Kanutour auf der Dordogne in Frankreich

Die Dordogne gilt als eines der schönsten Wanderflüsse Europas. Alleine der ungebändigte Flusslauf mit seinem stets wechselnden Charakter aus Hügeln, Auen und steilen Felswänden lassen jedes Paddlerherz höher schlagen. Zusätzlich prägen Schlösser, Burgen, mittelalterliche Dörfer und Höhlen das Dordognetal und machen eine Kanutour zu einem kulturellen Erlebnis . Wir sind für 6 Tage auf der Dordogne unterwegs gewesen und möchten Euch in diesem Tourenbericht Lust auf eines der schönsten Paddelregionen in Frankreich machen.

Auf dieser Tour waren wir nicht mit unseren eigenen Booten unterwegs, sondern haben uns ein Kanadier von Explorando ausgeliehen. Neben den zahlreichen anderen Verleihen in der Region hat dieser uns vor allem durch seinen freundlichen und flexiblen Service sowie die guten Booten überzeugt.

Die Dordogne als Paddelregion

Die Dordogne ist ein 490 km langer Fluss im Südwesten Frankreichs. Die Flussregion gilt dank seiner vielfältigen Natur mit malerischen Tälern und Felsen, seinen gut erhaltenen und restaurierten Dörfern und Burgen als Eldorado für Paddler. Der seichte Flusslauf (max. Wildwasserstufe II) und das milde Klima locken jährlich auch zahlreiche Paddeleinsteiger und Familien in die Region.

Für das Flusspaddeln ist vor allem der rund 150 km lange Dordogneabschnitt zwischen Argentat und Limeuil interessant. Der Abschnitt ist überwiegend naturbelassen und nur durch zwei Wehre beschränkt, die mit einer Bootsrutsche umfahren werden können. Der Höhepunkt einer jeden Dodorgnetour bildet ohne Zweifel der Abschnitt zwischen Vitrac und Beynac-et-Cazenac mit seiner ausgeprägten Burgenlandschaft. Nach Beynac-et-Cazenac wird die Landschaft weniger aufregend, dafür kann man auf diesem Abschnitt bis nach Limeuil die Tour auch im Hochsommer in Ruhe ausklingen lassen. Hinter Limeuil wird der Fluss breit und träge und durch viele Wehre gekennzeichnet, wodurch die Befahrung für die meisten Paddler weniger interessant ist.

Gerade für mehrtägige Paddeltouren ist die Dordogne ideal geeignet. Sie ist abwechslungsreich und lässt auch nach mehreren Tagen keine Langeweile aufkommen. Die zahlreichen Dörfer in direkter Ufernähe bieten die Möglichkeit, den eigenen Proviant wieder aufzufüllen oder auch mal in einem Restaurant einzukehren. Durch die zahlreichen Campingplätze und die vereinzelten Unterkünfte am unmittelbaren Flussufer findet man auch so gut wie an jedem Abend eine Möglichkeit zur Übernachtung. In der Hochsaison müsst ihr aber darauf vorbereitet sein, dass vieles bereits ausgebucht ist. 

Wer kein großer Fan von längeren Paddeltouren ist, kann auch eine Tagestour unternehmen. Hier gibt ist zahlreiche Möglichkeiten, aber der beliebteste Abschnitt ist der die Strecke zwischen Vitrac und Beynac-et-Cazennac. Dieser Abschnitt ist jedoch  dementsprechend stark von vielen Tagestouristen frequentiert. Kanuvermieter holen Euch dann am Ende der Paddeltour mit einem Minibus ab und kümmern sich um den Rücktransport der Boote.

Anfahrt zur Dordogne

Für die Anreise aus Deutschland eignen sich vor allem Toulouse und Bordeaux, wo zahlreiche Flugverbindungen existieren. Von diesen beiden Städten seid ihr innerhalb von 3,5 Stunden mit dem Auto in der Dordogne Region. Die Anreise mit einem Mietwagen, den man bequem am Flughafen oder im Stadtzentrum mieten kann, empfehlen wir euch. Die Anfahrt mit den Öffentlichen Nahverkehr ist zwar prinzipiell möglich, aber leider aus den beiden oben genannten Städten ziemlich zeitaufwändig und umständlich. Das liegt vor allem daran, dass die Region wirtschaftlich schwach entwickelt ist und die Agrarwirtschaft dominiert. Zugverbindungen zu den größeren Städten existieren zwar, sind aber nur mit mehrmaligem Umsteigen und nur wenige Male pro Tag möglich. 

Wer nicht mit dem Auto anreisen möchte, könnte die Kanutour auch in Souillac beginnen. Souillac ist die größte Stadt in der Region und verfügt über eine direkte Zugverbindung nach Paris. Für die Abreise solltet ihr euch dann einen Transport nach Souillac organisieren. Falls ihr ein Boot über einen Kanuvermieter ausleiht, ist es üblich, dass er euch auch wieder zum Ausgangspunkt zurückfahrt. Wer mit eigenem aufblasbaren Kanu unterwegs ist, kann dennoch bei Kanuvermietern bezüglich eines Rücktransports anfragen. Wenn sie Platz in ihren Minibussen auf ihren Touren haben, nehmen sie euch in der Regel gegen ein Kostenbeteiligung mit.

bordeaux
Bordeaux
toulouse
Toulouse

Die beste Reisezeit für eine Kanutour auf der Dordogne

Möchte man vom mediterranen Klima profitieren, empfehlen sich die Monate Juni bis September. Im Hochsommer von Juli bis August sind sehr viele Touristen auf dem Fluss unterwegs. Viele schöne Kiesbänke, die zum Verweilen einladen, oder die flussnahen Campingplätze sind schnell belegt. In den Monaten Juni und September ist der Vorteil, dass deutlich weniger Touristen in der Region unterwegs sind und das Wetter sehr stabil ist. Temperaturen über 20°C sind auch im September die Regel und bieten auch eher die angenehmeren Paddelbedingungen. Lediglich in der Nacht kann es bereits im September kälter werden. Mai und Oktober können ebenfalls eine Option für wetterfeste Paddler und Camper darstellen, wobei aber hier die meisten Campingplätze bereits geschlossen haben.

beaulieu-sur-dordogne
Der Herbst besticht in der Region durch milde Temperaturen und viele sonnige Tagen

Wir haben unsere Kanutour auf der Dordogne im September unternommen und können diesen Zeitraum auch nur empfehlen. Das Wetter war sehr gut. Wir hatten nur einmal während der Nacht Regen und die Temperaturen lagen tagsüber zwischen 20°C und 26°C. Nachts gingen die Temperaturen auch manchmal auf 7°C runter und eine gute Campingausrüstung war dementsprechend sehr wichtig. Dafür haben wir von den Herbstfarben und der Ruhe auf dem Fluss profitiert. Berücksichtigen sollte man natürlich aber auch, dass die Tage im Herbst kürzer werden. 

Übernachtungsmöglichkeiten an der Dordogne

Auch wenn man mehrere Tage in der Natur unterwegs ist, ist Zelten kein Muss. Die Möglichkeiten reichen hier von Wildcampen auf einer Kiesbank bis zum gehobenen Hotel. 

Wildcamping

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Wildcampen ist zwar auch in Frankreich verboten, die einmalige Übernachtung am Flussufer wird aber in der Dordogne toleriert. Hierbei solltet ihr darauf achten, dass ihr euer Zelt nicht auf ein Privatgrundstück oder gleich in nächster Nähe zu einem Dorf aufstellt. Freie und ebene Stellen auf Inseln und Kiesbänken weisen auf geeignete Plätze hin. Schlagt euer Zelt nicht zu dicht am Wasser oder zu knapp über dem Wasserpegel des Flusses auf, da vor allem am oberen Flusslauf durch die Regulierung am Wehr der Wasserpegel schnell ansteigen kann. In der Hochsaison sollte man sich aber auf freie Plätze  für das Wildcampen nicht  verlassen, da diese sehr beliebt und dementsprechend schnell vergriffen sind.

Campingplatz

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Die meisten Paddler, die für eine Mehrtagestour unterwegs sind, übernachten auf eines der zahlreichen Campingplätze entlang des Flusslaufs. Da es so viele Campingplätze gibt, lassen sich die einzelnen Etappen recht flexibel gestalten. Es gibt so gut wie immer einen Campingplatz, den man ansteuern kann. Die meisten liegen direkt am Ufer, wo man sein Kanu lassen kann. Aber auch hier gilt, dass in der Hauptsaison die beliebten Campingplätze schnell voll sind und man nicht immer freie Platzwahl hat. Neben der warmen Dusche führen die meisten Campingplätze auch ein kleines Restaurant, verfügen über einen Pool und sogar über einen kleinen Laden für Lebensmittel.

Hotel

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Wer kein Freund des Campings ist, sondern lieber im Bett schläft, kann in den vielen Dörfern ein Bed&Breakfast oder ein Hotel ansteuern, die auch preislich sehr überschaubar sind. Da es sich oft um kleinere Unterkünfte mit wenigen Zimmern handelt, empfiehlt sich hier eine frühzeitige Reservierung. Man muss dann nur sehen, ob man das Kanu mit Bootswagen auf dem Gelände des Hotels abstellen kann oder es sicher am Ufer befestigen kann. Die meisten Unterkünfte befinden sich in idyllischen Dörfern und in liebevoll eingerichteten Landhäusern, die den Charme und Charakter der Region sehr gut vermitteln.

Wir waren in der Nebensaison unterwegs und haben 5 Nächte wild gecampt. Dadurch hatten wir die komplette Flexibilität bei der Tourenplanung, da wir jederzeit Schluss machen konnten. Durch die wenigen Paddler auf der Dordogne im September hatten wir so gut wie immer freie Platzwahl und die Inselchen oder Kiesbänke für uns alleine. Für uns war das ein Highlight der Dordognetour, denn es gab nichts Schöneres am Abend an einer idyllischen Stelle mit herrlichem Blick auf dem Fluss in aller Ruhe den Abend ausklingen zu lassen. Lediglich am letzten Abend in Beynac-et-Cazenac haben wir auf einem Campingplatz übernachtet, da das Wildcampen in unmittelbarer Nähe zu Dörfern nicht gern gesehen wird.

Kanuvermieter an der Dordogne

Kanuverleihe gibt es an der Dordogne wie Sand am Meer. Einige haben sich eher auf Tagestouren und andere mehr auf Mehrtagestouren spezialisiert. Für Mehrtagestouren in der Hochsaison sollte man sein Kanu vorher reservieren. Bei den meisten Kanuvermietern kann das Auto auf dem Parkplatz abgestellt werden. Der Rücktransport nach der Tour erfolgt in Minibussen der Kanustationen.

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Üblicherweise bekommt man auch wasserfeste Gepäcktonnen oder Packsäcke dazu. Einige Vermieter verleihen auch Campingausrüstung.  Wir haben uns für den kleineren Anbieter Explorando entschieden, der sich vor allem auf mehrtägige Touren spezialisiert hat. Dank der guten Ausrüstung, des flexiblen und freundlichen Service können wir diesen Kanuvermieter auch weiterempfehlen.

kanuverleih dordogne

Packliste für die Kanutour

Damit eine mehrtägige Kanutour gelingt und Spaß macht, solltet ihr die richtige Ausrüstung dabei haben. Folgende Dinge solltet ihr mitnehmen bzw. werden euren Kanutrip aufwerten:

Unsere Kanutour von Argentat nach Beynac-et-Cazenac

Unsere Kanutour auf der Dordogne sind wir in den folgenden 6 Tagesetappen gepaddelt:

Tag 1 – Von Argentant nach Brivezac
Tag 2 – Von Brivezac nach Reingues
Tag 3 – Von Reingues nach Montvalent
Tag 4 – Von Montvalent nach Le Treil
Tag 5 – Von Le Treil nach Monfort
Tag 6 – von Montfort nach Beynac-et-Cazenac

Tag 1 – von Argentat nach Brivezac

Die erste Tageshälfte haben wir mit der Anreise nach Argentat verbracht. Schon am Vorabend sind wir mit dem Auto in Groléjac angekommen und haben in einem kleinen Hotel dort übernachtet. Am nächsten morgen um 9:30 Uhr haben wir uns am Basislager des Kanuvermieters Explorando getroffen. Fix haben wir unsere Sachen und Proviant für die nächsten Tage in den Minibus geladen und schon ging es los für eine ungefähr zweistündige Fahrt nach Argentat. Vom Kanuvermieter gab es auch noch eine kleine Flusskarte dazu, die übrigens sehr hilfreich war. Hier waren alle Stellen eingezeichnet, wo es stärkere Stromschnellen gibt und wie man sie am besten umfahren sollte. Zudem waren auch einige Campingplätze, Restaurants und Schlösser eingezeichnet.

