird dieser Gurt mindestens auf einer Seite geöffnet, sodass du die Schwimmweste über den Kopf ziehen kannst.
Über diesen Gurt lässt sich ebenfalls die Weite der Schwimmweste verstellen. Die Schwimmweste hat einen hohen Sitz. Personen mit einem großen Brustumfang oder mit einer großen Oberweite sollten eine Nummer größer wählen oder gleich zur Itiwit BA 50N+ greifen. Diese lässt sich separat im Brust- und Bauchbereich verstellen.
Wenn der Gurt für einen festen Sitz zu eng gezogen wird, drückt der Gurt an der Seite (vor allem man nur ein T-Shirt trägt). Für 15 bis 25 Euro mehr gibt es komfortablere Schwimmwesten (z.B. Itiwit BA 50N+).
Die Itiwit BA 50N ist eine Schwimmweste für absolute Gelegenheitspaddler, die ein sehr günstiges Schlauchkajak oder SUP gekauft haben, und nicht viel Geld für eine Schwimmweste ausgeben möchten. Auch kann sie als Weste für Freunde oder Bekannte dienen, die an sich keine Paddler sind und dennoch bei dir im Boot mitkommen möchten. Prinzipiell würden wir mindestens die Itiwit BA50 N+ empfehlen, die wir als nächstes genauer anschauen.
Das hat uns gefallen
+ sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis + sehr gute Verarbeitung für den Preis + kompakte Größe für eine Feststoffweste + gute Bewegungsfreiheit + sehr gute Sichtbarkeit auf dem Wasser bei Tag + in verschiedenen Größen erhältlich + Kindergröße (25 -40 kg) ist für einen sicheren Sitz mit einem Schrittgurt ausgestattet
Das hat uns weniger gefallen
– keine Taschen – Schwimmweste ist in der Passform kaum anpassbar (nur in der Weite) – noch akzeptabler Tragekomfort – keine gepolsterten Schulterriemen – keine reflektierenden Elemente
Itiwit BA 50N+ Schwimmweste
Der Unterschied zwischen dieser Schwimmweste und der einfacheren Überzieh-Schwimmweste BA 50N ist gewaltig. Die Verarbeitungsqualität ist die Gleiche, jedoch unterscheiden sich beide Schwimmwesten in der Konstruktion. Diese Schwimmweste lässt sich wie eine Jacke an- und ausziehen. Die zwei Gurte erlauben eine individuelle Anpassung der Weite im Bauch- und Brustbereich. Die Gurte sind nicht nur aufgenäht, sondern umlaufen der kompletten Schwimmweste.
Die Schultergurte lassen sich jedoch nicht verstellen, sodass man nicht einstellen kann, wie hoch oder tief die Schwimmweste sitzen soll. Das ist aber sehr üblich in diesem Preisbereich, dass Schwimmwesten nur in der Weite verstellbar sind. Darüber hinaus ist die Weste gegenüber der BA 50N farblich dezenter gestaltet, sodass man nicht auf dem Wasser wie eine Boje wirkt.
Insgesamt hat die Auftriebsweste einen guten Sitz und bietet in den Größen L und XL einen hohen Auftrieb von 70 Newton. Der Schrittgurt verhindert zusätzlich ein Hochrutschen der Weste. Bei der Auswahl der Größe solltest du darauf achten, dass die Schwimmweste nicht zu klein ist. Sie lässt sich zwar über die Gurte weiten, aber dann stehen die beiden vorderen Auftriebskörper zu weit auseinander und schränken die Bewegungsfreiheit beim Paddeln ein.
Aus unserer Sicht ist es wirklich schade, dass die Schwimmweste nicht eine einzige Tasche besitzt. Die Tasche einer Schwimmweste ist im Kajak die leicht erreichbarste Tasche, da die Jackentasche wegen der Schwimmweste überdeckt und die Hosentasche durch die Sitzposition deutlich schwerer zugänglich ist.
Die Itiwit BA 50N+ eine sehr solide Schwimmweste für Einsteiger. Wer oft und lange Touren paddelt, dem werden jedenfalls auf Dauer die Taschen und ggf. die individuelle Einstellung der Schultergurte fehlen.
Das hat uns gefallen
+ sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis + gute Verarbeitung + guter Sitz + sehr einfache Handhabung + Weite der Weste im Brust- und Bauchbereich verstellbar + inkl. Schrittgurt + gute Sichtbarkeit auf dem Wasser bei Tag trotz dezenter Farbgestaltung + gepolsterte Schulterriemen + Größe 60 – 80kg und >80 kg haben einen sehr hohen Auftrieb (70 Newton) für eine Schwimmweste der Normklasse 50 + in verschiedenen Größen erhältlich
Das hat uns weniger gefallen
– keine Taschen zum Verstauen von Gegenständen – keine Einstellung der Schultergurte – Schrittgurt nicht abnehmbar (wer eine Weste eng trägt, benötigt keinen Schrittgurt) – keine reflektierenden Elemente
Itiwit BA Pocket 50N Schwimmweste
Die Itiwit BA Pocket 50N stellt ein ordentliches Upgrade zur Itiwit BA 50N+ dar. Sie hat einen seitlichen Einstieg, wofür die zwei Verschlüsse an der Seite geöffnet werden müssen. Insgesamt besitzt die Weste über 6 Verstellmöglichkeiten: jeweils 2 an jeder Seite sowie 2 an der Schulter. Somit lässt sich die Schwimmweste auf den ersten Blick individuell an die eigene Körperform anpassen.
Wir haben die Schwimmweste in Größe L (geeignet für Personen zwischen 60 und 80 kg). Ich bin 189 cm und wiege 76 kg. Auch mit Pullover ist mir die Weste noch zu weit, obwohl die Verstellriemen komplett zugezogen sind. Hier hätten wir uns gewünscht, dass man die seitlichen Riemen noch weiter zuziehen kann.
Kleinere und schlanke Personen werden Probleme haben die Schwimmweste passend zu machen. Eine zu locker sitzende Schwimmweste bietet keinen ausreichende Sicherheit, zumal diese keinen Schrittgurt besitzt. Sitzt der Verstellriemen an der Tailie nicht fest genug, kann ich schlimmsten Fall die Schwimmweste über den Kopf rutschen. Die Schultergurte sind nicht nur gepolstert, sondern lassen sich gegenüber den zwei anderen Schwimmwesten verstellen. So kannst du selbst entscheiden, wie hoch oder tief die Schwimmweste sitzen soll.
Tipp! Brauchst du entsprechend deiner Gewichtsangabe die Größe XL (> 80 kg) und wiegst unter 100 kg, dann nimm am besten die Größe L (60 – 80 kg). Beide Größen haben den gleichen Auftrieb von 50 Newton. Falls du entsprechend deines Gewichts die Größe L benötigst, solltest du jedoch nicht die Schwimmweste in M (40 – 60 kg) kaufen. Die Schwimmweste in Größe in M hat nur einen Auftrieb von 40 Newton und würde deinem Körpergewicht nicht genügend Auftrieb geben.
Die Fronttasche mit Reißverschluss und ihren Einschubfächern gefällt uns sehr gut. Die Tasche ist leicht zugänglich und bietet viel Platz (z.B. für Handy, Sonnencreme, Sonnenbrille, Snacks, …). Auf dieser großen Fronttasche gibt es drei weitere elastische Einschubfächer. Jedes dieser ‚Fächer hat ein kleines Bändchen zur Sicherung von Gegenstanden. Die Fächer und Taschen der Schwimmweste sind nicht wasserdicht, was bei Schwimmwesten üblich ist.
Die Itiwit BA Pocket 50N ist eine solide Schwimmweste für Tourenpaddler, die jedoch für schlanke und kleine Personen leider zu groß ausfällt. Für eine vollwertige Tourenweste fehlen aus unserer Sicht eine Vorrichtung zur Befestigung eines Flussmesser sowie reflektierende Elemente für eine bessere Sichtbarkeit bei schlechten Lichtverhältnissen.
Das hat uns gefallen
+ sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis + gute Verarbeitung + guter Tragekomfort + sehr große Reißverschlusstasche mit inneren und äußeren Einschubfächern + Schlaufen in der vorderen Taschen zur Sicherung von Gegenständen + 6 Verstellpunkte für eine anpassbare Form + gepolsterte Schulterriemen + Vorrichtung und Fach für eine optionale Trinkblase vorhanden + in verschiedenen Größen erhältlich
Das hat uns weniger gefallen
– fehlende Halterung für Flussmesser – Schwimmweste fällt sehr groß aus (für kleine und schlanke Personen nur bedingt geeignet) – keine reflektierenden Elemente – Schultergurte hätten vorne noch stärker vernäht werden können
Itiwit Wairo Hydra 50N Schwimmweste
Die Itiwit Wairo Hydra 50N ist eine aufblasbare Tourenweste für große schlanke oder kleine Personen, also die einen Brustumfang von maximal 100 cm haben. Die Größen der Schwimmweste, die nach Körpergewicht angegeben sind, fallen sehr klein aus. Du solltest mindestens eine Nummer größer nehmen (Ich mit 189 cm, 76 kg und 100 cm Brustumfang trage die Weste in Größe XL und sie dürfte nicht kleiner sein).
Es ist eine enganliegende Oberkörperweste, die wenig aufträgt und für das Kajak- sowie SUP-Paddeln gut geeignet ist (insbesondere bei Kajaks mit erhöhter Rückenlehne). Der enge Sitz der Schwimmhilfe ist auch wichtig, da sie sich nicht über Gurte festziehen lässt. Eine zu locker sitzende Schwimmweste könnte sonst im schlimmsten Fall bei einer Kenterung hochrutschen.
Die Schwimmweste besitzt einen Front-Reißverschluss, sodass sie sich wie eine Jacke einfach An- und Ausziehen lässt. Du kannst beim Tragen der Weste über ein Ventil den Luftkörper leicht mit dem Mund aufpusten. Das Ventil befindet sich unter dem rechten Schultergurt, das weder drückt noch beim Paddeln stört.
Obwohl sie im aufgeblasenen Zustand eng anliegt, ist sie sehr komfortabel zu tragen. Die Weste kann auch im unaufgeblasenen Zustand getragen werden. Vorne auf der linken Seite gibt es eine orangefarbene Schlaufe. Durch Ziehen der Schlaufe lässt sich die Schwimmweste über die Gas-Kartusche befüllen. Voraussetzung ist, dass du die mitgelieferte Gas-Kartusche eingeschraubt hast. Die Kartusche reicht für eine Anwendung (z.B. bei einer Kenterung) und muss danach durch eine Neue ersetzt werden. Ersatzkartuschen gibt es im Decathlon Shop, für aktuell 4,99€ pro Stück.
Uns gefällt die Wairo Hydra richtig gut. Sie ist sehr kompakt und bietet viele Extras (zwei Taschen, Trinkblase, …). Der Luftkörper ist durch die Außenhülle gut geschützt und kann nicht so leicht beschädigt werden. Aufgrund dieser Konstruktion und der vielen Extras ist die Schwimmweste recht schwer für eine aufblasbare Schwimmweste.
Das hat uns gefallen
+ sehr gute Preis-Leistungs-Verhältnis + gute Verarbeitung + sehr kompakt + Befüllen der Weste mit Luft durch Pusten oder über Kartusche möglich + separates Ventil zum Ablassen der Luft + kleine Reißverschlusstasche + Luftkörper ist durch separate Außenhülle geschützt + hoher Tragekomfort trotz engem Sitz + 1 Liter Trinkblase inklusive + in verschiedenen Größen erhältlich + erste Gas-Kartusche inklusive
Das hat uns weniger gefallen
– Schwimmweste fällt klein aus – keine reflektierenden Elemente – recht schwer für eine aufblasbare Schwimmweste
Alternativen zu Itiwit Schwimmwesten von Decathlon
Ähnlich günstige Schwimmwesten gibt es auch auf Amazon*. Bei dem Großteil der günstigen Schwimmwesten von No-Name-Marken auf Amazon ist es vorab sehr schwer abzuschätzen, wie gut die Verarbeitungsqualität der Weste ist. Bei Itiwit Schwimmwesten können wir sagen, dass alle Modelle eine sehr gute bis gute Verarbeitungsqualität aufweisen.
An die hochwertigen Schwimmwesten etablierter Marken für Paddelzubehör (z.B. Palm, NRS, Prijon, …*) kommen die Itiwit Westen dennoch nicht heran. An die Einsteigermodelle der bekannten Marken jedoch schon und das zu einem günstigeren Preis.
Was uns prinzipiell bei den Itiwit Schwimmwesten von Decathlon fehlt, ist die Vorrichtung zur Befestigung eines Flussmessers und reflektierende Elemente für die bessere Sichtbarkeit bei schlechten Lichtverhältnissen. Für das Paddeln im Wildwasser bieten die Itiwit Schwimmwesten einen zu geringen Auftrieb. Hier sollten es mindestens 60 Newton oder mehr sein. Das erfüllt nur die Itiwit BA 50N+ in der Größe L und XL. Wer jedoch mit dem Paddelsport beginnt und eine günstige Schwimmweste für leichtes Gewässer sucht, macht mit einer Itiwit Weste nichts falsch.
Eine alternative günstige Einsteiger Schwimmweste für leichtes Gewässer ist aus unserer Sicht die Secumar Jump*. Sie ist leicht, gut verarbeitet, hat eine gute Passform und bietet eine sehr praktische Reißverschlusstasche auf der Brust. Die Schwimmweste haben wir seit über 3 Jahren im Einsatz und unzählige Male benutzt.
Auch bereits unzählige Male benutzt haben wir die NRS Oso. Die NRS Oso ist aus unserer Sicht eine gute Schwimmweste für fortgeschrittene Paddler. Sie ist sehr gut verarbeitet, lässt sich angenehm tragen und leicht überziehen, bietet zwei Reißverschlusstaschen, eine Vorrichtung zur Befestigung eines Flussmessers, refektierende Elemente und einen Auftrieb von 60 Newton.