Wer mit eigenem Boot unterwegs ist oder vom Kanuvermieter keine Karte bekommt, sollte sich auf jeden Fall eine besorgen. So bietet auch das Kanu Kompakt Buch zur Dordogne gutes Kartenmaterial und zahlreiche Infos, um sich gut auf den Fluss zu Recht zu finden. Die wichtigsten Stellen haben wir natürlich auch unserer Karte markiert. Nichtsdestotrotz ist stets Achtsamkeit geboten und Ihr seid eigenverantwortlich auf dem Fluss unterwegs.

kanutour vorbereitung
Beladung des Kanadiers am Campingplatz „Camping Europe“

Ausgangspunkt unserer Tour war dann am Campingplatz „Camping Europe“, direkt vor der Stromschnelle Malpas (Als „mal passage“ bezeichnet man schlecht passierbare Engpässe im Flusslauf). Hier haben wir dann unser Boot beladen und ins Wasser gesetzt.

Die Stelle Malpas hat es dann auch schon zu Beginn in sich. Eine Insel teilt die Passage, wobei beide Seiten befahrbar sind. Einfacher ist die Durchfahrt auf der linken Seite, aber auch diese kann sich als recht holprig und spritzig gestalten. Durch die niedrigeren Wasserstände im September war die Strömung weniger flott als im Sommer, dafür bringen einige Felsen im Flusslauf das Boot schnell zum Schaukeln. So erwischen wir einen Felsen ziemlich schlecht und das Boot geriet ins Schwanken und läuft ordentlich mit Wasser voll. Das Kentern haben wir schon vor unseren Augen, aber am Ende können wir uns gerade noch so mit dem vollgelaufenem Boot ans Ufer retten.  Da der Wasserstand zu der Zeit sehr niedrig ist, wäre ein Kentern bei diesen Flussstand aber kein gefährliches Unterfangen gewesen. Paddelanfänger sollten aber lieber ihre Tour nach dieser Stelle beginnen. Im Sommer bei höheren Pegelständen steht hier sogar die freiwillige Feuerwehr um gekenterte Kanuten zu helfen.

argentat dordogne
Ufer nähe Argentat nach Malpas
old town kanu
Unterwegs waren wir mit einem Kanu von Old Town
frankreich natururlaub
Das milde Wetter, die Herbstfarben und weniger Touristen machen die Nebensaison besonders attraktiv

Nach dem Malpas geht es weiter durch Stellen mit flotter Strömung. Die meisten sind ohne Probleme zu passieren und sorgen eher für ein zügiges Vorankommen und machen ziemlich Spaß zu durchfahren. Ein paar Stellen erfordern aber schon etwas mehr Aufmerksamkeit, da Felsen oder Steine gerne mal den Flusslauf blockieren und ausgewichen werden müssen. Gerade bei niedrigem Wasserstand sind Bodenberührungen mit einem voll beladenen Kanadier nicht selten. Hier sollte man sich immer nach der Hauptströmung richten, wo wir die meisten Passagen am besten durchgekommen sind. Nach einiger Zeit wird wird der Flusslauf aber auch immer wieder ziemlich ruhig. Die Grundströmung reicht aber aus, um sich auch mal treiben zu lassen und trotzdem gut voranzukommen.

Zahlreiche Angler, die im Wasser stehen, und Graureiher prägen diesen Abschnitt. An diesem Tag begegnen wir nur zwei weitere Paddelboote und können daher die Flusswanderung bei bestem Wetter in ganzer Ruhe genießen. Schon bei der ersten längeren Pause am Flussufer wird uns klar, wie gut die Anschaffung der klappbaren Campingstühle in Bordeaux war.  Es gibt nichts Besseres als bei Sonnenschein an einer schönen Kiesbank anzulegen und sein Campingstuhl aufzustellen. Einmal hingesetzt, versinkt man regelrecht bei dem Anblick der schönen Natur in seinem Stuhl und könnte am liebsten eine Ewigkeit verweilen.

Bei Brivezac treffen wir nochmal auf eine recht starke Stromschnelle, wo wir beschließen, sie vorher anzuschauen, um den besten Weg für die Durchfahrt auszumachen. Wenn man ein starkes Rauschen aus der Ferne hört und sich nicht sicher ist, wie man die Stelle am besten befahren sollte, ist es immer eine gute Idee, vorher anzulegen und sich die Stelle anzuschauen. Kurz nach der Passage neigt sich dann auch der erste Tag unserer Tour dem Ende zu und wir steuern eine schöne Uferstelle an, wo wir schließlich unser Zelt aufschlagen.

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Unsere Wildcampingstelle für die erste Nacht

Tag 2 – von Brivezac nach Reingues

Nach der ersten Übernachtung geht es dann weiter Richtung Beaulieu-sur-Dordogne, dem ersten größeren Dorf, wo es sich auf jeden Fall lohnt anzulegen, um auf Entdeckungstour zu gehen oder in einem Café einzukehren. Vor diesem Ort entdecken wir aber eine so schöne Uferstelle, wo wir einfach nochmal eine Pause einlegen müssen. Sie befindet sich auf der rechten Uferseite sobald man das erste Haus des Dorfers aus der Ferne erblickt. Von hier hat man auch einen richtig guten Blick auf den Fluss. Die Stelle ist auch perfekt, um Baden zu gehen. Wären wir hier am Abend vorbeigepaddelt, hätten wir auf jeden Fall unser Zelt an dieser Stelle aufgeschlagen. So nutzen wir die warme Mittagssonne, um uns eine Abkühlung im Fluss zu gönnen und um das Mittag vorzubereiten.

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An einigen Stellen kann das Wasser recht wild werden
kanu umtragen
Manchmal ist es einfacher das Boot umzutragen
beaulieu dordogne
Biwakstelle vor Bealieu-sur-Dordogne: Perfekt für eine Badepause

In Beaulieu-sur-Dordogne befindet sich dann eine unbefahrbare Wehranlage. Diese kann aber links entlang über Nebenarm, welche man durch eine Bootsrutsche erreicht, umfahren werden. Wer sich den Ort anschauen möchte, sollte vorher rechts am Ufer nahe der Kirche anlegen. Der Ort ist zwar nicht so spektakulär wie andere idyllische Orte, die noch auf uns warten werden, aber er vermittelt schon beim Vorbeifahren einen Eindruck, was für malerische Ortschaften diese Region bereithält. Außerdem gibt es hier einen keinen Supermarkt, wo man auch seinen Proviant nachfüllen kann bzw. etwas kaufen kann, dass man vielleicht vorher vergessen hat. Neben einem Spaziergang laden ebenfalls kleine Restaurants und Cafés zu einer gemütlichen Pause ein.

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Ausflugsschiff vor Beaulieu-sur-Dordogne
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Chapelle des Pénitents in Bealieu-sur-Dordogne
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Ein kleines idyllisches Dorf, welches zu einem Spaziergang einlädt

Nach Beaulieu durchfließt die Dordogne vor allem Weidenland und als nächstes fällt uns eine große alte Mauer am rechten Flussufer auf. Hierhinter verbirgt sich das Château d’Estresse, welches durch die Mauer nicht einsehbar ist. Zufälligerweise sehen wir, dass am Flussufer eine große Leiter liegt. Die Neugier überredet uns  einen Blick über die Mauer zu wagen, um doch einige Blicke auf das Schloss zu erhaschen. Die Idee mit der Leiter hat zwar gut funktioniert, aber das Schloss haben wir leider auch von dort aus nicht gesehen. Somit bleibt uns der Blick auf das erste Schloss während unserer Tour zunächst verwehrt. Doch dies soll sich bald ändern.

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Hinter den Mauern verbirgt sich das Château d’Estresse

Denn nicht viel später folgt das, wofür eine Paddeltour in der Dordogne so bekannt und beliebt ist: die erste Burg, die sich in das Landschaftsbild wie in einem Märchenbuch platziert. Die Burg Castelnau-Bretenoux liegt einige Kilometer vom Fluss entfernt.  Wer etwas mehr Zeit mitbringt, kann am Ufer anlegen und dort hinwandern und sie besichtigen. Wir entscheiden uns die Burg nicht zu besichtigen. Da sie aber auf einem Hügel thront, ist sie für einige Zeit recht gut vom Wasser aus zu sehen und versetzt uns für eine Zeitlang ins Staunen.

Château de Castelnau-Bretenoux
In der Ferne erblicken wir das erste Schloss auf unserer Tour: Château de Castelnau-Bretenoux

Anschließend folgt eine größere Insel, die zahlreiche Kiesbänke mit guten Rastplätzen bietet. Nach dieser Insel legen wir dann am linken Ufer nahe des kleinen Dorfes Reingues an und schlagen unser Camp auf. Da an dieser Stelle der Fluss eine Kurve macht, hatten wir am Abend einen richtig guten Ausblick auf den Flusslauf.

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Am Abend nach der geschafften 2. Tagesetappe ist Entspannung angesagt

Tag 3 – Von Reingues nach Montvalent

Am nächsten Morgen geht es weiter entlang kleiner Dörfer mit dem Ziel Carennac. Dieses Dorf wurde als eines der schönsten Dörfer Frankreichs ausgezeichnet. Wer dieses mittelalterliche Dörfchen besuchen möchte, sollte sich vor dem Ort links halten und den Nebenarm des Flusses befahren, denn nur so gelangt man direkt nach Carennac. Die Fahrt durch den Kanal finden wir besonders abwechslungsreich. Dieser kleine Abschnitt, der sehr schmal und mit vielen Bäumen versehen ist,  erinnert uns stark an unsere Paddeltour im Spreewald.

Nach etwa 1,5km Fahrt auf dem Seitenarm erreichen wir das Stadtzentrum. Hier genießen wir bei herrlichen Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen den Spaziergang durch das Dorf. Carennac ist in der Tat ein malerisches Dorf mit sehr viel Charme. Ein alleinstehender Turm im Zentrum des Dorfes ist ein beliebtes Fotomotiv. Eine große Funktion erfüllt dieser heute nicht mehr, da es sich um einen Treppenturm eines früheren Gebäudes handelt. Im Restaurant Priearé kehren wir dann zu Mittag ein. Hier haben wir sehr gut gegessen und können es uneingeschränkt weiterempfehlen.

Übrigens, wer das Zelten in wilder Natur mit einem weichen Bett in einem romantischen Dorf mal für eine Nacht tauschen möchte, ist in diesem Dorf genau richtig. Rückblickend müssen wir sagen, dass Carennac für uns eines der Höhepunkte auf der Dordognetour war.

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Lokaler Markt in Carennac
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Die Kirche Saint-Pierre

Um wieder vom Seitenarm auf die Dordogne zu kommen, muss man eine Bootsrutsche nutzen. Bei uns ist der Wasserstand allerdings so niedrig, dass wir das Boot runterziehen müssen. Auf dem Hauptfluss gibt es kurz danach noch einmal ein paar Stromschnellen, wo man aufpassen muss, damit man auch hier sicher durchkommt. Da die Sonne an diesem Tag so schön warm ist und wir uns noch voll vom Mittag fühlen, machen wir bald eine Stelle am Ufer ausfindig, um unsere Hängematten aufzuspannen. Bei so wenig Trubel auf dem Fluss und so gutem Wetter zählt der Campingstuhl und die Hängematte zu unseren treuen Freunden, um einfach mal die Seele baumeln zu lassen.

hängematte
Gerade in der Nebensaison hat man so gut wie jedes schöne Fleckchen am Ufer für sich

Bei der Weiterfahrt merken wir nun wie sich so langsam riesige Felswände auftürmen, die für die kommenden Kilometer die Flusslandschaft bestimmen. Der Aussichtspunkt „Belvédère de Copeyre“ bietet die Möglichkeit, das Dordognetal mal von oben zu bestaunen. Dementsprechend legen wir mit unserem Kanu an den Kiesbänken unterhalb des Aussichtspunktes an. Leider gibt es keinen Fußweg hoch zum Aussichtspunkt, sondern es bleibt nur der Weg auf der Straße. Hier muss man allerdings ziemlich gut aufpassen, denn die Straße ist ziemlich stark befahren. Die Kurven und das Gefälle der Straße macht sie für Autofahrer an einigen Stellen schlecht einsehbar. Familien mit Kindern würden wir diesen Abstecher nicht empfehlen. Vom Aussichtspunkt hat man dann aber eine wirklich hervorragende Aussicht, die einem den Atem raubt.