Viele Leute, die ein Schlauchboot kaufen, möchten ihr neues Boot vor allem ohne Auto transportieren können und das am besten im Rucksack. Das ist bei vielen Modellen auch möglich, aber es muss nicht nur das Boot transportiert werden, sondern auch sämtliche Ausrüstung, wie Paddel, Schwimmwesten, Luftpumpe und eben auch einiges an Verpflegung. Da kommen schnell einige Kilos zusammen und wenn der Weg von der eigenen Haustür zum Bahnhof oder schließlich zum See doch einiges an Fußmarsch bereithält, ist man in der Situation, wo ein Bootswagen ein wahrer Segen ist.
In diesem Artikel möchten wir dir die Vorzüge eines Bootswagen (oft auch Kanuwagen, Kajakwagen oder einfach Transportwagen genannt) aufzeigen und dir erklären, auf was du beim Kauf eines Bootswagen achten solltest und welche Modelle wir dir empfehlen können.
Der Einsatz eines Kajak- und Kanuwagen
Wenn du ein portables Boot besitzt, gibt es für einen Bootswagen vor allem zwei Einsatzbereiche:
Für den Transport des Bootes im abgebauten Zustand zum Wasser und nach Hause
Für das Umtragen des Bootes im aufgebauten Zustand bei Wehren oder Hindernissen
Auch wenn du ein Auto besitzt und zu den meisten Paddeltouren mit dem Boot im Kofferraum fährst, kann sich die Anschaffung eines Bootswagen lohnen. Das ist insbesondere dann der Fall, wenn dein Boot sehr schwer ist, das du nur ungern auf dem Rücken tragen möchtest oder der Parkplatz vom Wasser weit entfernt ist.
Arten von Bootswagen
Vor dem Trend der portablen Boote verstand man unter Bootswagen vor allem Scherenbootswagen, die vor allem für das Umtragen von Festrumpfbooten auf Flusstouren unersetzlich waren. Der Name dieser Art verweist auf die Faltfunktion solcher Bootswagen hin, damit sie während der Paddeltour im Boot oder auf dem Verdeck gut verstaut werden konnten. Solche Bootswagen sind sehr kompakt und eignen sich besonders für Paddler, die mit dem Auto anreisen und ihr Boot direkt neben den Parkplatz aufbauen und den Bootswagen für den kurzen Weg zum Wasser oder für das Umtragen während der Tour nutzen möchten.
Wer als Besitzer eines Schlauch- oder Faltbootes auch mit den Öffentlichen anreisen möchte, ist mit einem Sackkarren-Bootswagen am besten beraten. Schließlich musst du das abgebaute Boot oft über längere Strecken per Fuß transportieren. Dafür eigenen sich solche Bootswagen, worauf du das Boot in seiner Tasche oder Rucksack schnallen kannst und einfach nur schieben musst.
Sackkarren-Bootswagen lassen sich ebenfalls entweder auseinander gebaut oder eben zusammengefaltet im Bootsinneren oder auf dem Verdeck des Boots verstauen. Einige Bootswagen dieser Art können sogar so geklappt werden, dass sie auch als Umtragewagen genutzt werden können. Somit gibt es für Besitzer portabler Boote Kanuwagen, die die Funktion des Transports und des Umtragens erfüllen.
Doch bei diesen Funktionen ist bei einigen Kanuwagen noch nicht Schluss. Hersteller wie Eckla bieten mit dem Beach-Rolly* ein Kanuwagen an, den du auch als Stuhl nutzen kannst. Vor allem bei Pausen oder nach der Tour, wenn man das Boot trocknen lässt, ist das richtig praktisch. Zudem gibt es auch von Eckla Anbringungen für das Fahrrad, sodass der Kanuwagen auch mit dem Fahrrad gezogen werden kann.
Auf was du beim Kauf eines Bootswagen achten solltest
Im Folgenden haben wir einige Punkte zusammengestellt, worauf du beim Kauf eines Kanuwagens achten solltest:
Der Bootswagen sollte einfach und schnell zusammen- und auseindander zu bauen sein. Wenn der Bootswagen zu klappen ist, sollte die Klappfunktion ebenfalls gut von der Hand gehen ohne eine Vielzahl von losen Teilen, da diese im Einsatz schnell verloren gehen können.
Dein Transportwagen für das Kanu oder Kajak sollte zudem widerstandsfähig und pflegeleicht sein. Der Einsatz an Stränden mit Sand oder im Salzwasser ist denkbar und entsprechend sollte das dem Material und der Konstruktion nichts ausmachen dürfen. Daher setzen Hersteller wie Eckla auf eine Pulverbesichtung der Gestänge um Rost zu verhindern.
Gerade für Besitzer eines portablen Bootes ist Kompaktheit und Gewicht wichtig. Achte also, dass der Kanuwagen z.B. aus einer leichten robusten Aluminiumkonstruktion hergestellt ist und nicht aus Gusseisen. Auch solltest du die Abmaße im zusammengeklappten Zustand mit dem Platz in oder auf deinem Boot vergleichen, ob der künftige Kanuwagen dort Platz finden wird.
Es gibt Kanuwagen, bei denen die Räder aus einem Schlauch und Mantel bestehen, das heißt sie können genauso gut einen Platten wie ein Fahrrad bekommen. Daher ist es ratsam einen Kanuwagen mit Rädern aus Vollgummi zu kaufen. Dann bist du auf jeden Fall pannensicher unterwegs. Allerdings gibt es einige Kajakfahrer, die den auseinander gebauten Kajakwagen nur ins Bootsinnere verstaut bekommen, wenn sie die Luft aus den Rädern rauslassen. Daher ist es also auch hier umso wichtiger vorher die Maße zu überprüfen. Wirst du deinen Kanuwagen nur auf harte Wege nutzen, reicht ein Kanuwagen mit kleinen Rädern aus. Bei weichen Untergründen, wie im Sand oder Kiesel, sollten die Räder zumindest etwas breiter und etwas größer sein.
Ein Bootswagen kann sehr simpel sein und nur dir beim Umtragen als Stütze dienen oder eben viele weitere Features bieten. Mache dir daher bewusst, welche Features es gibt, die für dich interessant sein könnten und wiege diese Features im Vergleich zum zusätzlichen Gewicht/Größe des Kanuwagens und des Aufpreises ab.
Wie bei jeder Ausrüstung kann auch am Kanuwagen etwas kaputt oder verloren gehen. Daher ist es auch wichtig zu berücksichtigen, ob du Ersatzteile beim Hersteller nachkaufen kannst. Das ist bei heimischen Hersteller eher der Fall als bei Anbietern aus Fernost. Daher solltest du auch in deiner Kaufentscheidung berücksichtigen, ob dein Kanuwagen in Deutschland oder eben in Asien gefertigt worden ist.
Unsere Empfehlungen für einen Kanuwagen
Solange das Gewicht es einigermaßen zulässt, scheuen wir es nicht, unser Boot und die dazugehörige Ausrüstung mit einem Rucksack zu tragen. Zu Beginn unserer Paddelzeit besaßen wir auch noch gar keinen Bootswagen und somit stellte sich die Frage erst gar nicht. Seitdem wir jedoch auch einige schwerere Boote gepaddelt sind (z.B. Grabner Adventure, Advanced Elements AdvancedFrame Convertible, …) hat das Tragen auf dem Rücken gerade bei längeren Strecken keinen Spaß mehr gemacht. Du kommst an die Uferstelle an, bist aber eigentlich schon fertig vom Tragen. Da ist es mit einem Kanuwagen deutlich bequemer und entspannter.
Wir sind zahlreiche Gumotex Kajaks und Kanus in den letzten Jahren gepaddelt. Obwohl Gumotex Kajaks nicht die teuersten auf dem Markt sind, fanden wir damals die Preise recht hoch für ein Schlauchkajak. Mittlerweile denken wir darüber anders. In diesem Artikel möchten wir dir einen umfangreichen Überblick über Gumotex Boote sowie unsere subjektiven Einschätzungen zu den Booten, basierend auf unsere Erfahrungen, geben.
Für wen sind Gumotex Boote geeignet?
Gumotex ist ein tschechischer Hersteller, wurde 1950 gegründet und produziert seit 1956 Schlauchboote. Der Hersteller hat mittlerweile eine breite Produktpalette an Booten und genießt einen guten Ruf unter den Paddlern.
Boote von Gumotex richten sich an Paddler und angehende Paddler, die ein leicht aufbaubares und qualitativ hochwertiges Boot mit einer robusten Bootshaut und einem kompakten Packmaß sowie zu einem guten Preis kaufen möchten. Obwohl die Boote von Gumotex auf den ersten Blick teuer erscheinen, so bieten sie deutlich mehr als günstigere Schlauchboote (z.B. Intex, Sevylor, Bestway, ..). Mehr Beinfreiheit, einen guten Sitzkomfort über mehrere Stunden, eine deutlich robustere Bootshaut, eine 2-jährige Garantie, ein höherer Luftdruck für bessere Fahreigenschaften sind nur einige Beispiele. Dadurch richten sich Gumotex Boote an Gelegenheits- sowie Tourenpaddler, Familien und Wildwasserkanuten, die regelmäßig Halbtages-, Tages- oder Mehrtagestouren unternehmen möchten und das Boot über mehrere Jahre bis über einem Jahrzehnt nutzen möchten.
Konstruktion, Luftdruck und Bootshaut von Gumotex Booten
Aufblasbare Kajaks und Kanus von Gumotex bestehen aus zwei voneinander getrennten Seitenkammern und einer separaten Bodenkammer, die je nach Modell zwischen 0,2 und 0,5 bar mit Hilfe einer Luftpumpe aufgepumpt werden. Der komplette Aufbau eines Gumotex Bootes dauert zwischen 10 bis 15 min.
Der Großteil der Boote lässt sich auf bis zu 0,2 bar aufpumpen, was ein guter Wert für ein Luftboot ist und bereits für eine ausreichende Formstabilität sorgt. Besonders lange Schlauchkajaks (z.B. Gumotex Seawave mit 4,55 m) haben einen erhöhten Betriebsdruck von 0,25 bar, um eine ausreichende Steifigkeit über die gesamte Bootslänge zu gewährleisten. Der Luftboden wird am stärksten beansprucht und ist aufgrund seiner Stegkonstruktion (auch I-Beam Konstruktion genannt) am empfindlichsten, sodass die Luftkammer mit einem Überdruckventil ausgestattet ist, um eine eventuelle Beschädigung vorzubeugen.
Seit 2019 hat der Hersteller zusätzlich Drop-Stitch Kajaks im Sortiment (Thaya und Rush). Bei diesen Modellen besteht die Bodenkammer aus Drop-Stitch Material, die mit 0,5 bar aufgepumpt werden kann. Die Seitenkammern sind weiterhin herkömmliche Luftschläuche (mit Drop-Stitch Elementen im Bug und Heck beim Rush) und haben einen Betriebsdruck von 0,2 bar (Thaya) oder 0,25 bar (Rush). Somit sind die Gumotex Drop-Stitch Kajaks aufgrund des flachen Drop-Stitch Boden und der voluminösen Seitenschläuche sehr kippstabil.
Für die Bootshaut wird das Material Nitrilon, ein eigenentwickeltes Material vom Hersteller, verwendet. Dabei handelt es sich vereinfacht gesagt um ein beidseitig beschichtetes Polyestergewebe. Die äußere Beschichtung besteht aus einem synthetischen Kautschuk und die Innere Beschichtung besteht Basis einer Naturkautschuk-Mischung.
Die äußere Kautschukbeschichtung haben wir als sehr abriebfeste Beschichtung wahrgenommen. Nach über 30 Touren mit dem Gumotex Swing 2 (inkl. zahlreichen unschönen Grundberührungen) konnten wir nur leichte sichtbare Kratzer feststellen (die nahezu kaum spürbar sind). Einen Kratzer bis zum Gewebe konnten durch Grundberührungen nicht verursacht werden. Sollte es dennoch passieren, ist die Luftkammer aufgrund der inneren Beschichtung weiterhin intakt und zu 100% wasserdicht. Bei einem Loch durch die komplette Bootshaut lässt sich das Boot mit dem mitgelieferten Reparaturset dauerhaft flicken.
Alle Gumotex Schlauchkajaks besitzen eine ansteckbare Finne, auch Richtungsflosse genannt, die den Geradeauslauf des Kajaks deutlich erhöhen. Im flachen Gewässer lässt sich die Finne abnehmen, um unnötige Grundberührungen zu vermeiden.
Angebotene Bootsgrößen von Gumotex
Gumotex bietet Schlauchkajaks für 1, 2 oder 2+1 (2 Erwachsene und 1 Kind) Personen an. Die Zuladungsgrenze unterscheidet sich je nach Modell. Das Gumotex Solar bietet unter den Schlauchkajaks die höchste Zuladung von 270 kg an. Schlauchkanus gibt es als 2+1 und 3 – Personen Boote, wobei das Gumotex Scout mit einer Aufnahme von 3 Personen und Zuladungsgrenze von 450 kg die höchste Kapazität bietet.
Erfahre in unserem Ratgeberartikel mehr dazu, welche Bootsgröße die geeignete Bootsgröße für dich ist, falls du z.B. zwischen einem 1- und 2- Personen Boot schwankst.
Weniger für den privaten Paddler interessant aber der Vollständigkeit sollte erwähnt werden, dass es darüber hinaus auch Raftingboote von Gumotex für bis zu 12 Personen gibt.
Angebotene Bootstypen von Gumotex
Gumotex bietet sowohl aufblasbares Kajaks als auch Kanus an. Den genauen Unterschied erklären wir im Artikel Kanu, Kajak oder Kanadier – Wo liegt der Unterschied. Das größte Sortiment hat der Hersteller bei den Schlauchkajaks, die sich grob in offne und geschlossene Kajaks unterteilen lassen. Darüber hinaus bietet Gumotex offene Kajaks an, die sich mit einem optionalen Verdeck ausstatten lassen.
Offene Gumotex Kajaks
Gumotex bietet eine Reihe von offenen Schlauchkajaks an (z.B. Twist, Solar, Thaya). Diese Art von Kajaks besitzt ein offenes Cockpit und bietet, abgesehen von kleinen Spritzdecken am Bug und Heck beim Solar und Thaya, keinen Schutz vor Spritzwasser. Sie sind hauptsächlich für den Einsatz in der Hauptsaison bei schönem Wetter gedacht. Für das Thaya und Solar gibt es für den Bug eine optionale (und recht teure) Spritzdecke als erweiterten Spritzschutz. Abgesehen von diesem Spritzschutz lässt sich für diese Kajaks kein Verdeck nachrüsten.
Durch die offene Bauweise lassen sich die Sitze variabel im Boot positionieren, Gepäck einfach verstauen sowie leicht ins Kajak ein- und aussteigen. Besonders sicher und einfach ist der Ein- und Ausstieg aufgrund des festen und flachen Drop-Stitch Bodens im Gumotex Thaya.
In dieser Kategorie ist auch das günstigste Gumotex Luftkajak zu finden (ohne Abstriche in der Verarbeitungsqualität oder Robustheit des Materials), das Gumotex Twist.
Diese Gumotex Kajaks vereinen die Vorteile eines offenen sowie eines geschlossenen Kajaks (Regen-, Wasser- und Kälteschutz) und bieten somit eine sehr hohe Flexibilität. Sie besitzen auf den Seitenschläuchen einen rundum verlaufenden Klettverschluss zur Befestigung des Verdecks und Einschublaschen zum Einstecken von Querstreben zum Aufspannen des Verdecks.
Du kannst daher nicht nur das Gepäck im Innenraum verstauen, sondern kannst es auch mit den Gepäcknetzen auf dem Verdeck anbringen. Nach der Tour kann das Verdeck (komplett oder teilweise) abgenommen werden, um den Innenraum einfach zu säubern und trocken zu wischen.
Für das Seawave und Rush 2 gibt es ein 1-Personen Verdeck (1 Sitzluke) und ein 2-Personen Verdeck (2 Sitzluken). Die Montage des Verdecks ist sehr einfach und durch den doppelten Klettverschluss ist der Spritzschutz sehr gut. Die Verdecks besitzen einen verbesserten Süllrand (beim Seawave seit 2021), sodass die Anbringung einer Spritzschürze einfacher gestaltet ist und die Schürze nicht mehr so einfach abrutscht. Dennoch kann man den Süllrand der Verdecks nicht mit denen eines Festrumpfkajaks vergleichen.
Die Verdecks sind optional und müssen für einen hohen Preis zusätzlich erworben werden. Auf den Verdecks lassen sich Gumotex Spritzschürzen* anbringen, um das Kajak komplett abzuschließen. Alternativ kannst du auch eine Nylon Spritzschürze eines anderen Herstellers (z.B. Hiko) verwenden. Neopren Spritzschürzen würden hier aber keinen Halt finden.
Ein geschlossenes Gumotex Kajak (Swing oder Framura) hat ein fest integriertes und somit nicht abnehmbares Verdeck inklusive. Solch ein Kajak ist für diejenigen eine gute Option, die auf ein Verdeck nicht verzichten möchten sowie für den hohen Aufpreis eines optionales Verdecks nicht bereit sind nochmal zusätzlich Geld auszugeben. Die Verdecks bestehen aus einem leichten PES-Gewebe mit PUR Beschichtung. Insbesondere das Gumotex Swing besitzt in Anbetracht seines Verdecks ein geringes Gewicht und kompaktes Packmaß. Leichter sind nur Packrafts (z.B. MRS Nomad S1) oder das nortik Scubi 1.
Das fest integrierte Verdeck besitzt vorne und hinten einen Reißverschluss, um die Querstreben zur Aussteifung des Verdecks einfacher einzuschieben, die Fußstütze komfortabler einzustellen und um den Innenraum des Kajaks nach einer Tour trocken zu wischen. Die Reißverschlüsse sind vor allem für den Abbau und die Trocknung sehr praktisch. Für den Spritzwasserschutz sind sie jedoch ein Nachteil, weil sie nicht wasserdicht sind. Insgesamt bietet das Verdeck in Kombination mit einer Spritzschürze einen guten Schutz vor Kälte, leichten Regen und leichtes Spritzwasser. Im Wildwasser kleben wir die Reißverschlüsse unseres Gumotex Swing 2 mit breitem Klebeband ab. Ansonsten laufen große Wassermassen wie ein Wasserfall durch den Reißverschluss in den Innenraum.
Der Süllrand wird mit einem Plastikschlauch ausgesteift. Es lässt sich eine Nylon Spritzschürze nur mit viel Mühe befestigen, die sich auch gerne wieder von selbst löst. Wer viel im Wildwasser unterwegs ist, sollte sich lieber ein Gumotex Schlauchkanu mit Lenzöffnung kaufen oder ein Packraft (z.B. MRS, Alpacka oder nortik). Dort ist der Süllrand und die Befestigung einer Spritzschürze um Welten besser gelöst.
Gumotex hat neben Schlauchkajaks auch eine Auswahl an Schlauchkanus, wovon wir einige auf einer Outdoor-Messe Probe paddeln konnten. Die Kanus besitzen vollwertige Sitzbretter, sodass ein Paddeln sowohl sitzend als auch kniend möglich ist. Die Sitzbretter werden am Seitenschlauch über Schraubmuttern befestigt. Am Seitenschlauch gibt es pro Sitzposition mehrere Ösen, sodass das Sitzbrett je nach Bedarf etwas weiter nach vorne oder hinten montiert werden kann.
Es gibt zum einen Gumotex Luftkanus (z.B Palava, Baraka, Orinoco), die ideal für Fluss- und Wildwassertouren sind. Sie haben einen stark hochgezogenen Bug- und Heck und lassen sich daher sehr gut manövrieren. Das Gumotex Palava ist das günstigste und leichteste Kanu (17,5 kg) mit vollwertigen Sitzbrettern auf dem Markt.
Zum anderen gibt es das Gumotex Scout (Economy und Standard), welches neben Fluss- und Wildwasser ebenfalls aufgrund des geringen Kielsprungs und der langen Wasserlinie für Seetouren geeignet ist. Es bietet unter allen Gumotex Booten die höchste Zuladung von 445 kg an, also ideal für Familien und mehrtägigen Touren mit viel Gepäck. Im Vergleich zum Scout Economy besitzt das Scout Standard leicht gepolsterte Sitzbretter, einen Lenzschlauch im Boden, Halterungen für Gepäck und Luftpumpe im Innenraum, Schenkelgurte für Wildwasserfahrten sowie ein Strebensystem, welche das Kanu noch besser aussteifen soll.
Folgende Modelle von Gumotex haben wir bereits getestet, für die es einen separaten Testbericht auf unserer Seite gibt. Im Folgenden möchten wir aus unserer Sicht die Boote voneinander abgrenzen und unsere persönliche Empfehlung geben, für wen welches Modell am ehesten geeignet ist.
Twist: Das Gumotex Twist ist ein Einsteiger Schlauchkajak für kleine oder gemütliche Schönwetter Touren auf ruhigem Gewässer. Es ist das leichteste und günstigste Gumotex Boot. Das Twist gibt es als 1-Personen (Twist 1) und 2-Personen (Twist 2/1) Variante. Wir empfehlen für etwa mehr als 100€ Aufpreis das Twist 2/1 statt das Twist 1 zu nehmen, wenn du den Aufpreis und die 4 kg Mehrgewicht verkraften kann. Es läuft aufgrund seiner Länge besser und lässt sich sowohl alleine als auch zu zweit gut paddeln. Das Twist ist ein ideales Schlauchkajak für diejenigen, die ein qualitativ hochwertiges sowie langlebiges Schlauchkajak ohne viel Schnickschnack haben möchten und dennoch möglichst wenig ausgeben möchten.
Solar: Das Gumotex Solar ist ein richtiger Allrounder mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis und bietet spürbar bessere Laufeigenschaften als das Twist. Das Solar kann alleine, zu zweit oder zu zweit mit einem Kind (optionaler Sitz erforderlich) gepaddelt werden. Als Solo-Kajak hat es eine gute Trimmung und bietet viel Platz für Mehrtagestouren. Auch zu zweit gibt es genügend Platz für zwei große Paddler und etwas Gepäck für eine Tagestour. Die Beinfreiheit ist sehr gut, der Innenraum kann für einige mit breiterem Gesäß zu eng sein. Das Solar eignet sich ideal für Halb oder Ganztages-Touren auf Seen und Zahmwasser Flüssen.
Thaya: Das Gumotex Thaya ähnelt sich sehr mit dem Solar, jedoch mit einem signifikanten Unterschied. Das Thaya hat einen Drop-Stitch Boden. Das verleiht dem Kajak eine deutlich höhere Anfangsstabilität im Wasser (also vor allem beim Ein- und Aussteigen). Außerdem gibt der Drop-Stitch Boden beim Ein- und Aussteigen nicht nach, sodass es sich wie in einem Festrumpfkajak anfühlt. Das Thaya ist 9 cm breiter als das Solar und bietet einen spürbar geräumigeren Innenraum. Das Kajak ist insbesondere für Einsteiger, die ein sehr kippstabiles Boot suchen, für Paddler, die viel Platz haben möchten, und für Familien bestens geeignet.
Swing: Das Gumotex Swing gibt es als Gumotex Swing 1 für eine Person und Swing 2 für 2 Personen. Die Sitzplätze sind aufgrund des Verdeck fest vorgeben. Obwohl es keinen Drop-Stitch Boden hat, ist es aufgrund seiner voluminösen und relativ tief liegenden Seitenschläuche äußerst kippstabil. Das Swing verzeiht daher Anfängern so einige Fehler. Neben seiner Kippstabilität ist es sehr wendig, sodass es sich sehr gut für Touren auf schnell fließenden sowie kleinen Flüssen eignet. Darüber hinaus bietet es mit seinem integrierten Verdeck einen effektiven Spritzschutz, solange keine Wassermassen auf die wasserdurchlässigen Reißverschlüsse im Verdeck kommen. Aus unserer Sicht ist das Gumotex Swing ein gutes Flusskajak (für gelegentliche Seetouren) mit einem richtig guten Preis-Leistungs-Verhältnis.
Seawave: Das Gumotex Seawave ist das größte Gumotex Kajak und noch vielseitiger als das Gumotex Solar oder Thaya. Das Seawave lässt sich nicht nur alleine, zu zweit oder zusätzlich mit einem Kind paddeln, sondern bietet auch deutlich mehr Platz. So finden auch größere Kinder mit ihren Eltern ausreichend Platz im Kajak. Nicht für Familien sondern auch für Tourenpaddler ist das Seawave eine gute Wahl. Aufgrund seiner Länge hat es gute Laufeigenschaften. Das Kajak kann zusätzlich mit einer Steueranlage sowie mit einem 1er oder 2er Verdeck ausgestattet werden, sodass es über das ganze Jahr nutzbar ist. Im Vergleich zu den integrierten Verdecks des Swing und Framura haben die Verdecks vom Seawave keine Reißverschlüsse und dichten deutlich besser ab.
Rush: Das Gumotex Rush ist eines der neuesten Modelle von Gumotex, welches von vielen Paddlern mit Spannung erwartet wurde. Es ist ein Schlauchkajak mit Drop-Stitch Boden und Drop-Stitch Elementen am Bug und Heck, sodass diese schnittiger ausfallen. Darüber hinaus gibt es eine Wulst als Kiel am Unterschiff, die die Spurtreue des Kajaks verbessern soll. Im direkten Vergleich (1er Konfiguration und 2er Konfiguration) hat das Rush gegenüber dem Sewawave die besseren Laufeigenschaften (bessere Lage im Wasser, ungefähr 0,5 km/h schneller). Die Laufeigenschaften sind etwas besser aber nicht deutlich spürbar besser, sodass sich die Einschätzung in der Grenze zwischen objektiver und subjektiver Wahrnehmung befindet. Durch den Drop-Stitch Boden wirkt das Rush jedoch deutlich aufgeräumter und hochwertiger im Innenraum. Die Kippstabilität ist höher und der Ein- sowie Ausstieg ist angenehmer (für Paddelanfänger oder Unsportliche ein wichtiges Entscheidungskriterium beim Kauf). Das Rush gibt es sowohl als 1 Personen als auch als 2 Personen Kajak.
Framura: Das Gumotex Framura ist das schnellste und gleichzeitig das kippligste Kajak von Gumotex. Es ist mit einem Verdeck ausgestattet und optional kann eine Steueranlage angebracht werden. Es ist ideal für erfahrene Tourenpaddler, die viel Strecke schaffen und genügend Platz für Gepäck haben möchten.
Palava: Das Gumotex Palava ist trotz seines stolzen Preises das zurzeit günstigste, leichteste und kompakteste Schlauchkanu (bzw. Kanadier) auf dem Markt. Wer gerne mit Stechpaddeln auf einer richtigen Sitzbank paddeln und sein Kanu im Kofferraum seines Autos oder im ÖPNV transportieren möchte, liegt mit dem Gumotex Palava genau richtig. Dennoch solltest du nicht vergessen, dass der Innenraum aufgrund der voluminösen Seitenschläuche im Vergleich zu einem Festrumpf- oder Faltkajak deutlich kleiner ausfällt. Für unkomplizierte und spontane Tagesausflüge oder mehrtägige Touren mit wenig Gepäck, vorzugsweise auf Flüssen, ist das Palava ideal.
Scout: Das Gumotex Scout ist das größte Gumotex Schlauchkanu und bietet deutlich mehr Platz als das Palava. Es lässt sich sowohl auf Flüssen als auch auf Seen paddeln, solange kein Wind herrscht. Auf Seen hat das Scout aufgrund seiner deutlich längeren Wasserlinie gegenüber dem Palava die Nase vorn. Im Palava hatten wir das Gefühl, dass wir mehr auf dem Boot sitzen und im Scout mehr im Boot sitzen. Das liegt daran, dass die Sitzbretter beim Scout etwas tiefer angebracht sind. Wer mehr Komfort und Sicherheitsgefühl beim Paddeln haben möchte, sollte das Scout wählen.