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Ausblick von Belvédère de Copeyre
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Durch die Felsformationen wird das Paddeln nie langweilig
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Steile Kreidefelsen prägen diesen Abschnitt der Tour

Mit genauso viel Staunen paddeln wir schließlich weiter, denn die aufregenden Felsformationen erzeugen im abendlichen Lichtspiel eine ganz besondere Kulisse. Auf der Kurve von Le Port de Gluges legen wir dann nochmal eine Pause ein, weil der Anblick der Felswände einfach zu beeindruckend ist. Anschließend paddeln wir dann weiter und in der Abenddämmerung finden wir unsere perfekte Campingstelle an einer Kurve nahe des Dorfes Montvalent. Bei den letzten Sonnenstrahlen und der einsam Stille wirken die Herbstfarben der Bäume am Ufer richtig magisch. Die Kiesbank ist sehr langgezogen und zahlreiche Feuerstellen zeigen, dass hier viele Kanuten regelmäßig übernachten. Wir haben die ganze Kiesbank an diesem Abend für uns alleine, sitzen bis spät mit Lagerfeuer am Flussufer.

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Ein wunderschöner Herbstabend lässt den Tag ausklingen

Tag 4 – Von Montvalent nach Le Treil

Als wir das Zelt am nächsten Morgen öffnen, stellen wir schnell fest, dass sich die warme Herbststimmung am Abend zuvor in morgendliche Herbstkälte verwandelt hat. Die Temperatur liegt noch weit unter 10°C. Wir entscheiden uns, unser Zelt fix abzubauen und unsere Ausrüstung im Boot zu verstauen. Auf geht’s mit kräftigen Paddelschlägen, um uns warm zu paddeln und bald die ersten Sonnenstrahlen zu tanken.

Spätestens als es wärmer wird, ergreift uns der Hunger und der Appetit nach einem richtig guten Frühstück . Ein Blick auf die Karte verrät uns, dass das Dorf Saint-Soizy nicht weit entfernt ist und hier soll es auch einen Laden mit frischen französischen Baguettes geben. Wir beschließen mit dem Boot unterhalb der Autobrücke anzulegen, um dann unser wohlverdientes Frühstück im naheliegenden Stadtzentrum zu kaufen.

Saint-Soizy dordodgne
Ausblick von der Straßenbrücke nahe Saint-Soizy

Zurück am Boot, paddeln wir dann noch einige hundert Meter weiter, um dann die Autobrücke hinter uns zu lassen und um am Ufer in Ruhe zu frühstücken. Aus der kleinen Frühstückpause wird eine recht ausgedehnte Pause mit Abkühlung im Fluss bei mittlerweile sommerlichen Temperaturen. 

Danach geht es dann weiter zu der Ortschaft Lacave, wo wir eine Pause einlegen möchten, um die dortige Tropfsteinhöhle zu besichtigen. Entweder unsere Karte auf dem Handy und unsere Flusskarten zeigen uns den falschen Weg oder wir haben uns deutlich im Weg geirrt. Am Ende begegnen wir auf einer Wiese zwei Esel, die uns mitteilen wollen, dass bei denen sicherlich keine Tropfsteinhöhle zu finden ist. Daher verlassen wir das Ufer wieder ohne die Höhle gefunden zu haben, da wir wissen, dass bald eine weitere auf uns wartet.

dordogne höhle
Eingang zur einer Höhle, die es zu erkunden gilt
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Bei niedrigeren Wasserstand lässt sie sich zu Fuß besichtigen

Denn wenn wir von Lacave weiterpaddeln, müssen wir uns nur links an der Felswand halten und die Augen nach einer Höhle offen halten. Kurz vor einem am Hang liegenden Haus zeigt sich schließlich in der Felswand der Eingang zu einer Höhle. Bei ausreichendem Wasserstand kann man sogar ein paar Meter mit dem Kanu reinfahren. Bei uns ist der Wasserstand zu niedrig und wir müssen aussteigen, um zu Fuß weiterzugehen. Am Ende beginnt dann ein Wasserbecken, wo man nur mit Taucherausrüstung weiterkommen würde. Dennoch ist die Höhle sehenswert und lässt ein kleines Abenteuergefühl aufkommen.

Nachdem wir unser kleines Höhlenerlebnis doch noch bekommen haben, paddeln wir weiter und als nächstes verlockt uns das Château de la Treyne zu einer Pause. Es liegt auf einem Felsen und schmiegt sich regelrecht in die Landschaft ein. Wir greifen unsere Campingstühle und legen eine Stärkungspause ein. Viel zu besuchen gibt es übrigens beim Château de la Treyne nicht, da es heutzutage ein Luxushotel ist.

Schließlich wird die Dordogne etwas weiter und die Uferregionen flacher. Schon erblicken wir das nächste Schloss aus der Ferne, nämlich das Château de Lanzac, welches sich auch in Privatbesitz befindet. Mit den weidenden Kühen vor dem einsamen Schloss und dem Fehlen jeglicher Moderne fühlt man sich fast wie vor ein paar Jahrhunderten zurückversetzt.

Château de la Treyne
Château de la Treyne
Château de Lanzac
Schloss in Cieurac

Schon bald folgt dann die einzige richtige Stadt auf der Dordogne – Soulliac. Die Stadt mit seinen 4000 Einwohnern prägt weniger das typische Bild neben diesen ganz kleinen mittelalterlichen Dörfern. Vielmehr ist Souillac ein Verkehrsknotenpunkt und das moderne Leben beherrscht das Stadtbild. Die Stadt eignet sich aber hervorragend, um sein Proviant wieder aufzufüllen oder zum Essen gehen. Da wir noch reichlich Proviant haben, legen wir hier nicht an und paddeln weiter.

Bei Cieurac erblicken wir nochmal ein Schloss, welches auch im Privatbesitz ist und auch keinen offiziellen Namen trägt. Nichtsdestotrotz legen wir mit unserem Kanu an und spazieren auf dem Hügel des Schlosses, welches eben in Mitten der Ortschaft von Cieurac liegt. Auch von Außen lässt sich das Schloss gut besichtigen und seine Architektur und Lage ist schon wirklich beeindruckend. Die Stille im Dorf und rund um das Schloss sorgt schon fast für eine mystische Atmosphäre, was zu einem bewölkten Abendspaziergang sehr gut passt.

Da sich der Tag zu Ende neigt, suchen wir nach einer geeigneten Stelle, um unser Zelt aufzuschlagen. Zum ersten Mal kommen wir an einer Stelle vorbei, die uns so gut gefällt, dass wir dort am liebsten unser Zelt aufgeschlagen hätten. Jedoch waren zwei andere Kanuten schneller und haben den Platz schon eingenommen. Wir beschließen deshalb noch ein paar Kilometer für den nächsten Tag voraus zu paddeln und werden schließlich auf der Insel nach dem Campingplatz „Camping La Borgne“ in Le Treil fündig. In der Nacht hat es dann ordentlich geregnet, aber das war auch das einzige Mal während der ganzen Tour.

Tag 5 – Von Le Treil nach Monfort

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An manchen Stellen wirkt die Dordogne so wild und naturbelassen, als ob man in Kanada wäre

Am nächsten Morgen ist zunächst recht bewölkt und und überall zeigt sich die Nässe vom Regen der letzten Nacht. Wir brechen auf Richtung in Groléjac und paddeln so gut wie ohne Pause durch. Landschaftlich gefallen uns die Felswände vor Groléjac nochmal richtig gut.

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Eines der zahlreichen schönen alten Brücken, die wir während der Kanutour passieren

Angekommen in diesem relativ einsamen Straßendorf wollen wir unser Proviant auffüllen. Aufpassen muss man bloß bei den Öffnungszeiten, denn das Lebensmittelgeschäft hat zwischen 13 und 15 Uhr Mittagsruhe. Daher beschließen wir kurzerhand einfach auch eine Mittagspause am Ufer einzulegen.
Nachdem wir dann am Nachmittag unser Proviant wieder etwas aufgefüllt haben, geht es weiter und bald folgt das Château de Montfort. Die Kurve, indem das Schloss sichtbar wird, ist auch von der Natur sehr schön und wir entscheiden uns dafür eine weitere Pause einzulegen. Hier kann man nicht so einfach vorbeipaddeln, sondern man muss diesen Ort auf sich wirken lassen. Aus der Pause wird dann schließlich eine Übernachtung an selbiger Stelle, denn wir sind uns sicher, ein schöneres Örtchen zum Campen werden wir nicht finden. Ein kleiner Sandstrand, direkter Blick auf das Schloss und ein geschützter Bereich für das Zelt. Besser geht es nicht. Statt unser Zelt aufzubauen, spannen wir schließlich unsere Hängematten auf. Einmal in der Hängematte zu schlafen, das hatten wir uns für die Tour nämlich fest vorgenommen.

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Eine kleine Insel mitten auf dem Fluss
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Château de Montfort
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Eines der besten Stellen zum Pausieren und Übernachten fanden wir nahe Montfort

So sitzen wir auch diesen Abend wieder sehr lange in den Campingstühlen und genießen den wunderschönen Blick und freuen uns beim Schlafengehen auf die Atmosphäre am nächsten Morgen.

Tag 6 – von Montfort nach Beynac

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Die Nacht haben wir in unserer Hängematte verbracht

Die Nacht in der Hängematte war schon ziemlich frisch, da die Temperatur unter 10°C gefallen ist. Ohne einen guten Schlafsack und einer Hängematte, in der man eine Isomatte einschieben kann, wäre dies wohl nicht möglich gewesen. Trotz der Kälte fühlen wir uns wie in einem Paradies. Der Nebelschleier, der über den Fluss liegt, die Sonne die langsam aufgeht und das Schloss auf dem Felsen, welches von den ersten warmen Sonnenstrahlen berührt wird, schaffen eine ganz besondere Stimmung. Wir sind für unseren letzten Paddeltag früh aufgestanden, denn wir wissen, dass der letzte Tag unserer Tour nochmal mit einigen Highlights auf uns warten wird.

Beim Vorbeipaddeln an das Château de Montfort lohnt sich noch einmal der Blick zurück, denn von hinten sieht man nochmal ganze andere Teile des Schlosses und es wirkt viel imposanter aber auch etwas verbauter und verspielter. Bald schon kreuzen wir dann die Brücke von Vitrac und ab jetzt merken wir, dass der eigentliche Dordogne-Tourismus beginnt. Hier warten große Kanuverleihe mit ihren zahllosen Booten an den Ufern auf die Tagestouristen. Wir sind den populären Abschnitt zwischen Vitrac und Beynac-et-Cazennac unterhalb der Woche in der Nebensaison gepaddelt und dennoch waren schon viel mehr Leute auf dem Fluss unterwegs als auf dem vorherigen Abschnitt. An Sommerwochenende ist dieser Abschnitt ohne Zweifel sehr stark frequentiert.

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Großer Kanuverleih bei Vitrac

Unweit von Vitrac erscheint bald auf einem Felsvorsprung das Dorf Domme am Horizont. Ein Abstecher in diesem Dorf lohnt sich auf jeden Fall, denn man findet hier viele schöne kleine Läden, Cafés und Restaurants. Wir beschließen unsere Mittagspause hier einzulegen und im Dorf etwas Essen zu gehen. Da das Dorf auf einem Felsvorsprung liegt, ist die Aussicht auf das Tal der Dordogne wirklich beeindruckend. Für diesen Abstecher sollte man aber schon ein paar Stunden einplanen, denn vom Ufer muss man erst einmal zur Altstadt hochwandern und dieser Weg ist nicht gerade kurz.

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Hoch zur Altstadt wartet ein steiler Fußmarsch
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Viele Restaurants und Läden laden zum Schlendern ein

Nach der Mittagspause geht es dann weiter Richtung La Roque-Gageac. Auch dieses Dorf ist wirklich malerisch und wer keinen Abstecher nach Domme gemacht hat oder sich das Hochwandern ersparen wollte, der sollte dafür bei La Roque-Gageac Halt machen. Wir legen auf der gegenüberliegenden Uferseite des Dorfes mit unserem Boot an und genießen die Aussicht bei strahlender Sonne auf das französische Dorf, welches uns wie aus einem Bilderbuch erscheint. Zwischen La Roque-Gageac und dem Château de Castelnaud verkehren Ausflugsschiffe, die aber beim Kanufahren wenig stören, da der Flusslauf ziemlich breit ist.