Zubehör für Gumotex Kajaks und Kanus
Jedes Boot wird mit einem Reparaturset, Schwamm, Ventiladapter für Luftpumpen, Ventilschlüssel und einer Finne (bei Schlauchkajaks) geliefert. Für den Transport des Bootes befindet sich bei einigen Modellen ein wasserdichter Transportrucksack im Lieferumfang. Andere Modelle befinden sich hingegen in einer leichten Stofftasche, die nicht für den Transport, sondern für die Aufbewahrung des Bootes gedacht ist. Aber auch für diese Modelle kann ein Transportrucksack optional erworben werden. Ebenfalls müssen Stechpaddel bzw. Doppelpaddel und eine Luftpumpe erworben werden.
Zusätzlich lassen sich das Framura, das Seawave und zukünftig auch das Rush mit einem Steuerruder ausstatten. Einige Kajaks lassen sich sogar nach hinein mit einem Verdeck oder einen Spritzschutz nachrüsten.
Packrafts sind im Prinzip von der Paddeltechnik her gesehen auch Kajaks. Dennoch verdienen sie ihre eigene Kategorie, da sie aufgrund ihrer Konstruktion ganz andere Möglichkeiten bieten. Bei Packrafts handelt es sich um Schlauchkajaks aus äußerst robustem aber leichtem Material. Sie wiegen oft nicht mehr als 4 kg und sind in jeden Rucksack einfach zu verstauen. Sie ermöglichen die Kombination von Wandern oder Biken mit dem Paddeln. Erfahre mehr rund um das Thema Packrafting und die Wahl des richtigen Packrafts in unserem Guide.
Eine Schwimmweste ist die wichtigste Sicherheitsausrüstung für dich auf dem Wasser. Im Wildwasser oder Küstengewässer gehört eine Schwimmweste stets zur Standardausrüstung. Doch auch für Ausflüge auf ruhigen Seen und zahmen Flüssen sollten Freizeitpaddler ebenfalls stets eine Schwimmweste tragen. In diesem Artikel zeigen wir dir, auf was du bei dem Kauf einer Schwimmweste achten solltest und empfehlen dir konkrete Schwimmwesten für den Einsatz im Kajak und Kanu.
Warum du eine Schwimmweste tragen solltest
In Deutschland und Österreich gibt es keine Schwimmwestenpflicht für Kanuten. In der Schweiz gibt es diese aber schon. Wenn du dich mehr als 300 m vom Ufer entfernst, musst du eine Schwimmweste tragen. Und in den USA muss jeder Kajakfahrer zumindest eine Schwimmweste mitführen. Auch wenn es in Deutschland selbst keine Schwimmwestenpflicht gibt, sprechen viele gute Gründe für das Mitführen, aber auch für das Tragen einer Schwimmweste. So wie der Helm beim Skifahren oder das Anschnallen im Auto zum Sicherheitsstandard gehört, sollte für jeden Paddler auch die Schwimmweste dazu gehören. Selbst wenn du ein guter Schwimmer bist und die Paddelbedingungen ideal erscheinen, erhöht das Tragen einer Schwimmweste nochmal um einiges deine Sicherheit. So kann das Wetter insbesondere während einer Kajaktour schnell umschlagen und dich in unerwartete Gefahren bringen. Unabhängig davon, ob das Wetter mitspielt und du dich im Boot sicher fühlst, besteht dennoch die Gefahr einer Kenterung. Sei es eine Welle von einem vorbeifahrenden Motorboot oder ein hektischer Griff zur Seite deines Mitpaddlers, weil ihm etwas ins Wasser fällt. Wenn du mit einer Schwimmweste kenterst, ist sie der erste Helfer vor Ort. Sie zieht dich durch ihren Auftrieb regelrecht an die Wasseroberfläche und hält dich dort. Eigentlich schon ziemlich praktisch solch einen Helfer stets an seiner Seite zu haben, oder?
Viele unternehmen ihre Paddeltour nicht nur im Sommer bei angenehmer Wassertemperatur, sondern auch im Frühling oder Herbst. Wenn du da kenterst, ziehen sich Schuhe, Jacke, Hose, etc. schnell mit Wasser voll und erschweren das Schwimmen, weil sie dich nach unten ziehen. In solch einem Fall ist es auch nur sehr schwer wieder ins Boot zu gelangen oder das Boot mit ans Ufer zu ziehen. Eine Schwimmweste erweist sich bei solch einer Situation umso mehr als unersetzliches Accessoire auf deiner Kajak- oder Kanutour. Denn bei einer Wassertemperatur von 13°C und darunter gilt folgende Faustregel: Die Wassertemperatur in Grad Celsius entspricht den Minuten, in denen du noch handlungsfähig bist. Unterschätze daher nie die sonnigen Frühlings- und Herbsttage, da gerade dann Luft- und Wassertemperatur weit auseinander liegen. Zugegebenerweise dienen vor allem auch Schlauchboote an heißen Sommertagen in Ufer- oder Strandnähe als Badeinsel. In diesem Fall macht der Einsatz einer Schwimmweste weniger Sinn. Aber sobald du nicht vom Boot aus Baden gehen möchtest und dich weiter vom Ufer entfernst, ist das Tragen einer Schwimmweste immer sinnvoll.
Arten von Schwimmwesten
In erster Linie wird zwischen Schwimmwesten und Rettungswesten unterschieden. Rettungswesten haben einen besonders hohen Auftrieb, so dass sie dich ohne aktives Zutun über dem Wasser in einer sicheren Lage halten können. Sie sind Ohnmachtssicher, sodass die Weste dafür sorgt, dass der Träger sich immer mit dem Rücken im Wasser befindet sowie Mund und Nase oberhalb des Wasserspiegels frei liegen. Rettungswesten kommen vor allem im Hochsee-Bereich zum Einsatz, wo du selbst nicht das sichere Ufer erreichen kannst. Du erkennst sie an ihrer vorgeschriebenen orangen Signalfarbe und Reflektoren, an ihrem hohen Kragen und der Signalpfeife. Auch Rettungswesten werden wiederum gemäß der Norm ISO-12402 in unterschiedlichen Kategorien je nach ihrem Auftrieb eingeteilt.
Obwohl Rettungswesten den höchsten Schutz bieten, sind sie für den Einsatz im Kajak und Kanu oft ungeeignet. Sie sind zu sperrig und schwer, sodass sie deine Bewegungsfreiheit beim Paddeln zu sehr einschränken würden. Daher gibt es speziell für den Paddelsport Kajak- und Kanuwesten. Diese sind angenehm zu tragen und behindern dich nicht beim Paddeln. Im Falle einer Kenterung geben sie dir dennoch genügend Auftrieb, um zum nächstliegenden Ufer zu schwimmen. Jedoch setzen solche Schwimmwesten die aktive Mitwirkung des Trägers voraus, daher auch der Name Schwimmhilfe.
Kleinkinder sollten stets eine Rettungsweste tragen. Somit sind sie vor dem Ertrinken geschützt, wenn sie ohnmächtig oder durch einem Kälteschock handlungsunfähig werden. Auf einigen deutschen Wanderflüssen schreiben Verordnungen sogar vor, dass Kinder bis zu einem bestimmten Alter eine Rettungsweste tragen müssen.
Im Bereich der Kajak- und Kanuwesten lassen sich diese in Feststoff-, selbstaufblasende und aufblasbare Schwimmhilfen unterscheiden, die wir im Folgenden näher erläutern möchten. Da Feststoffwesten jedoch die erste Wahl für Erwachsene in diesem Bereich sind, wird im Anschluss vor allem auf diese Art von Schwimmweste der Fokus gelegt.
Feststoffschwimmwesten
Die meistverkauften Schwimmwesten sind Feststoffschwimmhilfen und im Paddelsport sieht man so gut wie jeden Kajaker und Kanuten mit solch einer Weste. Folglich gibt es in diesem Segment auch die größte Auswahl, von Einsteiger- bis Profiweste. Feststoffschwimmwesten sind sofort einsatzbereit und der Schaumstoff im Inneren sorgt für den nötigen Auftrieb im Wasser. Das Schaumstoffmaterial dient auch gleichzeitig als Prallschutz im Wildwasser und als zusätzlichen Wärmeschutz. Im Gegensatz zu den anderen Arten von Schwimmwesten haben vor allem hochwertige Westen einige praktische Features, wie Taschen oder eine Vorrichtung zur Anbringung eines Flussmessers.
Selbstaufblasende Schwimmwesten
Eine selbstaufblasende Schwimmweste ist sehr kompakt und lässt sich leicht tragen. Sie bietet somit maximale Bewegungsfreiheit und ist vor allem bei Seglern beliebt. Bei Sturz ins Wasser bläst eine CO2-Patrone die Schwimmweste in wenigen Sekunden vollautomatisch auf. Für Kajaker sind eher halbautomatische Westen interessant, die manuell per Hand ausgelöst werden. Dadurch wird verhindert, dass die Schwimmweste schon bei kräftigeren Wasserspritzern oder Wellengängen gleich auslöst. Falls Kinder eine solche Schwimmweste tragen sollten, empfiehlt sich hier dennoch eine vollautomatische Variante aus Sicherheitsgründen. Einmal ausgelöst, muss die Patrone ausgetauscht werden, was zu weiteren Kosten führt. Zudem musst du immer Ersatzpatronen bei dir haben und für einen Ausflug im Ausland wirst du sie nicht im Flugzeug transportieren dürfen.
Aufblasbare Schwimmwesten
Aufblasbare Schwimmwesten unterscheiden sich erheblich von selbstaufblasbaren Schwimmwesten, da sie vor der Paddeltour durch den Paddler mit dem Mund aufgeblasen werden. Somit paddelst du sie im aufgeblasenen Zustand. Der große Vorteil ist hier, dass sie sehr leicht sind und kompakt transportiert werden können. Solche Westen sind vor allem für Packrafter interessant, wo es auf ein geringes Gewicht und ein kleines Packmaß ankommt. In Punkto Sicherheit können sie mit herkömmlichen Schwimmwesten aber nicht mithalten. Aufgrund des individuellen Aufblasens kann der Auftrieb der Weste variieren. Und im Falle einer Beschädigung kann die Luft komplett entweichen und somit ihre Auftriebsfunktion verlieren. Daher sind solche Schwimmwesten auch nicht nach den üblichen Standard für Schwimmwesten zertifiziert. Erhältlich sind solche Westen z.B. im Packrafting-Store.
Kaufkriterien für eine Kajakweste/ Kanuweste
Schwimmwesten, die im Handel erhältlich sind, unterliegen der EU-Norm für Schwimmhilfen. Somit ist zumindest sichergestellt, dass sie einen Mindest-Sicherheitsstandard erfüllen. Die beste Schwimmweste ist die, die du auch wirklich trägst. Daher solltest du beim Kauf einer Schwimmweste darauf achten, dass Sie nicht nur bequem und gut sitzt, sondern auch zu deinem Einsatzzweck passt. Im Folgenden gehen wir mit dir durch die wichtigsten Kriterien beim Kauf einer Schwimmweste, damit du schließlich weißt, auf was du beim Kauf achten solltest.
Auftrieb einer Schwimmweste
Der Auftrieb gibt die Schwimmfähigkeit einer Schwimmweste an. Diese Schwimmfähigkeit wird durch den Auftriebskörper deiner Weste (z.B. Schaumstoff) erzeugt. Im europäischen Raum wird der Auftrieb in Newton angegeben. Herkömmliche Schwimmwesten für den Einsatz im Paddelsport haben mindestens einen Auftrieb von 50 Newton (N) und erfüllen ab diesem Auftrieb die Norm ISO 12402-5 und sind mit dem entsprechenden Symbol dieser Klasse gekennzeichnet (siehe Bild unten). Wiegst du mehr als 70 kg, braucht deine Schwimmweste einen höheren Auftrieb. Dennoch fällt die Schwimmweste in die Gruppe der Schwimmhilfe mit 50 N und hat die gleiche Symbolangabe, obwohl ihr eigentlicher Auftrieb höher ist. Der exakte Auftrieb ist dann zusätzlich mit angegeben.
Welchen Auftrieb du aber wirklich brauchst, hängt primär von deinem Körpergewicht ab. Sekundär spielt natürlich auch deine Kleidung und Ausrüstung eine Rolle.
Daher ist nicht nur die richtige Größe entscheidend, damit sie dir richtig passt, sondern auch um den notwendigen Auftrieb für dein Körpergewicht im Wasser herzustellen.
Namhafter Hersteller unterstützen dich bei der Auswahl, indem du zum Beispiel Brust- und Hüftumfang ausmessen musst, um die geeignete Größe für dich zu bestimmen. Rechne grundsätzlich mit 0,714 N pro Kilogramm Körpergewicht. Eine Person mit 70 kg Körpergewicht braucht also eine Schwimmweste mit einem Auftrieb von 50 N. Eine Person mit einem Körpergewicht von 90 kg Körpergewicht braucht hingegen eine Weste mit einem Auftrieb von mindestens 64 N.
Den Auftrieb von Schwimmwesten verstehen! Ein Gewicht von 1 kg hat eine Erdanziehungskraft von ungefähr 9,8 N. Für eine Person mit einem Körpergewicht von 70 kg wird eine Schwimmweste mit 50 N empfohlen, d.h. die Schwimmweste muss einen Auftrieb von umgerechnet 5,1 kg haben. Hier gilt zu berücksichtigen, dass der Auftrieb nicht 1:1 deinem Körpergewicht entsprechen muss, da der menschliche Körper im Wasser natürlich weniger wiegt. Unser Körper besteht nämlich zu 80% aus Wasser und zu ungefähr 15% aus Fett. Daher muss die Schwimmweste nur das restliche Körpergewicht ausgleichen.
Auch Schwimmwesten haben leider eine endliche Lebensdauer. Somit schrumpft der Schaumstoff über die Jahre, was den Auftrieb mindert. Du kannst den Auftrieb deiner Schwimmweste auch ziemlich einfach überprüfen. Der Schwimmwesten Hersteller Palm hat dazu eine Anleitung (Englisch) im Netz gestellt. Außerdem solltest du darauf achten, deine Schwimmweste nicht als Sitzunterlage zu verwenden. Denn es kann nicht ausgeschlossen werden, dass du dadurch den Auftriebskörper beschädigst.