La Roque-Gageac
Das Dorf La Roque-Gageac vermittelt richtig viel Charme
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Hier verkehren auf kurzer Strecke wieder einige Ausflugsschiffe

Das Château de Castelnaut ist ein Highlight jeder Dordognetour und gilt als meistbesuchte Burg in Südfrankreich.  Sie hat nicht nur eine interessante Geschichte zu erzählen, sondern beherbergt zudem ein Museum für mittelalterliche Kriegsmaschinen. Wir haben sie besucht und waren sowohl von der Burg als auch von der Ausstellung sehr fasziniert.

Sie galt in jener Zeit aufgrund der Flusslage als schwer einnehmbar und wurde während der französischen Revolution geplündert und angezündet. Später diente sie dann als Steinbruch, um Uferbefestigungen der Dordogne zu errichten. Erst 1967 wurde sie aufwändig wieder aufgebaut und seit 2002 erstrahlt die Burg wieder in neuem Glanz.

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Château de Castelnaud fest im Blick
Burg Castelnaud
Ein Besuch der Burg ist sehr empfehlenswert

Von der Burg Castelnaud ist es dann wirklich nicht mehr weit bis nach Beynach-et-Cazenac. Wenn man Castelnaud besichtigt, sieht man schon aus der Ferne die Burg Beynac. Und nicht nur sie, sondern auch weitere Burgen und Schlösser, die diesen Teil der Dordogne den Beinamen „Burgenabschnitt“ verleihen.

frankreich schlösser
Castelnaud-Fayrac zwischen Castelnaud und Beynac, welches sich in Privatbesitz findet

In Beynach-et-Cazenac endet schließlich unsere Kanutour nach 6 Tagen.  Am letzten Tag übernachten wir auf dem Campingplatz „Camping le Capeyrou“. Im Sommer soll er sehr schnell ausgebucht sein, aber nach der Ferienzeit bekommt man auch noch spontan am gleichen Abend problemlos einen Platz. Vom Campingplatz gibt es leider keinen direkten Flusszugang und somit müssen wir unser Boot am Ufer für die Nacht zurücklassen.

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Unsere Kanutour endet in Beynac-et-Cazennac

Den Abend nutzen wir dann noch um das Dorf zu erkunden und hoch zur Burg Beynac zu spazieren. Für uns war der Spaziergang eine perfekte Abrundung des Tages. Da in der Nebensaison unter der Woche am Abend sehr wenig Leute im Dorf unterwegs sind, kann man das mittelalterliche Dorf sowie die schönen Aussichten so richtig auf sich in Ruhe wirken lassen kann. Dafür haben natürlich auch schon viele Restaurants zu dieser Zeit geschlossen, aber am Flussufer finden wir trotzdem einige Anlaufstellen, um die Tour mit einem tollen Abendbrot abzuschließen.

beynac dordogne
Der Campingplatz befindet sich unweit vom Stadtzentrum
Beynac-et-Cazenac dordogne urlaub
Spaziergang durch den Gassen von Beynac-et-Cazennac

Für den nächsten Morgen haben wir dann unsere Abholung mit dem  Kanuverleih Explorando ausgemacht, um uns wieder nach Groléjac zu gelangen, wo wir den Mietwagen abgestellt hatten. So endet dann unsere Dordognetour und wir blicken auf ereignisreiche und erholsame Tage in einer wunderschönen Region zwischen malerischen Schlössern und Dörfern und viel Natur zurück. 

Weiterführende Links und Literatur

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Hat dieser Bericht deine Paddellust geweckt? Dann lass dich auch von weiteren Kanutouren in Frankreich inspirieren. In unserer Tourenrubrik findest du übrigens alle bisher erschienen Tourenberichte sowie recherchierte Artikel zu ausgesuchten Paddelregionen.

Kajaken in den Calanques Nationalpark

calanque d'en vau

Der französische Nationalpark Les Calanques gilt in Frankreich als Wanderparadies, welches Berge und Traumstrände miteinander verbindet. Für Paddelfans ist dieser Nationalpark ein spektakulärer Ort zum Seekajaken. 

Tourenbericht zur Kajaktour in den Calanques

Kanutour in der Ardecheschlucht

pont d'arc ardeche

Die Ardècheschlucht zählt zu eines der bekanntesten  Paddelspots in ganz Europa. Neben zahlreichen Touristen treibt es jährlich viele passionierte Wildwasserpaddler in die Region. Der beeindruckende Natursteinbogen Vallon-Pont-d’Arc gilt als Wahrzeichen der Ardècheschlucht.

Tourenbericht zur Kajaktour in den Calanques

Kanutour zum Pont du Gard

pont du gard frankreich

Der Pont du Gard ist ein römischer Aquädukt im Süden Frankreichs und eines der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten in der Region. Ein Kanutour zu diesem historischen Monument ist ein ganz besonderes Erlebnis.

Tourenbericht zur Kanutour zum Pont du Gard

Paddeln im Spreewald

Der Spreewald zählt zu eines der beliebtesten Paddelzielen in Deutschland. Gerade für Paddeleinsteiger, die eine kleine oder große Tagestour planen, ist der Spreewald der ideale Ort. Dank der kleinen Kanälen herrschen hier nahezu immer hervorragende Bedingungen für den Paddelsport. Wir sind im Spreewald schon mehrmals gepaddelt und stellen Euch hier unsere Lieblingstour vor.

Der Spreewald als Paddeldestination

Im Südosten Brandenburgs und nur 100 km von Berlin entfernt liegt der Spreewald. Dabei handelt es sich um ein großes Niederungsgebiet, welches sich vor allem durch die natürliche Flusslaufverzweigung der Spree auszeichnet, die durch künstliche Kanäle deutlich erweitert wurde.

Dank der Naturschönheit des Spreewalds lebt die Region heute vor allem vom Tourismus. Durch die Moorlandschaft scheint der Spreewaldes mystisch und sogar ein wenig märchenhaft. Viel Grün, Idyllische Dörfer, handbetriebene Schleusen, kleine Brücken und das Fehlen von Motorbooten geben dem Spreewald seinen ganz besonderen Charakter für Ausflüge auf dem Wasser.

Aber auch schon in der Vergangenheit prägte das Bild des Spreewaldes die zahlreichen Kähne. Sie werden per Hand mit einem Rudel angetrieben. Ein Rudel ist eine lange Stange, die einem sehr schmalen Ruder ähnlich sieht, womit der Kahnfahrer sich vom Flussgrund abstößt. So wird beispielsweise die Post von April bis Oktober in Lübbenau und Lehde auch per Kahn  zugestellt.

Neben der angrenzenden Mecklenburgischen Seenplatte zählt der Spreewald zu eines der beliebtesten Destinationen für Kanutouren in Brandenburg. Durch die Flussverzweigungen wirkt die Region wie ein Labyrinth und innerhalb der Dörfer bekommt man das Gefühl, dass Straßen durch Wasserkanäle ersetzt worden sind.

paddeln im spreewald
Bei der Einfahrt in den Dörfern stehen häufig Ortsschilder, wie man sie von Straßen kennt

Ob Paddelanfänger oder eingefleischte Kajaker, im Spreewald kommt so gut wie jeder auf seine Kosten. Schon alleine wenn man sich für eine Stunde ein Kajak ausleiht, wird man die Möglichkeit haben, sehr viel zu entdecken. Oft bieten schon die Fahrten durch ein Dorf wunderschöne Eindrücke in diese historische Kulturlandschaft der Region. Ein kleiner Abstecher außerhalb einer Ortschaft vermittelt zusätzlich das Bild einer wilden und unberührten Natur.

Da der Spreewald ziemlich groß ist, bietet er sich auch für Mehrtagestouren hervorragend an und stellt den ambitionierten Paddler von der Qual der Wahl an Tourenmöglichkeiten. Die dichte Besiedlung von Gasthäusern und Campingplätzen stellen sicher, dass man problemlos eine Unterkunft am Abend finden kann. In der Hochsaison sollte man auf jeden Fall seine Unterkunft vorbuchen.

Vom Teufel geschaffen … ?

Heute weiß man, dass der Spreewald als Teil eines Urstromtals bei Rückzug der Eismassen nach der letzten Eiszeit entstanden ist. Doch früher glaubten die Menschen an eine Sage nachdem der Spreewald ein Missglück des Teufels war. Nach dieser Überlieferung ist der Spreewald entstanden, als der Teufel seine Höllenochsen vor den Pflug spannte und diese nicht vor oder zurück wollten. Der Teufel geriet in Wut und trieb seine Tiere quer über die Felder. Als er die Tiere wieder einfing, war das Feld jedoch völlig zerstört. Diese verbliebenen Rinnen füllten sich danach mit Wasser und der heutige Spreewald war geboren.

Anfahrt zum Spreewald

Dank der guten Regionalzuganbindung der Orte Lübbenau und Lübben ist der Spreewald auch ohne Auto sehr gut zu erreichen. So erreicht man den Spreewald unter einer Stunde direkt mit dem Zug von Berlin aus. Der Weg vom Bahnhof zum Wasser ist dann auch per Fuß sehr gut zu bewerkstelligen. Der Spreewald ist gerade für Leute mit eigenem Schlauchkanu oder -kajak, die die Anreise mit der Bahn bevorzugen, eine sehr attraktive Paddelregion. Andere Ort wie Burg, die auch für Paddeltouren sehr beliebt sind, lassen sich zwar nicht mit dem Zug erreichen, dafür verkehren aber Busse von Lübben aus, die die Anreise auch dorthin mit den Öffentlichen ermöglichen.

Kanuverleih im Spreewald

Wer nicht mit eigenem Boot anreist, hat zahlreiche Möglichkeiten auch ein Boot vor Ort auszuleihen. In der Hochsaison während der Ferienzeit und am Wochenende kann es durchaus Sinn machen vorher etwas zu reservieren, da wir es schon selbst erlebt haben, dass einige Kajakverleihe komplett ihren Bestand verliehen hatten. Im Vergleich zu vielen anderen Paddelregionen in Deutschland sind die Verleihpreise im Spreewald sehr günstig. So kann man schon ein 2 Personen Kajak ab 25€ für den kompletten Tag mieten.

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Folgende Bootsverleihe stehen Euch beispielsweise zur Verfügung:

Lübbenau

Lübben

Burg

Unsere Kanutour im Spreewald

Für die Anfahrt haben wir uns für den Regionalexpress aus Berlin entschieden. In Lübbenau angekommen wartet noch ein kleiner Fußmarsch bis zum Wasser, welcher aber überhaupt kein Problem darstellt. Für unsere Tagestour haben wir uns für eine Rundtour entschieden. Wir beginnen und beenden unsere Kanufahrt entsprechend in Lübbenau, mit Stopps in Leipe und Lehde. Für die Gesamttour haben wir 7 Stunden gebraucht. Dabei sind aber zwei ausgiebige Pausen eingerechnet und zwar einmal zum Mittagessen in Leipe und einmal bei einem Gasthof in Lehde.

Da wir mit unserem eigenen Boot unterwegs waren, mussten wir zunächst eine geeignete Stelle am Ufer suchen, um unser Boot aufzubauen und ins Wasser zu lassen. Hier findet man einige gute Stellen, aber man sollte stets darauf achten, dass man auch dort sein Boot ins Wasser lassen darf. Denn es gibt Kanalabzweige, die beispielsweise für Sportboote gesperrt sind.

Bis nach Leipe fahrt Ihr die ganze Zeit auf der Hauptspree. Prinzipiell sind die Wasserwege des Spreewaldes gut beschildert. So gibt es an fast jeder größeren Kreuzung ein Schild, welches die Richtung zu den nächsten Ortschaften mit Kilometerangaben zeigt.

aufbau schlauchkajak
Aufbau der Schlauchkajaks am Spreeufer in Lübbenau

Die Kanäle in und um Lübbenau sind stets mehr von Kahnen und Paddelbooten frequentiert als der restliche Spreewald. Denn für viele ist Lübbenau der Ausgangspunkt eines Ausflugs auf den Wasserwegen des Spreewalds. Insbesondere an Sommerwochenenden und in den Ferien muss man sich an das Tempo der Boote anpassen, die vor einem paddeln.

spreewald entdecken
Spreewälder Gurken kann man auch direkt am Wasser kaufen
kahnfahrt spreewald
Besonders beliebt sind auch Kahnfahrten im Spreewald
spreewald natur
Da im Spreewald keine Motorboote erlaubt und keine großen Straßen in der Nähe ist, herrscht so gut wie überall himmlische Ruhe

Sobald man erst einmal eine Zeit lang gepaddelt ist, verläuft sich der starke Verkehr von Paddelbooten und Kahnen. Die meisten Kahne bleiben in der Umgebung von Lübbenau und Lehde. Der ein oder andere Paddler schlägt eine andere Route ein und so stellt sich schnell die erhoffte Idylle ein, die man in aller Ruhe genießen kann. Auch an sehr sonnigen und warmen Tagen ist man die meiste Zeit durch Bäume von der prallen Sonne geschützt.

Die Spreewaldgurken sind das Markenzeichen der Region, die man unbedingt probieren sollte. Diese gibt es mit verschiedenen Gewürzen, die kein Vergleich zu Gewürzgurken aus dem Supermarkt darstellen. An einigen Uferstellen stehen im Sommer lokale Verkäufer mit ihrem kleinen Stand, um Paddlern Köstlichkeiten aus der Region zu verkaufen. Das Probieren einer typischen Spreewaldgurke darf hier natürlich nicht fehlen.

spreewald paddeln
An heißen Sommertagen ist man durch die Bäume gut geschützt
spreewald paddeln
Außerhalb der Dörfer prägen Wälder und Felder das Bild

Bis nach Leipe paddelt Ihr ungefähr 2 Stunden, wo Ihr auf die erste Schleuse trifft. Im Sommer gibt es oft jemanden, der sie per Hand bedient und der sich über ein kleines Trinkgeld freut. Nach der Schleuse liegen Euch die Gasthöfe und Restaurants in Leipe zu Füßen. Wir sind im Restaurant Froschkönig eingekehrt, welches wir nur empfehlen können. Da Gurken im Spreewald groß geschrieben werden, gab es zum Mittag entsprechend auch Schmorgurken.

In Leipe muss man sich aber auch wieder auf zahlreiche Paddler einstellen. Als wir in der Nähe des Restaurants angelegt haben, waren wir erstaunt wie viel Paddelboote bereits die gleiche Idee hatten. Das hat uns aber eigentlich weniger gestört, dass der Ort so stark von Paddlern frequentiert ist, sondern eher gefreut. Das zeigt einfach, wie viele Menschen den umweltfreundlichen Sport in ihrer Freizeit nachgehen.

spreewald kanuverleih
Ein Parkplatz für Paddelboote in Leipe

Gut gestärkt ging es dann weiter durch Leipe, welches übrigens auch ein sehr idyllisches Dorf ist. Auf dem Leiper Graben taucht Ihr dann wieder komplett in die Natur ein. Wälder, Seerosen mit wunderschönen blauen Libellen prägen die Fahrt. Wir haben sogar das Glück gehabt, einen Biber zu sehen. 

Wir sind dann auf den Burg-Lübbener Kanal Richtung Lehde abgebogen. Wer aber mehr Zeit mitbringt und die Tour im Grünen etwas verlängern möchte, kann auch über den Hochwald auf den Nordfließ nach Lehde fahren. Bei beiden Routen passiert man jedoch noch einmal eine Schleuse.

kajaktour spreewald
Fahrt durch Leipe nach dem Mittagessen
spreewald kajaken
Fahrt durch die Natur auf dem Leiper Graben
biber schwimmend
Mit ein wenig Glück sieht man neben wunderschönnen blauen Libellen auch einen Biber

Weiter ging es für uns dann auf den Burgerfließ, der sich durch die Natur schlängelt. Alternativ kann man auch auf den Wehrkanal fahren. Kurz vor Ende der Paddeltour erreichen wir dann Lehde, wo wir noch eine Pause einlegen. Uns hat dieser Ort besonders gut gefallen. Er ist so schön verzweigt und man hat das Gefühl, dass es in jedem Kanal etwas anderes zu entdecken gibt. Die zahlreichen Gasthöfe und Restaurants locken mit wunderschönen Terrassen zu einem kühlen Getränk.

kanufahren im spreewald
Die idyllische Ortschaft Lehde ist ein Highlight der Tour
kanu spreewald
Die Wasserwege in Lehde wirken wie ein Labyrinth
spreewald urlaub
Zahlreiche Gastronomiebetriebe locken mit einer Terrasse direkt am Wasser

Nachdem wir im Gasthof Oppott eine größere Erfrischungspause eingelegt haben, ging es dann weiter durch die verzweigte Ortschaft Richtung Lübbenau. Die Strecke nach Lübbenau ist dann wirklich nicht mehr lang und so langsam brach dann auch schon der Abend an und die Sonne verschwand hinter den Bäumen. Somit gab es auch am Ende der Tour schon viel weniger Boote auf den Kanälen und wir konnten auch mal eine kleine Ortschaft in völliger Ruhe genießen.

paddeln im spreewald
Auf dem Rückwerg durch Lehde in Richtigung Lübbenau

Wir sind schon öfter im Spreewald gepaddelt und jedes Mal sind wir von dem Ausflug begeistert. Die von uns hier vorgestellte Tour gehört zu unserer Lieblingsroute, weil sie eine bequeme Rundtour für einen Tagesausflug darstellt und Natur und Dörfer ideal kombiniert. Wir sind uns sicher, dass wir wieder im Spreewald unterwegs sein möchten. Das nächste Mal würden wir aber vielleicht versuchen den Spreewald um Burg zu erkunden. 

5. Weitere Touren in der Umgebung des Spreewaldes

Der Osten Deutschlands bietet neben dem Spreewald noch weitere exzellente Paddelmöglichkeiten. Um ehrlich zu sein, sind diese schon alleine in Brandenburg unendlich. Hier möchten wir Euch nochmals auf einige verweisen, die wir auch bereits selbst gepaddelt sind und entsprechend dokumentiert haben. 

Paddeln in Berlin

Viele kennen Berlin als pulsierende und hippe Großstadt. Aber wusstet Ihr, dass man in Berlin richtig gut kajaken kann? Für Freunde des urbanen Paddeln gibt es  unzählige Möglichkeiten die Hauptstadt einmal von einem anderen Blickwinkel kennenzulernen.

Zum Tourenbericht Kanufahren in Berlin

ubahn berlin

Kanutour Rheinsberg

Ebenfalls in Brandenburg, aber weiter im Norden befindet sich die Stadt Rheinsberg und hier beginnt die Mecklenburgische Seenplatte. Wer bei seiner Paddeltour nicht nur ein paar schöne Seen erkunden möchte, sondern auch ein Schloss, der ist hier genau richtig.

Zum Tourenbericht Paddeln um Rheinsberg

schloss rheinsberg

Mecklenburgische Seenplatte

Wenn man einen Hauch von Paddeln in Skandinavien in Deutschland finden möchte, dann vielleicht auf der Mecklenburgische Seenplatte. Das Naturgebiet zählt endlos viele Seen, die über Kanäle miteinander verbunden sind, in meist abgeschiedener Natur.

Zum Tourenbericht der Mecklenburgische Seenplatte

kanutour mecklenburger seenplatte

Kanutour auf der Saale nach Jena

Das Saaletal gehört zu den schönsten Flusslandschaften in Deutschland. Wir haben das mittlere Saaletal zwischen Saalfeld und Jena gepaddelt, was einer Strecke von 50 km entspricht.Außer kurz vor Jena hatten wir keine weiteren Kanuten auf dem Wasser gesehen, obwohl wir Ende Mai bei schönem Wetter unterwegs waren. Das spricht für einen großen Erholungsfaktor auf dem Fluss. An den Flussufern gibt es zahlreiche Picknickplätze und schöne kleine Städtchen sowie Burgen und Schlösser in Laufweite.

Unsere Kanutour auf der Saale

Gestartet sind wir in Saalfeld. Das Boot kannst du dort am Carl-Zeiss-Steg einsetzen. Da dieser sich gerade im Umbau befand, haben wir unser Schlauchkajak am Parkplatz eingesetzt. Dieser ist gleich um die Ecke und befindet sich an der Altsaalfelder Straße 6-14. Hier kannst du auch kostenlos das Auto abstellen. Falls du mit der Bahn anreist, ist der Fußweg vom Bahnhof zur Einsstiegsstelle ebenfalls nicht weit entfernt.

Wasserstand der Saale beachten.

Informier dich vor derTour über den aktuellen Wasserpegel der Saale. Die Messwerte findest du auf der Seite von der Hochwassernachrichtenzentrale Thüringen.

saalfeld
Start der Tour war in Saalfeld
saale_eisenbahnbruecke
Auf der Tour durchfährst du zahlreiche Brücken

Nach ungefähr 1,5 km Paddeln gibt es die erste Umtragestelle am Wehr Göritzmühle, sobald du die erste Eisenbahnbrücke passierst. Wer allein oder mit einem großen Kanu unterwegs ist, sollte einen Bootswagen für die Tour mitnehmen. Die Strecke zwischen Saalfeld und Jena hat mehrere Wehranlagen, an denen du umtragen musst. Einige Umtragewege sind kurz, andere etwas länger. Am Wehr Unterpreilipp musst du das Boot 300 m umtragen. Auf der gesamten Strecke sind die Umtragestellen gut sichtbar ausgeschildert. Nach dem Wehr Göritzmühle, welches Picknickplätze mit Bänken und Tischen bietet, geht es wieder auf der Saale. Bald darauf fließt die Schwarza in die Saale. Nach rund 6 km gelangst du an das Wehr Unterpreilipp.

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Am Ufer kurz vor dem Wehr Unterpreilipp

Auf der Saale Tiere beobachten…

Entlang der Saale kannst du zahlreiche Tiere entdecken. Auf den Weiden haben wir Pferde sowie Kühe gesehen, über dem Wasser türkisschimmernde Eisvögel sowie Graureiher und am Uferrand einige Biber. In den Abendstunden haben wir besonders viele Biber gesehen. Achte auf Fraßspuren an Bäumen oder sogar gefällte Bäume an den Ufern. Zum einen fressen Biber sehr gerne die Rinde bestimmter Baumarten und zum anderen nehmen sie das Holz der Bäume zum Bau ihrer Dämme bzw. „Biberburgen“.  Zwischen Uhlstädt und Zeutsch befanden sich viele Biberein- und ausstiege. Die Ufer sind relativ steil und hoch sowie stark mit Gras bewachsen. Die Biberein- und ausstiege hingegen bilden eine deutlich breite kahle Stelle (wie eine Schlammrutsche) im Grashang. Das sind deutliche Hinweise auf die Anwesenheit von Bibern in der Nähe.

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Der eine Flussarm der Saale, welcher künstlich angelegt wurde
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Nach dem Einsetzen ging es weiter auf der Saale

Die Ausschilderung fanden wir am Wehr Unterpreilipp weniger gut, wo man genau anlanden und umtragen soll. Die Saale teilt sich in zwei Flussarme auf und erschwert die Orientierung zusätzlich. Wir sind rechts an der Wiese kurz vor dem Wehr angelandet und haben das Boot entlang der Preilipper Straße bis zur ersten Brücke (auf der linken Seite) getragen. Hier gehst du über die Brücke und überquerst den ersten Flussarm der Saale. Dann gehst du weiter geradeaus über eine Wiese, wo das Ufer des zweiten Flussarms der Saale kommt. Dort kannst du an beiden Uferseiten das Boot wieder einsetzen, da die Ufer mit einer Fußgängerbrücke miteinander verbunden sind.

Danach geht es weiter Richtung Rudolstadt. In der Nähe des Kanuvereins gibt es wieder eine Umtragestelle. Diese ist jedoch relativ kurz umzutragen. Geübte Paddler mit entsprechendem Boot können nach Besichtigung die Mitte des Wehrs befahren. Wir sind rechts angelandet und haben es an der vorgesehenen Stelle wieder eingesetzt. Am Ufer gibt es eine schöne Einkehrmöglichkeit, die sich Gondelstation nennt.

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Falls du noch keinen Appetit hast, paddelst du durch Rudolstadt und weiter nach Ühlstädt. Vor Ühlstädt passierst du Weißen. Kurz vor Weißen blinzelt auf dem rechten Uferhang der Turm der Weißenburg hervor, die 1248 erstmals entstanden ist. Die heutige Gestalt der Burg stammt vermutlich aus dem Jahre 1796, da das vorherige Bauwerk einem Brand zum Opfer fiel. Sogar Goethe war mehrmals Gast auf dieser Burg und zeichnete hier im Saaletal.

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Die Weißenburg auf einer dicht bewaldeten Felswand direkt an der Saale
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Die Weißburg vom Ort Weißen aus gesehen
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Das typische Landschaftsbild des mittleren Saaletals

Kurz danach passierst du eine Autobrücke. Unterhalb der Autobrücke kannst du auf der linken Seite sehr gut anlanden. Auf der rechten Uferseite gibt es das Restaurant Zum Floßgänger. Danach ging es gestärkt weiter. Die tiefstehende Sonne, das dicht bewachsene Ufer und die Berge im Hintergrund bildeten eine malerisch schöne Landschaft.