Größe und Passform einer Auftriebsweste
Die richtige Größe und Passform deiner Kajakweste sind mindestens genauso wichtig wie der richtige Auftrieb. Denn bei einer Kenterung, muss sie fest an deinem Körper sitzen, ohne hochzurutschen. Probiere eine Schwimmweste beim Kauf stets mit der Kleidung an, mit der du auch paddeln gehen würdest. Die meisten Modelle gibt es in unterschiedlichen Größen in Abhängigkeit vom Gewicht und Brustumfang. Viele Schwimmwesten sind auf der Innenseite mit einer Größentabelle versehen.
Eine gute Schwimmwesten kann zudem mit Hilfe von Gurten an den Schultern und den Seiten eingestellt werden, sodass sie weder zu lose noch zu eng, sondern optimal sitzt. Ein optimaler Sitz bedeutet auch, dass du sie beim Tragen nicht als störend empfinden wirst. Bevor du sie anprobierst, solltest du alle Schnallen, Gurte und Reißverschlüsse öffnen. Dann streifst du sie dir über und schließt die Frontschnallen bzw. den Frontreißverschluss. Danach ziehst du die restlichen Schnallen bzw. Gurte fest und arbeitest dich von oben nach unten wie bei einem Wanderrucksack, d.h. beginnend an der Hüfte bis hoch zu den Schultern.
Ein Großteil der Schwimmwesten verfügen über einen Frontreißverschluss und können somit wie eine Jacke angezogen werden. Solche sind besonders leicht an- und auszuziehen. Andere hingegen müssen komplett über den Körper gestreift werden.
Paddelst du vorrangig ein Kajak, solltest du auch die Rückenlehne deines Bootes berücksichtigen. Manche Westen haben nämlich einen großen Auftriebskörper am Rücken, der entweder als bequem in Verbindung mit der Rückenlehne eines Kajaks oder gerade bei größeren Personen als störend empfunden werden kann, da sie dann noch weniger Beinfreiheit im Boot haben. Wenn du deine Schwimmweste in einem Onlineshop bestellst, solltest du sie zuhause auch einmal im Boot ausprobieren, um zu sehen, ob sie weder drückt noch stört. Für Paddler, die mit einem Kanadier unterwegs sind, ist das unproblematischer, da es hier üblicherweise keine Rückenlehne im Boot gibt.
Funktionale Features einer Schwimmhilfe
Schwimmhilfen gibt es von einfacher Ausführung bis hin zu Varianten mit zahlreichen Features. Welche Art von Schwimmhilfe du brauchst, hängt primär von deinem Einsatzgebiet ab. Unternimmst du mit deinem Kajak oder Kanu gelegentlich nur kleine gemütliche Runden auf einem ruhigen See bei gutem Wetter, reicht eine einfache Schwimmweste in der richtigen Größe und mit dem richtigen Auftrieb völlig aus.
Bist du aber z.B. im Wildwasser oder an der Küste unterwegs, wird dir eine einfache Schwimmweste nicht ausreichen. Du wirst sie intensiver verwenden und während deiner Tour mehr Zeit im Boot als der durchschnittliche Freizeitpaddler im Boot verbringen. Daher wirst du sie an deinen Bedürfnissen einstellen möchten, sodass sie so gut wie möglich sitzt. Im rauen Gewässer wirst du dann vermutlich auch eine Spritzschürze tragen und trotzdem wichtige Dinge schnell griffbereit haben. Für diesen Zweck verfügen einige Schwimmwesten über eine oder mehrere Taschen.
Weitere Features können eine Vorrichtung für das Anbringen eines Kajakmesser sein. Ein Kajakmesser ist vor allem im Wildwasser zu empfehlen, um in Notsituation sich oder andere befreien zu können. Im Wildwasser oder an der Küste ist auch der Einsatz von Pfeifen üblich, um auf sich aufmerksam machen zu können. Manche Schwimmwesten verfügen über eine kleine Pfeife an der Schnalle. Ansonsten kannst du dir sowas auch zusätzlich kaufen und in deiner Kajaktasche mitführen. Darüber hinaus gibt es noch weitere Features, die vor allem praktischer Natur sind, wie z.B. Einschubfächer für den Schlauch einer Trinkblase. Somit kannst du während des Paddelns trinken.
Wie viel kostet eine gute Schwimmweste?
Was eine gute Schwimmweste kosten darf, hängt stark von deinem Einsatzgebiet ab. Wenn du wie anfangs erwähnt vor allem auf ruhige Seen kleine Ausflüge bei schönem Wetter unternimmst, reicht auch eine einfache Schwimmweste aus. Die Preise für solche einfachen Schwimmhilfen liegen zwischen 15 und 40€. Gerade Paddeleinsteiger, die erst einmal das neue Hobby ausprobieren möchten, wissen meist zu Beginn auch noch gar nicht, welche Anforderungen sie an einer Schwimmweste stellen sollten. Genauso war es auch bei uns zu Beginn und somit haben wir uns für eine günstige Schwimmweste entschieden, die vor allem komfortabel zu tragen war und einen guten Auftrieb hatte.
Wenn du aber auch unter raueren Bedingungen wie im Fließgewässer oder an der Küste paddeln möchtest und zu kälteren Jahreszeiten unterwegs bist, dann solltest du in einer hochwertigen und sehr gut verarbeiteten Schwimmhilfe investieren, die auch ein paar zusätzliche Features mitbringt. Die Preise für solche Schwimmhilfen beginnen ab ca. 100€.
Im Vergleich einiger Schwimmwesten wirst du schnell feststellen können, welche eher für den kleinen Ausflug auf dem See oder auch für den Einsatz im Wildwasser geeignet sind. Das folgende Foto unten verdeutlicht eine hochwertige Schwimmweste von NRS, die über robuste Schulterriemen verfügt (links). Auf der anderen Seite siehst du eine Einsteigerweste mit leichtem Mesh-Material bei den Schulterriemen. Mesh-Materialien können zwar im Sommer angenehm zu tragen sein, da du darunter weniger schwitzt. Im Fließgewässer sind sie jedoch ein Nachteil. Denn im Falle einer Rettung sollte man dich auch an der Schwimmweste herausziehen können. Stellst du und dein Einsatzgebiet hohe Ansprüche an deine Ausrüstung, solltest du beim Kauf einer Schwimmweste nicht versuchen zu sparen.
Schwimmwesten für Freizeitpaddler
Als Freizeitpaddler bist du auf ruhigen Gewässern unterwegs und das gemütliche Paddeln steht im Vordergrund. Viele Features braucht deine Schwimmweste in dem Fall nicht. In erster Linie muss sie dir den passenden Schutz bieten und gut sitzen. Eine gute bequeme Schwimmweste muss nicht unbedingt teuer sein. Es gibt bereits günstige Modelle der Marken Secumar oder Itiwit von Decathlon, die gute Schwimmweste für Freizeitpaddler anbieten. Erfahre mehr zu den einzelnen Modellen der Itiwit Schwimmwesten in unserem Beitrag Itiwit Schwimmwesten.
Schwimmwesten für ambitionierte Paddler
Ambitionierte Paddler unternehmen lange Touren auf Seen, an der Küste oder im Wildwasser. Sie sind auch sehr regelmäßig mit ihrem Boot unterwegs und das nicht nur an warmen Sommertagen. Für solche Paddler lohnt es sich nicht nur mehr Geld in eine Schwimmweste zu investieren, sondern der Einsatz stellt auch höhere Ansprüche an die Sicherheitsausrüstung.
Schwimmwesten für Kinder
Auf einer Paddeltour sollten Kinder stets eine Schwimmweste tragen, auch wenn sie bereits schwimmen können. Leider beobachtet man noch zu häufig, dass Eltern ihre Kinder im Boot ohne Schwimmweste oder nur mit Schwimmflügeln mitnehmen. Die Sicherheit der Kinder sollte bei einem Familienausflug jedoch an erster Stelle stehen. Aus diesem Grund solltest du darauf achten, dass du nicht eine Schwimmhilfe, sondern eine Rettungsweste kaufst. Diese erkennst du am Kragen, der dafür sorgt, dass man auch bei Bewusstlosigkeit mit dem Kopf über dem Wasser in der Rückenlage bleibt. Ein Schrittgurt sorgt dafür, dass das Kind nicht aus der Weste herausrutschen kann. Auch mit einer Schwimmweste solltest natürlich du Kinder nie unbeaufsichtigt am Wasser lassen.
Ähnlich verhält es sich auch wenn du ein Kleinkind oder Baby mit beim Paddeln nimmst. Eine Rettungsweste sollte hierbei das Mindestmaß an Sicherheit darstellen. Gerade bei sehr jungen Kindern solltest auf eine hohe Sicherheitsreserve achten, d.h. Ufernah paddeln, das eigene Boote gut kennen, auf sehr gute Wetterbedingungen achten, etc.
Packrafts erleben in den letzten Jahren eine immer größer werdende Beliebtheit. Vor allem bei Abenteuerreisenden stehen diese kleinen praktischen Schlauchboote hoch im Kurs. Aber auch viele Menschen, die in Großstädten leben, kommen langsam auf den Geschmack dieser praktischen Boote. Denn Packrafts brauchen so gut wie keinen Lagerplatz, sind im normalen Wanderrucksack problemlos unterzukriegen und ideal in den Öffentlichen Verkehrsmitteln zu transportieren. Sie bieten vielen Menschen somit eine Möglichkeit auch ohne Auto und viel Platz daheim dem Paddelsport nachzugehen und dem Trubel der Großstadt zu entkommen.
Was für ein Packraft?
Ein Packraft ist ein sehr leichtes, kompaktes und stabiles Schlauchboot, welches somit auch beim Wandern oder Radfahren mitgeführt werden kann. Die Bezeichnung des Packrafts führt oft zu Verwirrungen, da man im Deutschen mit Rafting den Wildwassereinsatz von großen Mehrpersonenbooten meint. Somit assoziieren viele Leute mit dem Begriff Packraft bei der ersten Bekanntschaft, ein Rucksackboot, welches vor allem für den Wildwassereinsatz konzipiert ist. Vielmehr ist ein Packraft aber ein Rucksackboot, um während der Wander- oder Radtour, Teilstrecken mit dem kleinen Schlauchboot zurückzulegen.
Dank der guten Wendigkeit und Kippstabilität sind sie dennoch des Öfteren auf Wildwasser zu sehen und eigenen sich für diesen Gebrauch auch ziemlich gut. Nichtsdestotrotz kommen Packrafts vor allem zum Einsatz, um ein kleines Boot auf seiner Expedition bei zu haben. Mittlerweile gibt es aber auch viele Outdoorfans, die das Packrafting im Mittelpunkt ihrer Tour stellen und das Wandern beispielsweise nur das ergänzende Element ist.
Für ein kleines aufblasbares Boot sind die Anschaffungskosten sehr hoch. Ein sehr minimalistisches Packraft kostet fast 400€ (z.B. Anfibio Nano SL) und gut ausgestattete Packrafts mit einer robusten Bootshaut können bis zu 1000€ und mehr kosten. Zugegeben, die Möglichkeiten, die du mit einem Packraft hast, sind enorm. Dennoch solltest du am Anfang dir die Frage stellen, ob du die Möglichkeiten eines Packrafts tatsächlich nutzt. Aus unserer Sicht ist ein Packraft das richtige Schlauchboot für dich, wenn dir folgende Aspekte wichtig sind:
Wenn dein Schlauchboot so portabel wie möglich sein soll. Packrafts haben ein sehr geringes Gewicht sowie ein kleines Packmaß und bieten daher die beste Portabilität unter den Booten überhaupt. Es gibt sogar Ultralite Packrafts, die nicht größer als eine Getränkeflasche sind. Du kannst deine Touren mit einem Packraft viel spontaner und auch flexibler planen, da es ein richtiges „immer-dabei-Boot“ ist. Es findet Platz in jedem Tagesrucksack, Reisegepäck, Kofferraum oder Campervan. Entscheide erst vor Ort oder während des Tages, ob du tatsächlich paddeln gehen möchtest. Nach der Paddeltour kannst du das Boot Zuhause über den Wäscheständer trocknen lassen. Getrocknet passt ein Packraft in jedem Schrank. Somit ist ein Packraft ideal für abenteuerlustige spontane Großstädter und Reiselustige.
Wenn Du als Natursportler oder Outdoor Enthusiast Land-Wasser-Touren unternehmen möchtest. Mit einem Packraft im Rucksack hast du die Möglichkeit die Natur von einer neuen Perspektive zu entdecken. Aufgrund der einfachen Transportierbarkeit von Packrafts kannst du das Paddeln mit einer weiteren Outdoor-Aktivität kombinieren und deiner Tourenplanung sind kaum Grenzen mehr gesetzt. Du verwendest dein Packraft dort, wo der Trail aufhört und das Ufer beginnt. So kannst du zu einer Insel paddeln, Seen überqueren oder flussaufwärts wandern und flussabwärts mit dem Packraft zurückpaddeln. Packrafts sind nicht nur sehr transportabel, sondern du kannst auf dem Bug eines Packrafts selbst viel transportieren (z.B. ein Fahrrad). Nicht umsonst hat sich der Begriff Bikerafting etabliert.
Wenn Du hauptsächlich fließendes Gewässer oder auch Wildwasser paddeln möchtest. Packrafts haben durch ihren voluminösen Seitenschlauch einen hohen Auftrieb und besitzen einen breiten kurzen Rumpf. Diese Eigenschaften machen Packrafts zum einen sehr kippstabil und zum anderen sehr wendig auf dem Wasser. Deswegen sind Packrafts im Wildwasser sowie auf kleinen und zügig fließenden Flüssen beliebt. Hier fällt die Langsamkeit eines Packrafts aufgrund der Strömung des Flusses kaum ins Gewicht und Hindernisse können sehr einfach ausgewichen werden. Insbesondere bei Wildwasserflüssen ergeben sich mit einem Packraft neue Möglichkeiten, weil du Uferstellen erreichst, die nur zu Fuß zugänglich sind. Außerdem entfällt die Problematik nach der Tour das Auto nachholen zu müssen, da du am Ende der Tour zur nächsten Haltestelle laufen und die Öffentlichen Verkehrsmittel nehmen kannst. Möchtest du hingegen lange Touren auf stehendem Gewässer unternehmen, wird dir ein Packraft auf Dauer wenig Freude sein. Dafür sind hauptsächlich 1er Packrafts zu langsam und zu drehfreudig (mit Ausnahme des MRS Normad S1 und 2-Personen Packrafts).