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Sonnenuntergang auf der Saale

Ein paar Kilometer weiter kommt das Wehr in Ühlstädt. Das Wehr ist schnell umgetragen. Du kannst je nach Tageszeit kurz hinter dem Wehr auf der linken Uferseite campen (Campingplatz Ühlstädt) oder du paddelst noch weiter. Den kommenden Flussabschnitt nach Ühlstädt fanden wir besonders schön, die steilen Bergtäler kommen besonders dicht ans Ufer und sind dicht bewaldet. Weiter auf der Strecke paddelst du immer wieder an kleinen Inseln vorbei und durchquerst leichte Stromschnellen, die der Paddeltour eine schöne Abwechslung bieten.

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Das Wer Kahla

Nach dem Wehr Kahla erwartet dich ein sehr altes Städtchen, namens Kahla, auch Porzellanstadt genannt. Die Stadt hat noch eine fast vollständig erhaltene Stadtmauer. Am Bikerpark, auf der linken Uferseite kurz vor der Brückenstraße L1062, haben wir mit dem Boot angelegt und hatten uns die Stadt angeschaut. Von der Anlegestelle am Bikerpark bis zum Stadtzentrum läufst du 5-10 min zu Fuß.

Kahla ist eine sehr sehenswerte Stadt und lädt zum Eis- oder Mittagessen ein. Wir können das griechische Restaurant El Creco empfehlen. Die Bedienung war schnell und freundlich, und das Essen sehr lecker.

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Muschelkalkhänge nach Kahla

Nach Kahla öffnet sich das Saaletal und Muschelkalkhänge prägen die Landschaft des mittleren Saaletals. Bis nach Jena Göschwitz sind es noch rund 12 km. Dabei passierst du das letzte Wehr der Strecke, das Wehr Schöps/Jägersdorf, wo das Boot umgetragen werden muss. In Jena Göschwitz endete dieses Mal unsere Tour. Prinzipiell kannst du aber noch weiterpaddeln und erst später aussteigen. Sogar eine Tourverlängerung bis nach Naumburg ist möglich. Diesen Abschnitt sind wir vor ein paar Jahren gepaddelt, der ebenfalls sehr zu empfehlen ist.

Weitere Informationen zum Paddeln auf der Saale

Unter den aufgeführten Links kannst du weitere Infos zum Paddeln auf der Saale und anderen Streckenabschnitten finden. Insbesondere das PDF vom Thüringer Wald zu Wasserwandern auf der Saale in Thüringen fanden wir sehr informativ und gut aufbereitet.

Weitere Touren in der Umgebung

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Kanutour durch Berlin

ubahn berlin

Viele kennen Berlin als pulsierende und hippe Großstadt. Aber wusstet Ihr, dass man in Berlin richtig gut kajaken kann? Für Freunde des urbanen Paddeln gibt es  unzählige Möglichkeiten die Hauptstadt einmal von einem anderen Blickwinkel kennenzulernen.

Zum Tourenbericht Kanufahren in Berlin

Kanutour auf der Mecklenburger Seenplatte

kanutour mecklenburger seenplatte

Die Mecklenburgische Seenplatte ist eines der größten Binnengewässer Europas und danke seiner ländlichen Umgebung ein wahres Paradies für Paddler, die sich nach viel Natur und Stille sehnen.

Zum Tourenbericht Kanufahren auf der Mecklenburger Seenplatte

Paddeln im Spreewald

spreewald paddeltour

Unweit von Berlin befindet sich der Spreewald, der mit seinen schönen Dörfern sowie schmalen und verzweigten Kanälen ein einmaliges Paddelerlebnis bietet. Gerade für Anfänger herrschen hier die besten Bedingungen. 

Zum Tourenbericht Kanufahren im Spreewald

3-Seen-Rundfahrt auf der Mecklenburgische Seenplatte

Das Gewässer der Mecklenburgischen Seeplatte ist ein Paradies für Paddler. Ob kleine Tages- oder große Mehrtagestouren, jeder Kanufreund findet in diesem Paddelrevier die passende Tour für sich. Wir möchten Euch eine Tagesrundtour vorstellen, auf der Ihr 3 verschiedene Seen entdecken werdet, die allesamt mit idyllischen Kanälen verbunden sind.

Kanufahren auf der Mecklenburgische Seenplatte

Wer das Kajakfahren liebt, kommt um eine Paddeltour auf der Mecklenburgischen Seenplatte nicht herum. Das Wassersystem aus Seen und Kanälen bietet unendlich viele Möglichkeiten für kleine und große Entdeckungstouren in abgeschiedener Natur.

An vielen Seen befinden sich am Ufer Campingplätze und Versorgungsmöglichkeiten. Und nicht selten sind die Zeltplätze direkt am Ufer für Paddler vorbehalten. Es gibt so gut wie keine Lichtverschmutzung und somit lässt sich der nächtliche Sternenhimmel so gut wie nirgendwo anders hier an einem See beobachten. Wer gerne paddelt und campt sowie gerne den großen Massentourismus meiden möchte, ist hier genau richtig. Die meisten Urlauber kommen  zum Paddeln und man merkt, dass die Region genau darauf spezialisiert ist.

Bei einer Paddeltour wird man auch des Öfteren Floßboote sehen, die als kleine komfortable Hausboote hergerichtet sind. Im Prinzip sind das kleine Bungalows auf einem Floß, die mit einem Motor angetrieben werden. Solche Gefährte kann man sich auch mieten und obwohl wir es noch nie ausprobiert haben, hat aber schon der Anblick Lust gegeben. Mehr Informationen zum Floß fahren und der Mietung eines solchen Bootes findet Ihr auf den Seiten der Mecklenburgischen Seenplatte.

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Solche Floßboote sieht man des Öfteren, die man auch für mehrere Tage mieten kann

Anfahrt zur Mecklenburgischen Seenplatte

Der große Vorteil einer Paddeltour auf der Mecklenburger Seenplatte ist die Abgeschiedenheit in der Natur. Dafür ist aber leider auch die Anfahrt mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln zu vielen Orten eher schwierig und zeitaufwändig. Wer mit dem eigenen Auto oder mit einem Mietwagen anreist, kommt problemlos überall hin. Für die Anreise mit den Öffentlichen empfiehlt sich eher eine Tour an den größeren Küstenstädten. Direkt von Berlin kann man beispielsweise mit dem Regionalzug die Stadt Waren Müritz erreichen. Gut angebunden am Zugverkehr ist auch noch beispielsweise Mirow.

Für unsere Tour sind wir nach Fleether Mühle gefahren, ein kleiner Ortsteil der Stadt Mirow. Hier verkehrt zwar ein Bus von und nach Mirow, aber nur alle paar Stunden. Daher ist bei dieser Tour für die Anreise mit den Öffentlichen eine besonders gute Planung notwendig. Wir sind mit dem Auto angereist und haben Fleether Mühle als Ausgangspunkt genommen, da man hier sehr gute Möglichkeiten hat, um das Boot ins Wasser zu lassen. Zudem ersparen wir uns dadurch einmal das Umtragen des Bootes an dieser Stelle. Parkmöglichkeiten gibt es hier auch zahlreich. Bloß im Sommer und an schönen Wochenenden kann es sein, dass die Parkplätze überfüllt sind.

Kanuverleih an der Mecklenburgischen Seenplatte

Da die Mecklenburgische Seenplatte auf Kanuurlauber spezialisiert ist, gibt es hier auch Verleihstationen wie Sand am Meer. Auch in Fleether Mühle steht ein Verlieh direkt an der Einsatzstelle zur Verfügung. Die Preise sind bei den meisten Anbietern hier ziemlich günstig im Vergleich zu anderen Touristengebieten Deutschlands. Folgende Verleihstationen stehen Euch auf der Tourenstrecke zur Verfügung:

Wir hatten unser eigenes Schlauchkajak dabei und konnten somit unsere Tour flexibel gestalten. Denn unser Ziel war es schon so früh wie möglich auf dem Wasser zu sein, um die morgendliche Stimmung und das aktive Tiertreiben mitzuerleben. Wer zudem oft auf dem Wasser unterwegs ist, fährt auch langfristig mit einem eigenen Boot günstiger.

Die 3-Seen-Kanutour: Labussee, Gobenowsee und Rätzsee

Für diese Tour sind wir bereits früh aufgestanden, um möglichst bei Sonnenaufgang auf dem Wasser zu sein. Die Autofahrt hat dann am Ende wieder ein wenig länger gedauert als ursprünglich geplant, aber wir waren noch früh genug am See, um die morgendliche Stimmung mitzuerleben. Das Schlauchkajak war fix aufgebaut und dank des dortigen Holzsteges in Windeseile ins Wasser gesetzt.

Die Tour lässt sich in beide Richtungen paddeln. Wir haben zuerst den Labussee in Angriff genommen, um möglichst früh dort zu sein und somit den Motorbootverkehr zu umgehen. Dafür mussten wir aber an der Diemitzer Schleuse selbst umtragen, da sie noch nicht in Betrieb war. Mit einem Schlauchkajak und ohne viel Gepäck war das aber kein wirkliches Problem. Bei einer Tour startend in die andere Richtung erspart man sich durch die Schleusung das Umtragen, hat aber dafür dann mehr Betrieb auf dem Labussee.

fleether mühle kanu
Ein Schlauchkajak ist schnell aufgebaut und ins Wasser gesetzt
kanutour mecklenburger seenplatte
Bis auf das Tiertreiben herrscht absolute Ruhe
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Die morgendliche Stimmung wirkt magisch

Und so war der Beginn der Tour eigentlich auch der schönste Teil. Die Farben des Lichtes von der aufgehenden Sonne lassen die Umgebung magisch wirken. Der leichte Nebelschleier, der noch durch die nächtliche Kälte auf dem Wasser liegt, lässt die Umgebung schon fast mystisch wirken. Zudem sind bei Sonnenaufgang die Wasservögel so aktiv, sodass man sich mit dem Boot wirklich als Gast in der Natur wahrnimmt, um das Schauspiel zu beobachten.

mecklenburg paddeltour
Zu den frühen Morgenstunden sind die Tiere noch sehr aktiv

Wir paddeln also den Oberbeck Kanal Richtung Vilzsee. Zu Beginn ist der Kanal relativ breit und man hat eher den Eindruck auf einem kleinen See zu sein. Aber aus der Ferne sieht man gut, dass sich der Kanal verengt und nach einem halben Kilometer sieht man eine relativ beeindruckende Fußgängerbrücke aus Holz. Spätestens dann weiß man, dass auf dem richtigen Weg ist und sich kurz vor dem Vilzsee befindet.

mecklenburger seenplatte kanutour
Wir passieren die Hohe Brücke Fleeth.

So richtig fahren wir gar nicht auf den Vilzsee, sondern wir suchen auf der linken Uferseite nach dem Eingang zum Müritz-Havel-Kanal. Wer Zeit und Lust hat, kann natürlich auch den Vilzsee und seine anliegenden Seen erkunden. Auf dem Müritz-Havel-Kanal blendet uns die Sonne mit voller Kraft entgegen und wir merken, dass der Tag nun richtig angebrochen ist. Nach dem Passieren einer relativ unspektakulären Straßenbrücke, über die wir selbst vorher mit dem Auto gefahren sind, nähert sich die erste und einzige Schleuse. Für uns war hier Umtragen angesagt, denn im April beginnt die Schleuse erst um 9 Uhr ihre Arbeit.

Falls Euch das Umtragen nicht stört, seid ihr flexibel. Ansonsten solltet Ihr euch vor der Tour über die Betriebszeiten der Schleuse Diemitz informieren. Im Hochsommer beginnt die Schleuse schon sehr früh mit der Arbeit und es ist mit relativ hohem Andrang an der Schleuse durch andere Paddelfreunde gegeben.

großer peetschsee
Fahrt auf dem Großen Peetschsee Richtung Diemitzer Schleuse
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An der Schleuse Diemitz muss auf die Schleusung gewartet oder umgetragen werden

Für das Umtragen des Bootes ist es am einfachsten den Weg über den Biber Ferienhof zu nehmen und das Einsetzen am dortigen Steg am Kleinen Pleetschsee. Nach dem Umtragen geht es dann weiter auf dem Müritz-Havel-Kanal Richtung Labussee.

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Der Biber Ferienhof lädt zum Einkehren ein
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Einsetzen tun wir das Boot am kleinen Peetschssee

Nach fast einer Stunde paddeln ist das nun der erste richtige See unserer 3-Seen-Rundfahrt. Der Labussee ist umgegeben von viel Wald und die einzige Ortschaft, die an dem Ort liegt, ist das Dorf Canow.