Mit dem Packraft im Wildwasser… Auch wenn Packrafts im Vergleich zu klassischen Wildwasserkajaks sehr anfängerfreundlich und daher viele Technikfehler verzeihen, bleibt das Gewässer dennoch unverändert. Das Paddeln auf dem Wildwasser erfordert eine angemessene Sicherheitsausrüstung (z.B. Schwimmweste mit ausreichendem Auftrieb, Helm, Wurfsack, Signalpfeife, …), die richtige Einschätzung der aktuellen Wasserverhältnisse bei der Planung der Tour (insb. Wasserpegel und Abflussmenge), das sichere Manövrieren des Packrafts und die frühzeitige Gefahrenerkennung auf dem Fluss. Diese Aspekte und weitere sollten nicht unterschätzt werden.
Wenn mindestens zwei der oberen Punkte davon auf dich zutreffen, solltest du den Artikel definitiv weiterlesen. Denn es warten zahlreiche Tipps auf dich, die wir in den letzten Jahren mit Packrafts sammeln konnten.
Falls nur ein oder kein Punkt auf dich zutrifft, aber du dennoch Lust auf das Paddeln hast, solltest du dir die anderen Typen von Schlauchbooten (z.B. Schlauchkajak oder Schlauchkanu) in Erwägung ziehen. So kostet ein solides 2-Personen Schlauchkajak zwischen 600 und 900€. Hier stellt sich die Frage, warum Packrafts teurer sind.
Ausrüstung, die sehr leicht und dennoch robust ist, kostet bekanntlich deutlich mehr. Die Kosten für den Materialeinsatz sind höher. Darüber hinaus wird der Großteil in Handfertigung und im Vergleich zu anderen Bootstypen in kleiner Serie hergestellt. Die Marge eines Packrafts muss höher sein, damit die Anbieter von der Herstellung und vom Verkauf leben können. Denn Packrafts sind auch heutzutage noch ein klassisches Nischenprodukt. Für den Preis eines Packrafts bekommst du bereits ein solides Schlauchkajak mit guten Laufeigenschaften, welches du allein und zu zweit paddeln kannst.
Das richtige Packraft für deinen Einsatz
Wie eingangs erwähnt, sind die Einsatzmöglichkeiten eines Packrafts nahezu unbegrenzt. Wenn Wandertouren mit Packraft im Vordergrund stehen, sind ein kleines Packmaß und Gewicht von Bedeutung. Fürs Bikerafting solltest du darauf achten, dass das Packraft eine ausreichend hohe Zuladung, ein großes Bug und genügend Befestigungsmöglichkeiten mitbringt.
Darüber hinaus solltest du dir überlegen, welches Gewässer du in der Regel paddeln wirst. Prinzipiell sind Packrafts für fließendes Gewässer deutlich besser geeignet als für große Seen und Meere. Wer nur kleine gemütliche Touren auf einem See unternehmen möchte, wird mit einem Packraft dennoch Freude haben. Wer mehrstündige Touren auf ruhigem Gewässer unternehmen möchte, paddelt mit einem langen 2-Personen Packraft deutlich besser. Mit einem langen 2-Personen Packraft lassen sich Seen gut paddeln. Für Wildwasser solltest du auf die richtige Ausstattung achten, worauf wir weiter unten eingehen.
1-Personen vs. 2-Personen Packrafts
1-Personen Packrafts: Diese Größe von Packrafts ist am häufigsten anzutreffen. Hier gibt es die größte Auswahl an Modellen. Sie sind sehr kompakt sowie wendig und daher vor allem im Wildwasser sehr beliebt. Wenn du Packraft Touren allein unternehmen möchtest, ist es das richtige Packraft für dich. Aber auch wenn du zu zweit oder mit mehreren Packraftern unterwegs bist, hat ein 1er Packraft seine Vorzüge: du bestimmst deinen eigenen Paddelrythmus, entwickelst deine eigene Fahrtechnik und kannst unabhängig von den anderen den einen oder anderen Schlenker einlegen, um beispielsweise dir etwas in Ufernähe anzusehen. 1-Personen Packraft gibt es in zahlreichen Längen, sodass auch für große Personen ausreichend große 1er Packrafts gibt.
Schon gewusst? Hersteller, wie Alpacka Raft, MRS und Mekong, bieten ihre 1-Personen Packrafts in unterschiedlichen Größen an. So kannst du das Packraft entsprechend deiner Körpergröße auswählen. Vor allem wenn du das Packraft im Wildwasser nutzt, ist die richtige Größe wichtig. Ist ein Packraft zu groß, bietet es im Wildwasser zu wenig Halt. Alternativ hilft auch eine aufblasbare Fußstütze. Wenn du es gemütlicher und komfortabler magst, kannst du auch ein etwas größeres Packraft für Zahmwasser und leichtes Wildwasser wählen.
2-Personen Packrafts: Diese Größe von Packrafts könnte für dich interessant sein, wenn du fast ausschließlich zu zweit und gerne auf ruhigerem Gewässer unterwegs bist. Zum einen sind die Anschaffungskosten und das Gewicht pro Kopf bei einem 2-Personen Packraft niedriger. Zum anderen sind 2er Packrafts länger, d.h. sie haben einen spürbar besseren Geradeauslauf und sind schneller auf dem Wasser. Außerdem kannst du dich mit deinem Paddelpartner mit dem Paddeln abwechseln. Ein Großteil lässt sich mit einem Doppelpaddel oder mit einem Stechpaddel als Kanu paddeln. Auch von Familien mit Kindern werden 2-Personen Packrafts gegenüber 1er Packrafts gerne bevorzugt.
Ausstattungsmerkmale von Packrafts
In diesem Abschnitt gehen wir auf die unterschiedlichen Ausstattungsmerkmale ein, sodass du eine bessere Entscheidung treffen kannst, was du brauchst und was nicht. Das Gute ist, dass sich ein Großteil der Ausstattung im Nachgang sogar selbst nachrüsten lässt. Beachte aber dennoch, dass jedes zusätzliche Ausstattungsmerkmal das Gewicht deines Packrafts erhöht.
Boden: Im Vergleich zu Schlauchkajaks besitzt der Großteil von Packrafts keine Luftkammer im Boden. Stattdessen ist eine robuste „Plane“ straff auf der Unterseite des Schlauchs angebracht. Im Wildwasserbereich gibt es jedoch mittlerweile einige Modelle mit integrierter (z.B. Alpacka Forager) oder einlegbarer Bodenkammer (z.B. Kokopelli Nirvana Self Bailer). Solch eine Luftkammer im Boden bietet gerade im Wildwasserbereich einige Vorteile: Sie bietet zusätzlichen Auftrieb und federt Grundberührungen besser ab. Einige offene Packrafts besitzen sogar einen Boden mit Selbstlenzer, sodass eindringendes Wasser wieder von selbst abfließen kann.
Sitz: Ein aufblasbarer Sitz bietet dir eine erhöhte Sitzposition, sodass du einfacher das Paddel ins Wasser stechen kannst. Außerdem isoliert ein Sitz gut vor kaltem Wasser. Wer lange Touren unternimmt und auf Komfort Wert legt, sollte darüber hinaus auf einen aufblasbaren Sitz mit Rückenlehne achten. Für Wildwasserpaddler sind Packrafts mit einer variabel verstellbaren Rückenlehne (in Form eines Rückengurtes/-Bandes) zu empfehlen. Diese Ausführung gibt bei vielen Alpacka und Kokopelli Packrafts zu finden. Wenn du doch mal leichter unterwegs sein möchtest, lässt du den Sitz einfach Zuhause. Die ersten Packrafts hatten mit ihrer minimalen Ausstattung keinen Sitz. Tatsächlich geht es ohne Sitz, da man sich direkt am Luftschlauch anlehnen und als Sitzunterlage einen Ruck- oder Packsack verwenden kann. Für eine Flussüberquerung ist es völlig ausreichend.
Gepäckinnenfach: Aufgrund der kleinen Größe bieten Packrafts nur wenig Platz, um Gepäck im Innenraum zu verstauen. Das Gepäck muss meistens mit Gurten oder Schnüren auf dem Bug oder Heck befestigt werden. Insbesondere der Bug bietet Platz für einen großen Rucksack (bis ungefähr 60L oder mehr). Das reicht für eine Tagestour völlig aus. Wenn du auf Mehrtagestouren bist, kann zusätzlicher Stauraum von großem Vorteil sein. Zusätzlichen Stauraum (je nach Modell 100 – 140 L) bieten dir Gepäckinnenfächer, wo du dein Gepäck sicher und trocken in dem Luftschlauch des Packrafts verstaust. Während der Fahrt kommst du jedoch nicht an dein Gepäck ran, außer du lässt die Luft raus. Es gibt je nach Hersteller unterschiedliche Bezeichnungen für die Gepäckinnenfächer (z. B. Cargofly bei Alpacka, TubeBags bei Anfibio, bei MRS ISS [Internal Storage System], T-Zip bei Kokopelli und Mekong). Wobei T-Zip den wasser- und luftdichten Reißverschluss bezeichnet. Gepäckinnenfächer können auch ein weiteres Sicherheitsmerkmal sein. Hersteller bieten für die Gepäckfächer spezielle Trockensäcke an, die auch als Luftkörper verwendet werden können. Befahrungsregeln einiger Flüsse (z.B. Isar) schreiben ein Mehrluftkammersystem von Schlauchbooten vor. Gepäckinnenfächer kommen immer mit einem Aufpreis und erhöhen das Gewicht des Packrafts. Eine interessante Alternative wäre ein größeres Packraft, sodass du dein Gepäck im Fußraum verstauen kannst. Aufgrund der Länge läuft das Packraft auch besser.
Verdeck: Wenn du Wildwasser oder zur kälteren Jahreszeit paddeln möchtest, ist ein Verdeck fast unverzichtbar (Außer du paddelst mit Trockenanzug in einem Packraft mit Selbstlenzer). Ein Verdeck schützt dich vor Witterung, Spritzwasser und Wellen. Sehr verbreitet ist das Verdeck mit Sitzluke und Süllrandgestänge, woran sich eine Spritzschürze anbringen lässt. Somit ist das Packraft wie bei einem Wildwasserkajak vollständig abgedichtet und hält dich sehr gut vor Wellen im Wildwasser trocken. Im ruhigen Gewässer lässt es sich auch ohne Spritzschürze paddeln, und hält trotzdem den Innenraum vor Spritzwasser trocken. Neben dem Verdeck mit Sitzluke gibt es auch Verdecks mit integrierter Spritzschürze, die ohne Sülrandgestänge auskommen. Für den Ein- und Ausstieg besitzen diese einen Reiß- und Klettverschluss, sodass sie nicht ganz so gut abdichten. Sie schützen dich dennoch gut vor Kälte, Spritzwasser und Regen. Durch die Reiß- und Klettverschlüsse lassen sich die Verdecks aufrollen. So hast du in Handumdrehen ein offenes Packraft. Wer regelmäßig im Wildwasser paddeln gehen möchte, empfehlen wir ein Verdeck mit Sitzluke. Hier gibt es auch mittlerweile Varianten, die sich mit Reißverschluss als offenes und geschlossenes Packraft umkonfiguieren lassen.
Finne: Noch wenig etabliert aber sehr praktisch ist eine ansteckbare Finne. Einige Modelle von Anfibio (z.B. Anfibio Delta MX oder Rebel 2K) und MRS haben eine Finnenhalterung inklusive, um eine Richtungsfinne anstecken zu können. Eine Finne verbessert spürbar den Geradeauslauf des Packrafts und steigert somit die Effizienz beim Paddeln. Das Packraft ist weniger drehfreudig, also ideal auf Flüssen mit ausreichender Wassertiefe und Seen. Unabhängig vom Modell kannst du eine Finne auch selbst nachrüsten. Fotografieren in einem Packraft mit Finne ist deutlich angenehmer. Das Boot driftet langsamer ab, wenn du aufhörst zu paddeln. Für den Wildwassereinsatz sind Finnen nicht geeignet, da sie die Wendigkeit reduzieren. Außerdem würdest du mit Finne je nach Wasserpegel unnötig aufsetzen.
Materialien und Verarbeitung bei Packrafts
Auf den ersten Blick möge man meinen, dass das Bootsmaterial eines Packrafts nicht sehr widerstandfähig sein kann, da es sich relativ dünn anfühlt. Jedoch hat das Material eines Packrafts nichts mit den Billig-Schlauchbooten aus PVC zu tun, welche man in Supermärkten kaufen kann. Packrafts können im Wildwasser eingesetzt werden, und müssen allein deswegen hohen Beanspruchungen standhalten.
Im Prinzip gibt es zwei Hauptelemente: eine Bodenwanne und einen Außenschlauch. Der Außenschlauch führt um das gesamte Boot herum und wird mit Hilfe eines Blasesacks und mit dem Mund aufgeblasen. Der Boden hingegen wird nicht aufgeblasen, sondern ist wenn man es so will, einfach nur eine stabile Plane.
Verwendete Materialien: Für die Bootshaut von Packrafts wird in der Regel ein beschichtetes Gewebematerial (Polyester oder Nylon) verwendet. Selten bestehen Packrafts aus PVC-Folie, die deutlich schwerer und weniger reißfest ist.