Der große Vorteil des frühen Aufstehens ist, dass so gut wie kein Motorboot auf dem See unterwegs ist. Denn an schönen Tagen ist der Labussee zum Leid der ruhigen Kanuten gut von Motorbooten besucht. Wir kriegen von all dem nicht viel mit und paddeln in himmlischer Ruhe über die Weiten des Sees. Erst haben wir den Eindruck, dass wir gar nicht vorankommen, weil hinter uns der Havel-Müritz-Kanal sich einfach nicht entfernen möchte, doch auf einmal merken wir, dass wir schon fast den halben See geschafft haben und der Dollbek Kanal schon auf uns wartet. 

labussee
So ruhig und leer ist der Labussee nur am frühen Morgen, da er ein bliebter Ort für Motorbootfahrer ist
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Die ersten Angler gesellen sich zu uns auf dem See
kanufahren labussee
Mündung zum Dollbek Kanal. Ab hier ist Motorbetrieb untersagt

Der Dollbek Kanal ist relativ kurz aber dafür wunderschön. Und nachdem wir gut voran gekommen sind, gönnen wir uns eine kleine Frühstückspause am Ufer, wo man sehr einfach anlegen kann. Auch wenn die Tour innerhalb von 3 bis 4 Stunden zu schaffen ist, sollte man eventuell auch genug Zeit für Pausen einplanen. Es gibt einfach zu viele schöne Uferstellen, die absolute Ruhe und Abgeschiedenheit versprechen.

kanutfahren mecklenburgische seenplatte
Durchfahrt des Dollbek Kanal

Der Gobenowsee, auf dem man anschließend fährt ist der kleinste See der Tour. Aus der Ferne erblicken wir einen Campingplatz am Ufer und sagen uns, dass es eigentlich keinen besseren geben kann, wenn man vor hätte während der Tour auch zu campen. Er liegt direkt am Wasser und die Aussicht muss einfach herrlich sein. Zudem ist der See für Motorboote gesperrt. Man hat also hier nicht nur die Nähe zur Natur, sondern auch den ganzen Tag eine himmlische Ruhe. In Nächten ohne Wolken lässt sich von hier sicherlich der Sternenhimmel sehr gut beobachten.

gobenowsee
Der Gobenowsee ist für Motorboote gesperrt

Nach dem Gobenowsee geht es auf den Drosedower Bek Richtung Rätzsee. Der Drosedower Bek ist ungefähr doppelt so lang wie der Dollbek Kanal und ebenso schön durch das bewachsene Ufer.  Gleich zu Beginn des Kanals gibt es einige kleine Bootshäuser auf der rechten Uferseite.

labussee
Fahrt durch den Drosedower Bek
dresdower beck
Bootshäuser im Drosedower Bek
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Enten auf dem Drosedower Bek

Mit 5,5 km Länge ist der Rätzsee der längste See unserer Tour. Das Ufer ist fast komplett bewaldet und mit Schilf bewachsen. Es gibt aber immer wieder die eine oder andere freie Stelle im Schilf, die zum Anlegen mit dem Boot für eine Pause einlädt. Auch der Rätzsee ist für Motorboote gesperrt und dementsprechend ruhig lässt es sich hier paddeln. 

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Die meisten Uferstellen sind mit Schilfrohr bewachsen
rätzsee mecklenburg
Der Rätzsee ist der größte See der Tour
rätzsee häuser
Ferienhäuser am Ufer des Rätzsees

Am Ende des Rätzsees gibt es nochmal eine kleine Reihe von Ferienhäusern. Kurz danach biegen wir rechts auf den Oberbek Kanal ein, wo schließlich unsere Tour endet. Insgesamt haben wir für die Tour ca. 3 Stunden gebraucht. Das ist aber schon die Mindestzeit, die man einplanen sollte. Mit ausgiebigen Pausen sollte man für die Tour viel mehr Zeit einplanen.

kajak mecklenburger seen
Ankunft Fleether Mühle und somit Ziel unserer Rundtour

5. Weitere Touren in der Umgebung

Hat dieser Bericht deine Paddellust geweckt? Dann lass dich auch von den folgenden Tourenberichten inspirieren. In unserer Tourenrubrik findest du übrigens alle bisher erschienen Tourenberichte sowie recherchierte Artikel zu ausgesuchten Paddelregionen.

Kanufahren in Rheinsberg

schloss rheinsberg

Unendlich sind die Möglichkeiten für eine Paddeltour auf der Mecklenburgischen Seenplatte. Ein weitere Tour, die wir unternommen haben, führte uns nach Brandenburg in das wunderschöne Städtchen Rheinsberg.

Zum Tourenbericht Paddeltour in Rheinsberg

Kanutour durch Berlin

ubahn berlin

Viele kennen Berlin als pulsierende und hippe Großstadt. Aber wusstet Ihr, dass man in Berlin richtig gut Kajaken kann? Für Freunde des urbanen Paddeln gibt es  unzählige Möglichkeiten die Hauptstadt einmal von einem anderen Blickwinkel kennenzulernen.

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Kanufahren im Spreewald

spreewald paddeltour

Unweit von Berlin befindet sich der Spreewald, der mit seinen schönen Dörfern sowie schmalen und verzweigten Kanälen ein einmaliges Paddelerlebnis bietet. Gerade für Anfänger herrschen hier die besten Bedingungen. 

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Kanutour durch Berlin – Von Treptow zum Tiergarten

Eine Kanutour mit dem Schlauchboot durch Berlin ist wie eine Sightseeingtour aus einer anderen Perspektive. Mit seinen zahlreichen Wasserwegen lädt die Hauptstadt regelrecht einen dazu ein, sie aus der Kanuperspektive zu erkunden. Auf dieser Tour beginnen wir auf der Spree und sehen den symbolträchtigen Fernsehturm aus der Ferne und passieren den historischen Osthafen, bevor wir auf den Landwehrkanal einbiegen, um durch das belebte und bunte Kreuzberg auf den Weg Richtung Tiergarten zu paddeln.

Kanufahren in Berlin

Das Kanufahren in Berlin ist auf den meisten Flussabschnitten erlaubt, aber eben nicht auf allen. Daher sollte man sich im Vorfeld genaustens informieren. Das Befahren der Spree im Bereich der Innenstadt, einschließlich des Regierungsviertels, ist zum Beispiel leider verboten. Wasserkarten und Recherchen im Internet helfen hierbei die Tour gut zu planen. Zudem sollte man auch immer während der Tour auf die Wasserbeschilderungen achten, um auch nicht Ausversehen in gesperrte Zonen zu fahren.

Kennzeichnungspflicht des eigenen Boots!

Der Großteil der Berliner Gewässer gilt als Bundeswasserstraße. Für Paddler mit eigenem Boot gilt hier eine Kennzeichnungspflicht, d.h. das Boot muss von außen auf beiden Außenseiten mit dem Namen oder Abkürzung einer zugehörigen Organisation, der es gehört, in 10 cm großen lateinischen Buchstaben gekennzeichnet sein. Zudem muss auch zumindest auf der Innenseite der Name und die Anschrift des Eigentümers angebracht sein. SUP Paddler fallen hier mit unter einer Ausnahme, wo die Kennzeichnungspflicht nicht gilt.

kajak berlin brandenburg
Auf den Bundeswasserstraßen gilt auch für Kanufahrer eine Kennzeichnungspflicht

Das Berliner Gewässer ist nicht nur ein Ort für Freizeitpaddler. Von Frachtern über Fahrgastschiffen bis hin zu Motorbooten lässt sich eigentlich so gut wie alles wiederfinden. Dementsprechend sollte man aber auch Acht geben, um zügig ausweichen zu können. Denn die Fahrregeln auf Bundeswasserstraßen besagen: Paddler müssen Schiffe der Berufsschifffahrt ausreichenden Platz für ihren Kurs und das Manövrieren geben. Paddler müssen ihren Kurs deutlich und rechtzeitig zeigen, dass sie das Schiff ausweichen. Kleinfahrzeuge mit Motor (z.B. Motorsportboote) müssen Paddler ausweichen. Das Tragen einer Schwimmweste sollte in diesem Sinne selbstverständlich sein.

Kanuverleih in Berlin

Obwohl wir mit unserem eigenen Schlauchkajak unterwegs gewesen sind, gibt es zahlreiche Möglichkeiten sich ein Boot auszuleihen. Von Kanu, Kajak, Tretboot bis Ruderboot ist hier eigentlich alles zu finden, was man sich vorstellen kann. Für Paddeleinsteiger gibt es auch Anbieter, die geführte Touren durch die Hauptstadt anbieten.

kanuverleih berlin
Kanuverleih am Böcklerpark

Im folgenden findet Ihr eine Auswahl von Verleihen und Tourenanbieter:

Unabhängig vom Bootsverleih!
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Unsere Kanutour von Berlin Treptow zum Tiergarten

Der große Vorteil des urbanen Paddeln ist die einfache Anreise. Wir wollten unsere Tour möglichst von einem grünen Fleck aus beginnen und abschließen. Für den Start haben wir deswegen die Insel der Jugend gewählt, die im Bezirk Treptow-Köpenick liegt. Mit der S-Bahn sind wir bis zur Haltstelle Plänterwald gefahren. Von dort aus sind wir dann den restlichen Weg zur Insel von 1 km zu Fuß gegangen. Die Insel ist mit einer Brücke vom Festland erreichbar und von der Größe sehr überschaubar.


Die schönste Lichtverhältnisse auf dem Wasser erlebt man eigentlich entweder am frühen Morgen oder Abend. Für unsere 3 stündigen Tour sind wir erst gegen 17 Uhr an einem Aprilwochenende gestartet. So hatten wir zu Beginn noch besten Sonnenschein und konnten auf dem Wasser die Atmosphäre mitnehmen, wie die Sonne langsam untergeht.

insel berlin
Blick von der Brücke zur Jugendinsel Richtung Osten
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Blick von der Brücke zur Jugendinsel Richtung Stadtzentrum
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Ausgangspunkt unserer Tour ist die Insel der Jugend

Auf der Insel der Jugend gibt es übrigens auch ein gemütliches Restaurant namens „Insel Berlin“, welches direkt am Wasser liegt und nochmal zur Stärkung vor der Tour einlädt. An einer ruhigen Stelle haben unser Boot fix aufgebaut, die Kennzeichnung angebracht und es ins Wasser gesetzt.

Unsere Tour begann also auf der Spree. Schon zu Beginn sieht man aus der Ferne den Berliner Fernsehturm. Auf der einen Uferseite hat man durch den Treptower Park sehr viel Grün und auf der anderen Uferseite sind es moderne und für Großstadtverhältnisse idyllisch gelegene Wohnhäuser, die das Bild prägen.

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Insel der Jugend
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Spreeufer mit Wohnhäusern

Die erste Brücke, die wir durchfahren, ist die Elsenbrücke, welche die beiden Bezirke Friedrichshain-Kreuzberg und Treptow-Köpenick miteinander verbindet. Kurz nach dessen Durchfahrt erblicken wir den Molecule Man, ein 30 Meter hohes Monumentalkunstwerk des amerikanischen Bildhauers Jonathan Borofsky. Die Drei-Personen-Skulptur ist ein beliebtes Fotomotiv. Als Kanufahrer hat man den Vorteil, dass man mit seinem Boot durch die Skulptur durchfahren kann.

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Das Monumentalkunstwerk Molecule Man
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Durchfahrt durch den Molecule Man

Kurz nach dem Molecule Man gibt es mitten auf dem Fluss eine Anlegestelle für Schiffe. Wir halten uns auf der rechten Flussseite und kurz später weist ein Schild daraufhin, dass wir nach links in die Schleuse abbiegen müssen, um auf den Landwehrkanal zu gelangen.

Wir fahren aber noch ein Stück weiter auf der Spree, um die imposante Oberbaumbrücke von nahem zu bestaunen. Gerade bei der Abendsonne mit dem Berliner Fernsehturm im Hintergrund und den darüberfahrenden U-Bahnen, kommt ein ganz besonderer Flair auf. Aber spätestens hier ist Schluss für Freizeitpaddler, denn der Abschnitt zwischen Oberbaumbrücke (Fluss-Kilometer 20,7) und Kanzleramtssteg (Fluss-Kilometer 14,1) darf nicht befahren werden.