Materialstärken: Die Stärke vom Gewebematerial wird in Denier (mit D abgekürzt) angegeben. Je höher die Denier-Zahl, desto dicker die Faser und desto robuster ist das Gewebe. So ist ein 420D Nylon abriebfester und robuster als ein 210D Material, dafür ist das Packraft mit 210D leichter. Der Boden hat die höchste Beanspruchung, sodass dieser in der Regel aus einem stärkeren Material als der Seitenschlauch besteht. Nichtsdestotrotz lässt sich die Robustheit nicht nur von der Materialstärke ableiten, sondern von weiteren Faktoren (z.B. Beschichtung, Verarbeitung, Konstruktion, …)
Beschichtungen: Als Beschichtung kommen in der Regel Urethan, Polyurethan (PU) oder Thermoplastisches Polyurethan (TPU) zum Einsatz. Die Dicke der Beschichtung wird in g/m² angegeben. Der Boden ist von beiden Seiten beschichtet, da er sowohl von außen als auch von innen im Fußraum beansprucht wird. Beim Schlauch unterscheidet es sich je nach Hersteller. Einige Hersteller beschichten den Schlauch beidseitig, sodass bei Beschädigung der äußeren Beschichtung das Material dank der inneren Beschichtung dennoch dicht hält. Andere Hersteller hingegen beschichten den Schlauch einseitig, weil dadurch das Gewebematerial besser nachgeben und bei Beanspruchung der „Reißstress“ auf mehrere Fasern verteilen kann. Dadurch bleibt das Gewebematerial reißfester.
Hersteller von Packraft Booten
Mittlerweile gibt es eine Vielzahl von Herstellen in dem Nischenmarkt von Packraft Booten. Damit dir die Recherche einfacher fällt, möchten wir hier einige der wichtigsten Hersteller vorstellen.
Alpacka Raft ist der erste Hersteller des heutigen modernen Packrafts und eine etablierte Marke unter den eingefleischten Packraftern, vor allem im Wildwasser. Alpacka Raft bietet Packrafts mit einer sehr hohen Verarbeitungsqualität und robusten Bootshaut an, die in den USA entwickelt und produziert werden. Alpacka bietet von ultraleichten Packrafts mit minimalistischer Ausstattung bis hin zu Wildwasser Packrafts mit höchstmöglicher Performance an. In Europa werden sie über Packraft Europe und Kanuschule Versam vertrieben.
Anfibio ist die Eigenmarke für ultraleichte Packrafts des Onlinehändlers Packrafting-Store. Selbst hergestellt werden die Packrafts nicht, sondern in Kooperation mit einem Hersteller in China. Dabei agiert der Händler stark in der Konzeption und begleitet die Entwicklung bis zur Produktion. Aufgrund ihres günstigen Einstiegspreises (im Vergleich zu anderen Packrafts), sehr geringen Gewichts und sehr kompakten Packmaßes richten sich die Packrafts vor allem an Einsteiger, Gelegenheitspaddler und Outdoor-Enthusiasten, die ihre Aktivitäten mit dem Paddeln verbinden möchten.
Itiwit ist die Wasssersport Marke von Decathlon, einem französischen Hersteller und Händler von Sportgeräten und -Bekleidung. Seit 2021 führt auch Decathlon ein Packraft im Sortiment, das Itiwit Packraft Adventure 500.
Kokopelli ist ein amerikanische Packraft Marke. Die Boote werden in den USA entwickelt, jedoch in China produziert, woraus sich der günstigere Preis für die Packrafts im Vergleich zu den Packrafts von Alpacka ergibt. Kokopelli konnte sich innerhalb kurzer Zeit einen hohen Bekanntheitsgrad in der Outdoorbranche erarbeiten. Das Sortiment von Kokopelli deckt sämtliche Einsatzbereiche von Wildwasser bis Seepaddeln ab. Der Hersteller verbessert kontinuierlich seine Packrafts und erweitert stetig seine Produktpalette.
Mekong ist eines der jüngsten und wenigen Hersteller von Packrafts, der in Europa entwickelt und produziert. Aktuell gibt es noch wenige Erfahrungswerte und Modelle des französischen Herstellers Mekong. Jedoch sind die verfügbaren Modelle konfigurierbar und scheinen ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis zu haben.
MRS steht für Micro Rafting System und bietet ebenfalls eine Vielzahl von interessanten Packrafts. Der Hersteller produziert in Kleinserie in China, ebenfalls in Kooperation mit dem Packrafting-Store. Obwohl die Packrafts in China entwickelt und produziert werden, kann aufgrund des hohen Preises von über 1000€ und ausschließlich positiven Berichten im Internet von qualitativ hochwertigen Packrafts ausgegangen werden. So bietet MRS das derzeit längste 1-Personen Packraft mit einer Rumpflänge von 295 cm an.
nortik ist eine Marke für „Rucksack-Boote“ aller Art der Firma Out-Trade. Unter Paddlern hat sich die Marke nortik einen Namen gemacht und steht für hochwertige portable Boote. In Ulm werden Ideen sowie Entwicklungen generiert und umgesetzt. Produziert wird ein Großteil der Marke nortik in St. Petersburg beim langjährigen Out-Trade-Partner Triton. 2014 kam das erste nortik Packraft mit dem Namen „TrekRaft“ auf den Markt. Die Packrafts von nortik richten sich insbesondere an preisbewusste Interessenten, die ein funktionales und robustes Packraft suchen.
Der größte Kostenfaktor bei Packrafts entsteht nicht durch die eingesetzten Material, sondern in der Herstellung selbst. Packrafts werden handgefertigt, und das kostet entsprechend. DIY Packraft Sets bieten Interessenten die Möglichkeit ihr eigenes Packraft günstig selbst zu bauen. Die Sets enthalten die vorgeschnittenen Materialien, die zu einem Packraft zusammengebügelt werden müssen. Vorerfahrungen sind für das DIY Packraft nicht erforderlich. Je nach Erfahrung und Set kann der Bau über 40 Stunden in Anspruch nehmen.
DIY Packraft
DIY Packraft ist kein Hersteller von Packrafts, sondern macht dich zum Hersteller deines eigenen Packrafts. Lediglich die Materialien, wie Ventil und Bootshaut, müssen gekauft werden. Dabei sind die Bestandteile der Bootshaut bereits vorgeschnitten. Das Hauptwerkzeug ist ein spezielles Schweißgerät, womit man die Nähte verschließt. Schritt für Schritt wird dann in Videos erklärt, wie man dann sein eigenes Packraft fertigen kann. Und wenn man sich die Resultate anschaut, muss man sagen, dass die Boote aussehen, als wären sie aus dem Laden gekauft. Das erfüllt einem Ende nicht nur mit viel Stolz, sondern spart auch ordentlich Geld. Das Material für das günstigste Modell kostet zurzeit ungefähr 150€. Versendet wird weltweit und für den Bau des Packrafts muss man laut Seite zwischen 15 und 25 Stunden einplanen.
Langzeiterfahrungen findest du auf dem englischsprachigen Blog michaeldeckebach.com. Nach zahlreichen Einsätzen des selbstgebauten Packrafts ist der Blogger von der Konstruktion und vom Material des Bootes überzeugt. Er weist aber zugleich darauf hin, dass die Nähte die größte Schwachstelle des Packrafts ist und das Boot daher in regelmäßigen Abständen nach repariert werden muss. Für ein professionelles Versiegeln der Nähte bräuchte nach der Meinung des Bloggers ein Hochleistungs-Bügeleisen, welches Packrafthersteller verwenden aber für den Bau von ein oder zwei Booten zu hohe Anschaffungskosten hat.
Iron Raft
Der britische Anbieter Iron Raft bietet ebenfalls ein Set zum Selbstbau eines Packrafts an. Es gibt das Kit in drei verschiedene Größen, je nach Größe des Paddlers. Für den Zusammenbau des Packrafts empfiehlt die Firma ein Bügeleisen, welches ein ständige Hitze von mindestens 220°C aufbringen kann. Im Vergleich zu DIY Packraft entfallen Zoll und Einfuhrumsatzsteuer.
Packrafts vor dem Kauf selbst testen
Wenn du dir nicht sicher bist, ob Packrafting bzw. ein Packraft das Richtige für dich ist, gibt es mehrere Möglichkeiten ein Packraft vor dem Kauf zu testen.
Beim Händler vor Ort:
Packrafting Store (Besichtigung und Testen von Anfibio und MRS Packrafts in Dresden und Leipzig nach Absprache)
Globetrotter (nortik Packrafts in Filialen mit Wasserbecken grundsätzlich möglich, am besten vorher bei der Filliale anrufen, ob das Modell aufgebaut ist)
Die große Stärke von Packrafts ist ohne Zweifel die außerordentliche Flexibilität dank der geringen Packmaße und des geringen Gewichts. Da die meisten Packrafts aber ziemlich breit und kurz sind, haben sie dafür nicht den besten Geradeauslauf und kommen nicht auf die Geschwindigkeiten wie herkömmliche Kajaks.
Vorteile
+ ideal für lange Touren dank hoher Zuladung + extrem leicht und kompakt + sehr einfacher sowie schneller Auf- und Abbau + sehr robuste Bootshaut
Nachteile
– hoher Anschaffungspreis – windanfällig – die meisten Modelle sind eher langsam und haben nicht den besten Geradeauslauf
Alternativen zu Packrafts
Wolltest du dir schon immer ein Kajak oder Kanu kaufen, aber dir fehlt einfach der Platz um es zu lagern oder das Auto, um das Boot zu transportieren? Bei einem Packraft würde all dies entfallen und dir dein Paddelhobby ermöglichen. Aber nicht nur Packrafts stellen dir diese Möglichkeit. Wenn du nur mit deinem Boot ausschließlich Touren auf Seen und Flüssen machen möchtest, ohne es mit Wandern oder Radfahren zu verbinden, dann sind eventuell konventionelle Schlauchboote oder Faltboote die bessere Wahl.
Aufblasbare Kajaks oder Kanus sind von der Formgebung gleich mit den Festrumpfvarianten. Sie sind zwar eindeutig schwerer als Packrafts, aber dennoch mit einem Packrucksack auch in Bus oder Bahn transportierbar. Sie haben vor allem auf Seen die besseren Laufeigenschaften und mehr Komfort. Zudem gibt es hochwertige Modelle, die weit günstiger sind als Packrafts und somit für die meisten Einsteiger erschwinglicher sind.
Wer sehr viel Wert darauf legt, dass das Fahrverhalten seines Bootes dem eines Festrumpfbootes nahe kommt, sollte zu einem Faltkajak oder Faltkanu greifen. Solche Boote haben eine sehr gute Steifigkeit und dementsprechend außerordentlich gute Fahreigenschaften. Die meisten Faltboote sind preislich gesehen etwas teurer als Schlauchboote.
Wer ein kompaktes und leichtes Boot besitzt, möchte natürlich auch die passende Ausrüstung dazu haben. Das von euch gekaufte Doppelpaddel sollte also zerlegbar sein und das am besten in mindestens 4 Teilen. In Punkt Gewicht macht das eingesetzte Material einen Unterschied. So sind Paddel aus Fiberglas am leichtesten, aber auch am teuersten.
Bei einer Schwimmweste empfehlen wir ebenfalls ein leichtes Modell zu wählen. Es gibt sogar aufblasbare Schwimmwesten, die speziell für das Packrafting konzipiert worden sind.
Besonders wichtig ist am Ende der Rucksack, indem ihr euer Boot transportieren möchtet. Denn Packraften verbindet das Kajaken mit dem Wandern. Und nur wenn ihr euer Packraft und eure Ausrüstung gut in einem Rucksack verpackt bekommt, macht das Wandern auch Spaß. Genauso verhält es sich dann beim Paddeln, denn den Rucksack müsst ihr dann in den meisten Fällen auf das Verdeck anbringen. Daher sollte der Rucksack nicht zu groß und möglichst wasserfest sein. Wir können euch hier den Ortlieb Gear-Pack 40L empfehlen, ein Rucksack, der sich auch in einem Packsack verwandeln lässt.
Es gibt mittlerweile unzählig viele Schlauchboote auf dem Markt. Viele assoziieren mit einem Schlauchboot ein Bade- oder Freizeitboot mit Rudern. Der Markt bietet weit aus mehr Typen von Schlaubooten, und bevor du zweimal kaufst, möchten wir in diesem Artikel unsere Tipps zum Kauf des richtigen Schlauchbootes geben. In fünf Schritten haben wir niedergeschrieben, wonach du dein Schlauchboot auswählen solltest.
Wähle den richtigen Typ des Schlauchboots für dich!
Der Bootstyp ist abhängig, wie du dich auf dem Wasser fortbewegen möchtest. Magst du mit deinem zukünftigen Schlauchboot rudern oder paddeln? Ruder-Schlauchboote sind Freizeitboote und keine Sportboote. Man nutzt solche Schlauchboote mit Rudervorrichtung hauptsächlich, um etwas hinaus auf dem Wasser zu rudern und dort zu verweilen. Diese Ruder-Schlauchboote werden gerne beim Baden oder Angeln verwendet. Es gibt jedoch auch Ruder-Schlauchboote, an denen sich ein Motor anbringen lässt. Damit kannst du dann ohne Aufwand auch weitere Strecken zurücklegen.
Bevorzugst du es zu paddeln, solltest du deine Entscheidung zwischen einem aufblasbaren Kajak, Kanu oder Packraft eingrenzen. Hier ist die Frage: Bevorzugst du es lieber mit einem Stechpaddel gemütliche Touren zu unternehmen und benötigst für mehrtägige Touren möglichst viel Platz, dann ist ein Schlauchkanu das richtige Boot. Schlauchkanus werden hauptsächlich für Fließgewässer verwendet. Paddelst du hingegen lieber mit einem Doppelpaddel und du möchtest sowohl zügig als auch gemütlich unterwegs sein, dann ist ein Schlauchkajak zu empfehlen. Auch wenn du alleine paddeln möchtest, ist ein Schlauchkajak die bessere Wahl. Die genauen Unterschiede zu den beiden Bootstypen findest du in unserem Artikel Kanu, Kajak oder Kanadier – Wo liegt der Unterschied?
Darüber hinaus gibt es Packrafts, welche sehr leichte, kompakte und stabile Schlauchboote sind. Die Bezeichnung lässt schnell denken, dass sie hauptsächlich für das Raften, also für den Wildwassereinsatz, gedacht sind. Das ist nur eines von vielen Einsatzgebieten dieser Schlauchboote. Packrafts sind dann zu empfehlen, wenn du das Paddeln mit einer anderen Aktivität kombinieren möchtest (z.B. Fahrradfahren und Paddeln, oder Wandern und Paddeln).
Wähle dein Einsatzgebiet
Die Einsatzgebiete von Schlauchbooten lassen sich grob in zwei Kategorien unterteilen: Erholung und Touren.
Ruder-Schlauchboote und günstige Schlauchkajaks (z.B. Boote von Intex) sind für die Erholung auf dem Wasser gedacht. Diese Boote sind vor allem für Badeseen, ruhige kleine Flüsse und für das strandnahe Paddeln im Meer unter guten Wetterbedingungen geeignet. Sogar für Angler gibt es spezielle Kajaks und Ruderschlauchboote. Diese Angelschlauchboote besitzen extra viel Platz für Ausrüstung, Angelrutenhalter und ein Großteil dieser Boote ist mit einem stabilem Boden ausgestattet, sodass man im Boot stehen kann.
Ab ca. 200€ gibt es Schlauchkajaks, deren Luftschläuche mit einer Polyester- oder Nylon-Hülle geschützt sind und für das gelegentliche Paddeln sowie kurze Touren von 2 bis 3 Stunden auf dem ruhigem Gewässer gedacht sind. Schlauchkajaks für Touren (ab ungefähr 500€) sind für das längere Paddeln ausgelegt. Diese Boote haben einen höheren Luftdruck, robusteres Material, bessere Fahreigenschaften und bieten mehr Platz sowie Komfort. Wer auch bei trübem und kühlem Wetter paddeln möchte, sollte sich ein Tourenkajak mit geschlossenem Cockpit zulegen. Falls du mit deinem Boot auf wilderen Flüssen paddeln möchtest, achte auf die Wildwassertauglichkeit des Bootes. Diese wird als Wildwasserstufe zwischen 1 bis 6 angegeben.
Auch der Großteil der Schlauchkanus ist für Wildwassereinsätze geeignet. Die Auswahl an Schlauchkanus ist sehr überschaubar. Schlauchkanus werden aufgrund ihres Platzangebotes aber auch gerne für mehrtägige Touren und Familienausflüge verwendet.Bist du ein Outdoor-Enthusiast, der das Paddeln gerne mit anderen Aktivitäten verbindet, ist ein Packraft am besten für deinen Einsatzweck geeignet. Auch wer sein Schlauchboot „immer“ dabei haben möchte, oder es unkompliziert in den Urlaub für kleine Touren auf dem Wasser mitnehmen möchte, liegt mit einem Packraft richtig.
Unabhängig vom Bootstyp haben wir folgende Empfehlung für dich. Je öfters du in der Saison mit dem Boot unterwegs sein wirst, je erfahrener du bist und je höher deine Ansprüche an ein Boot sind, desto mehr solltest für ein Schlauchboot investieren. Die Robustheit sowie die Verarbeitungsqualität (dadurch auch die Langlebigkeit) und die Fahreigenschaften steigen mit dem Anschaffungspreis eines Bootes.
Wähle die richtige Größe deines Schlauchboots
Die Größe solltest du davon abhängig machen, mit wie vielen Personen du in einem Schlauchboot unterwegs sein möchtest, wie viel Platz du benötigst und wie viel Gepäck du auf deine Touren mitnehmen möchtest. Wähle dein Schlauchboot anhand der maximal zulässigen Personenanzahl und der angegebenen Zuladungsgrenze.
Ruder-Schlauchboote gibt es für 2 – 8 Personen, mit einer Zuladungsgrenze von über 800 kg. Das günstigste Schlauchboot, welches bis zu 5 Personen aufnehmen kann, ist das Intex Excursion 5. Es gibt sogar Modelle (z.B. von ArtSport) mit Aluboden. Vor allem die größeren Modelle ab 4 Personen lassen sich in der Regel mit einem Motor ausstatten. Die maximal zulässige PS-Zahl des Motors ist vom jeweiligen Modell abhängig.
Unter den Schlauchkajaks gibt es 1-, 2-, 2+1 und 3-Personen Kajaks („+1“ bedeutet „plus Kind“). Die letzteren Varianten sind vor allem für Familien interessant. Einige Mehrpersonen-Schlauchkajaks lassen sich variabel paddeln (d.h. ein 2+1 Schlauchkajak lässt sich alleine, zu zweit oder auch zu dritt paddeln). Erfahre mehr zu der Wahl der richtigen Größe in unserem Beitrag 1er-2er-oder-3er-Kanu – Welche Bootsgröße sollte es sein.
Wenn dir Komfort wichtig ist, solltest du ebenfalls ein größeres Kajak wählen. Ab einer Länge von 4 m bietet ein 2-Personen Kajak auf alle Fälle genügend Platz für zwei große Paddler mit Gepäck. Solo-Paddler, die lange Touren machen (also viel Platz für Gepäck und gute Laufeigenschaften benötigen) nehmen meist ein 2er Kajak, welches sich als 1er Kajak konfigurieren lässt.
Noch mehr Platz und Zuladung bieten unter den Paddelbooten Schlauchkanus. Aufblasbare Kanus gibt es als 2-, 2+1, 3-, 4- und 10-Personen Varianten. Einige Modelle für 2 bis 3 Personen haben einen Zuladung von bis zu 450 kg (z.B Gumotex Scout und Grabner Adventure). Das Grabner Adventure Team ist das größte Schlauchkanu auf dem Markt und bietet Platz für bis zu 10 Personen. Auch der Ein- und Ausstieg sowie Be- und Entladung von Gepäck ist bei einem Schlauchkanu einfacher als bei einem Schlauchkajak.
Packrafts gibt es als 1- und 2-Personen Boote. Auch sie bieten eine hohe Zuladung. Ein 1-Person Packraft lässt sich bis zu 150 kg beladen (natürlich abhängig vom konkreten Modell). Der Innenraum ist beim Packraft im Vergleich zu den anderen Schlauchbooten kleiner. Das Gepäck wird entweder auf dem Verdeck oder sogar in den Innenschläuchen des Bootes verstaut. Solche Boote verfügen dann über Reißverschlüsse im Luftschlauch.
Berücksichtige die Transportierbarkeit
Möchtest du dein Schlauchboot in einem Rucksack zu Fuß, mit dem Fahrrad, ÖPNV oder Flugzeug transportieren, sind Gewicht und Packmaß wichtige Kriterien für die Auswahl. Das Gewicht des Bootes sollte dann 15 kg nicht weit überschreiten, da noch die Ausrüstung hinzukommt. Das sind unsere persönlichen Erfahrungen. Jedoch sollte das Gewicht des Rucksacks auf deinem Rücken nicht 25% deines Körpergewichts überschreiten, da sonst deine Schultern schnell ermüden. Alternativ kannst du auch einen faltbaren Handwagen für den Transport verwenden.
Auch bei der Mitnahme in den Urlaub sind kompakte Schlauchboote von Vorteil. Am kompaktesten sind natürlich Packrafts. Auch unter den Schlauchkajaks gibt es leichte und klein verpackbare Varianten (z.B. Gumotex Twist oder Swing). Schlauchkanus und Ruder-Schlauchboote sind in der Regel deutlich schwerer. Transportierst du dein Schlauchboot ausschließlich im Kofferraum deines Autos direkt zum Wasser, sind Gewicht und Packmaß weniger bedeutend für die Auswahl des Bootes.
Berücksichtige die Fahreigenschaften und Kippstabilität
Im Vergleich zu herkömmlichen Hartschalenbooten haben Schlauchboote eine deutlich höhere Kippstabilität aber schlechtere Fahreigenschaften. Der Grund ist, dass ein Schlauchboot aufgrund seines Luftauftriebs eher auf dem Wasser als im Wasser schwimmt. Das ist gut für die Kippstabilität aber nachteilig für die Laufeingeschaften, weil das Boot dadurch keine richtige Kiellinie im Wasser bilden kann.
Ruder-Schlauchboote sind unter den Schlauchbooten aufgrund ihrer Breite am kippstabilsten. Wie anfangs erwähnt sind sie weniger für Touren, sondern mehr für das Verweilen auf dem Wasser geeignet. Wer ein Motor benutzt, kommt mit einem Ruder-Schlauchboot dennoch zügig voran und kann kleine Touren unternehmen.
Wer sich für Schlauchkajak entscheidet, für den sind die Fahreigenschaften neben der Kippstabilität ein wichtiges Kriterium. Der Luftdruck sowie die Länge und Breite des Kajaks können erste Indizien auf die Fahreigenschaften und Kippstabilität des Kajaks geben. Je länger und schmaler das Boot ist, desto besser ist der Geradeauslauf und die Geschwindigkeit. Mit abnehmender Länge und zunehmender Breite wird das Kajak wendiger und stabiler, büßt dann aber auch an Performance ein. Auf kleinen und schnellfließenden Flüssen ist ein wendiges und kippstabiles Schlauchkajak von Vorteil. Auf großen Seen spielt hingegen die Geschwindigkeit und der Geradeauslauf eine größere Rolle. Auch ein hoher Luftdruck (ab 0,2 bar) sorgt für bessere Fahreigenschaften und mehr Stabilität. Tourenpaddler wählen ein Schlauchkajak mit einer Länge von mindestens von 4m und einer Breite von unter 90cm (z.B. Gumotex Solar). Viele Schlauchkajaks lassen sich mit einer Finne ausstatten, die den Geradeauslauf des Bootes deutlich verbessert.
Bei Schlauchkanus ist es sehr ähnlich, wobei hier nicht die Geschwindigkeit im Vordergrund steht. Schlauchkanus sind vor allem auf Flusstouren beliebt, wo die Strömung des Gewässers das Boot zusätzlich antreibt. Einige Schlauchkanus haben ein hochgezogenes Bug und Heck (z.B. Gumotex Baraka oder Grabner Outside), sodass sie besonders für Wildwasserflüsse geeignet sind. Es gibt aber auch Wanderschlauchkanus, wie z.B. das Grabner Adventure oder Gumotex Scout.
Packrafts sind hauptsächlich für Zahm- und Wildwasser, also Flüsse gedacht. Auch für kleine Touren auf dem Seen werden sie gerne genutzt. Aufgrund ihrer kurzen Wasserlinie werden Packrafts aber weniger für lange See- oder Küstentouren verwendet, da der Geradeauslauf nur mäßig ist. Im fließenden Gewässer ist die kurze Wasserlinie von Packrafts ein klarer Vorteil, da sie sehr wendig sind. Eine Ausnahme stellt hier das MRS Normad S1 dar, was für ein Packraft eine sehr lange Wasserlinie von 270 cm hat.
Häufig gestellte Fragen beim Kauf eines Schlauchbootes
Was haltet ihr von Billig-Schlauchbooten von Aldi, Lidl oder vom Baumarkt?
Die angebotenen Boote sind sehr günstig und der Einsatzbereich beschränkt sich ausschließlich auf den Badebereich. Wer damit mehr vor hat, wird am Ende zweimal kaufen.
Warum ist die Preisspanne zwischen Billig-Schlauchbooten und hochwertigen Schlauchbooten so groß?
Hochwertige Schlauchboote bestehen nicht nur aus einer einfach PVC-Folie, sondern ein Großteil hochwertiger Schlauchboote besteht aus einem beschichteten Gewebematerial, welches deutlich reißfester und robuster ist. Auch ist die Konstruktion aufwendiger und Verarbeitung besser. Durch die hohe Verarbeitung haben hochwertige Schlauchboote einen deutlichen höheren Luftdruck als Billig-Schlauboote. Das macht das Boot steifer und verleiht dem Boot deutlich bessere Laufeigenschaften auf dem Wasser.
Sind Schlauchboote überhaupt sicher?
Der Großteil der Schlauchboote auf dem Markt ist sicher. Achtet beim Kauf unbedingt darauf, dass das Schlauchboot mehrere getrennte Luftkammern hat. Falls eine Luftkammer ein Loch hat, geht ihr nicht unter. Darüber hinaus haben insbesondere hochwertige Schlauchboote ein äußerst robustes und reißfestes Material. Rafting-Boote beispielweise sind auch Schlauchboote. Darüber hinaus sind Schlauchboote aufgrund ihres Luftauftrieb äußerst kentersicher und fast unsinkbar. Es gilt: je stärker ihr eurer Schlauchboot beanspruchen wird (häufige Nutzung, Grundberührungen, …), desto hochwertiger sollte euer Schlauchboot sein.
Könnt ihr Schlauchboote empfehlen?
Ein etablierter Hersteller von Ruder-Schlauchbooten ist Intex. Auch Decathlon hat vernünftige Schlauchboote im Sortiment. Auf unseren Seiten Schlauchkajaks, Schlauchkanus und Packrafts empfehlen wir konkrete Modelle.
Wie baue ich ein Schlauchboot auf?
Ein Schlauchboot wird mit einer Luftpumpe aufgepumpt. Je größer die Pumpe, desto schneller der Aufbau. Vor allem großvolumige Doppelhubpumpen ermöglichen einen schnellen Aufbau. Fußpumpen sind ebenfalls möglich. Wer gar nicht pumpen möchten, kann das Boot auch mit einer elektrischen Luftpumpe (keine Kompressor-Luftpumpen) aufpumpen. Eine Fahrrad- oder Ballpumpe kannst du für den Aufbau nicht verwenden.
Bin ich zu groß, korpulent oder unsportlich für ein Schlauchboot?
Es gibt zahlreiche Modelle, für große und kleine Menschen. Auch die Zuladung ist bei Schlauchbooten aufgrund des Luftauftriebs sehr hoch. Du musst kein Sportler sein. Es ist immer die Frage, was du mit dem Schlauchboot machen möchtest. Manche paddeln nur ein wenig aufs Wasser und genießen die Sonne. Andere paddeln gemütlich einen Fluss runter.
Warum ist der Luftdruck so entscheidend?
Der Luftdruck wird in bar oder PSI angegeben. Je höher der Luftdruck, desto fester sind die Luftkammern (also der Boden und die Seitenwände) des Bootes. Günstige Schlauchboote haben einen Luft weiter unter 0,1 bar. Ab 0,2 bar sind die Luftkammern spürbar fest und hochwertig. In den letzten Jahre gibt immer mehr Schlauchkajaks mit Drop-Stitch, die einen besonders hohen Luftdruck haben.
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Hi, ich bin Sebastian und mein erstes Kajak war das Gumotex Swing 2. Heute teste ich zahlreiche portable Boote, unternehme mit ihnen Touren und berichte hier über meine Erfahrungen.