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Blick auf Oberbaumbrücke mit Abzweigung zum Landwehrkanal
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Ab der Oberbaumbrücke ist die Weiterfahrt untersagt
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Die Oberbaumbrücke zählt zu eines der imposantesten Brücke in Berlin

Wir drehen um und fahren wieder zurück, wo wir zum Landwehrkanal einbiegen können. Bei der Einfahrt ist etwas Warten an der Schleuse angesagt. Diese ist für Sportboote und somit auch für Kajakfahrer vom 1. April bis zum 31. Oktober zwischen 11:15 und 20:45 in Betrieb. Nach der Schleusung befinden wir uns auf dem schmalen und ruhigen Landwehrkanal. Die Ruhe bezieht sich aber nur auf die Wasserverhältnisse, denn wir befinden uns nun im Berliner Kiez Kreuzberg. Bei schönen Sommertagen genießen zahlreiche Menschen das Wetter am Ufer. Auch sind hier viele Leute mit einem Badeboot unterwegs, um sich bei schönem Wetter einfach in der Sonne ein wenig treiben zu lassen.

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Einfahrt in die Schleuse zum Landwehrkanal
berlin kreuzberg
Der Landwehrkanal trennt Alt-Treptow und Kreuzberg

Nach kurzer Zeit zweigt sich der Fluss in zwei Richtungen auf. Wir fahren nach rechts und bleiben auf dem Landwehrkanal. Der Abschnitt ist durch Uferabschnitte mit zahlreichen Altbauten und wenig Verkehrslärm geprägt. Wir passieren zahlreiche Brücken und können das Stadtleben in Cafés und Restaurant vom Kanal aus beobachten. Wer genug Zeit mitbringt, kann auch an einigen Stellen anlegen und in einem am Ufer liegenden Café oder Restaurant einkehren. Insbesondere der Böcklerpark hat einen gemütlichen Eindruck gemacht.

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Der erste Abschnitt des Landwehrkanals ist sehr grün und ruhig

Ab der Zossener Brücke kommt mehr Großstadtflair auf. Weniger Grün und mehr Betonbauten prägen das Ufer. Eine U-Bahn-Linie führt nun direkt am Kanal vorbei und wir sehen direkt von unserem Kajak aus, wie die typisch gelben U-Bahnen an uns vorbeirauschen. Genau dieser Kontrastwechsel macht die Tour eigentlich so interessant. Zu Beginn auf der großen Spree, dann im Landwehrkanal erst im alternativen Kreuzberg und nun zwischen den Großstadtbeton.

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Zahlreiche Brücken sind auf dem Landwehrkanal zu durchfahren
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Die Köthener Brücke
ubahn berlin
Nach und nach prägt der Großstadtcharakter das Bild des Uferabschnitts

Egal, wann du die Tour beginnst, du wirst die Chance haben, ein altes Flugzeug nah über den Kanal fliegen zu sehen. Ok, zugegebenerweise  ist Fliegen übertrieben. Aber das Deutsche Technikmuseum befindet sich direkt am Ufer und über die Terrasse des Museum wurde ein Rosinenbomber aufgehangen, welches zum Wahrzeichen des Museums geworden ist. Als Paddler kann man schnell den Eindruck bekommen, dass das historische Flugzeug tief über den Landwehrkanal fliegt.

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Deutsches Technikmuseum mit dem bekannten Rosinenbombern als Zeichen der Berliner Luftbrücke

Kurz nach dem Passieren des Museums befinden wir uns auch schon nicht mehr weit vom Potsdamer Platz. Da der Kanal relativ tief liegt, sehen wir ihn nicht aus der Ferne. Wer aber auf der rechten Seite aufmerksam hinschaut, sieht an einigen Stellen die hervorblitzenden Hochhäuser des Platzes.

In der Zwischenzeit ist die Sonne nun auch fast komplett hinter den Häusern verschwunden. Aber der Tiergarten ist nicht mehr weit entfernt und den grünen Fleck mitten in der Großstadt kann man vor allem vom Wasser aus nicht verfehlen. Hier kann man mit dem eigenen Schlauchboot auch sehr gut anlegen und das Boot abbauen. Zudem ist der Bahnhof Zoologischer Garten nur ein paar Minuten zu Fuß entfernt, was ideal für die Abreise ist.

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Der Berliner Tiergarten ist das Ziel unserer Tour

Prinzipiell lässt sich die Tour beliebig erweitern. Der Landwehrkanal führt dann wieder auf die Spree. Dort könnt ihr dann beispielsweise bis zum Schloss Bellevue oder durch Charlottenburg nach Spandau auf die Havel paddeln.

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Unweit vom Tiergarten befindet sich der Bahnhof Zoologischer Garten

Weiterführende Links und Literatur

Im folgenden findet ihr eine kleine Auflistung von sehr nützlichen Webseiten, die sehr detaillierte Informationen liefern, falls ihr eine eigene Tour durch Berlin planen möchtet.

Auch für Berlin und Umgebung gibt es zahlreiche Bücher mit Tourenvorschlägen, die eine gute Quelle für Inspiration und zum Nachpaddeln geben.

Diese Touren könnten dich auch interessieren!

Hat dieser Bericht deine Paddellust geweckt? Dann lass dich auch von den folgenden Tourenberichten inspirieren. In unserer Tourenrubrik findest du übrigens alle bisher erschienen Tourenberichte sowie recherchierte Artikel zu ausgesuchten Paddelregionen.

Kanufahren auf der Mecklenburger Seenplatte

kanutour mecklenburger seenplatte

Die Mecklenburgische Seenplatte ist eines der größten Binnengewässer Europas und danke seiner ländlichen Umgebung ein wahres Paradies für Paddler, die sich nach viel Natur und Stille sehnen.

Zum Tourenbericht Kanufahren auf der Mecklenburger Seenplatte

Kanutour im Spreewald

spreewald paddeltour

Unweit von Berlin befindet sich der Spreewald, der mit seinen schönen Dörfern sowie schmalen und verzweigten Kanälen ein einmaliges Paddelerlebnis bietet. Gerade für Anfänger herrschen hier die besten Bedingungen. 

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Paddeln auf der Saale

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Thüringen ist bekannt für seine schöne und zum Teil unberührte Natur. Eine Paddeltour auf der Saale lässt euch in diese schönen Natur von einer ganz anderen Perspektive eintauchen. Auch im Sommer ist dieser Fluss nicht zu stark von Kanuten überlaufen.

Zum Tourenbericht Kanutour auf der Saale

Kajaktour in der Bucht von San Francisco

Der Kajaksport ist in den USA recht populär. Den Amerikaner zieht es aber nicht nur auf die Seen und Flüsse der wunderschönen Nationalparks des Landes, sondern auch das urbane Paddeln in den Großstädten ist in vielen Teilen des Landes voll im Trend. Als wir das letzte Mal während eines USA-Urlaubs in San Francisco gewesen sind, haben wir die Chance bei dem guten Wetter genutzt, um San Francisco als Paddelrevier etwas näher kennenzulernen. In diesem Tourenbericht erfahrt Ihr alles über unsere kleine Tour im Richardson Bay und weitere Tipps für Touren in und um San Francisco.

Kajaktouren in San Francisco

San Francisco hat einen besonders großen Charme dank seiner Lage an der Küste, des sonnigen Wetters und natürlich der weltberühmten Golden Gate Bridge. Viele kommen da sicherlich schnell ins Träumen, mal mit dem Kajak unter die Golden Gate Bridge zu paddeln. Doch hier sollte man nicht zu voreilig sein, denn der Wellengang und vor allem die Strömungen in der Gegend um die Golden Gate Bridge können für unerfahrene Paddler schnell eine Gefahr darstellen.

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Deswegen verwundert es nicht, dass man bei seinem Spaziergang über die Golden Gate Bridge auch so gut wie kein Kajak oder Kanu sieht. In San Francisco peitscht oft der Wind direkt vom Meer und lässt auch an der Küste das Gewässer sehr rau wirken. Wer dennoch aber bei guten Bedingungen eine Kajaktour zur Golden Gate Bridge unternehmen möchte, sollte sich einer geführten Tour anschließen. Sea Trek Kayak ist ein lokaler Kajakverleih, der unter anderem solche Touren regelmäßig anbietet.

golden gate bridge san francisco
Das Paddeln unter und um die Golden Gate Bridge wird als gefährlich eingestuft

Wir haben bei Sea Trek ein Kajak ausgeliehen und auf eigene Faust einen Teil des Richardson Bay erkundet. Diese sehr schöne Bucht liegt gut geschützt und die Paddelbedingungen sind eigentlich an den meisten Tagen sehr gut. Wer lieber nahe der Skyline von San Francisco paddeln möchte, sollte sich ein Boot bei der Verleihstation City Kayak ausleihen. Am Ende ist es eine Abwägung zwischen einer Tour mit Skylineblick oder einer Tour mit einem Fokus auf eine Bucht voll von Seelöwen, Wasservögeln und stylischen Hausbooten.

Berücksichtigen sollte man bei der Planung, dass es im Vergleich zu Deutschland schon erheblich teurer ist in den USA ein Kajak auszuleihen. Wir hatten für ein 2er Kajak für 2 Stunden knapp 50$ bezahlt. Wer auf seinen USA Trip zahlreiche Paddeltouren unternehmen möchte, kommt unter Umständen besser mit einem eigenen aufblasbaren Kajak weg. Wer nicht soviel Gepäck mit sich führen möchte, weil kein Auto zur Verfügung steht, sollte vielleicht mal einen Blick auf die ultraleichten und kompakten Packrafts werfen, die auch im urbanen Paddeln sehr beliebt sind. 

Die Tour durch Richardson Bay

Die Verleihstation liegt direkt im Richardson Bay und ist sowohl mit dem Auto also auch mit dem Bus bequem zu erreichen. Das Personal gibt dort auch sehr gute Tipps, wo man genau hinpaddeln sollte, um beispielsweise Seelöwen, Wasservögel zu sehen oder durch eine kleine Gegend mit Hausbooten zu fahren. Neben Freizeitkajaks gibt es auch Sportkajaks und SUP Board zum Ausleihen.

kajakverleih san francisco
Der Kajakverleih Sea Trek liegt direkt im Richardson Bay

An diesen Vorschlägen haben wir uns auch für unsere Tour orientiert. Die Tour ist ideal für diejenigen, die nur einen kleinen Vormittagsausflug auf dem Wasser machen wollen. Mit 2 Stunden ist man gemütlich unterwegs und entdeckt dabei Seiten von San Fancisco, die die meisten Touristen nicht sehen.

Bereits bei der Ausfahrt von der Verleihstation vermittelt die Bucht eine unheimliche Ruhe fernab vom Großstadtlärm. Dies ist wirklich eine gute Abwechslung zum Sightseeing in San Francisco. An den Ufern reihen sich zahlreiche Stege für Segel- und Motorboote.

richardson bay
Das Richardson Bay vermittelt am Morgen eine Ruhe fernab vom Großstradttrubel

Sobald man mit dem Boot mitten in der Bucht ist, hat man einen tollen Blick auf die umgebende Landschaft. Das Richardson Bay erstreckt sich auf einem Gebiet mit einer Länge von 5 km und einer Breite von 3 km.  Obwohl das Ufer stark mit Anlegestegen für Boote und Hausboote bebaut ist, sind die umliegenden Landflächen dennoch ein bedeutendes Brut- und Durchzugsgebiet für Wasser- und Küstenvögel. Aus diesem Grund ist die Buch auch als Important Bird Area eingestuft.

kanutour kalifornien meer

Beim Paddeln merkt man, dass dies eine beliebte Gegend für Vögel ist. Überall wo man hinblickt, sieht man unterschiedliche Arten. Genauso fällt das Vorkommen der Seelöwen auf, die man entweder im Wasser oder am Ufer sieht, wie sie sich sonnen. Prinzipiell sind Seelöwen sehr friedliche Tiere, aber dennoch sollte man genügend Abstand zu ihnen halten, sodass sie sich nicht vom Kajak bedroht und eingeengt fühlen.

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Am besten lassen sich Vögel beobachten, die auf einem der vielen Pfeiler verweilen
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An manchen Stellen sammeln sich besonders viele Tiere an, um die Sonne zu genießen
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Auch wenn die Seelöwen sehr friedlich und verspielt wirken, sollte man sich ihnen nicht zu sehr nähern

Nach kurzer Zeit sieht man auch schon ein Hausboot-Viertel. Bei vielen hat man den Eindruck, dass es sich eher um eine Villa auf dem Wasser handelt als um ein kleines Hausboot. Man sollte auf jeden Fall in den kleinen „Gassen“ einbiegen und auf Entdeckungstour gehen.

richardson bay san francisco
Das Ufer gleicht einem eigenen Stadtviertel mit zahlreichen Hausbooten. Die meisten sind doch schon sehr pompös
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Auch mitten in der Bucht befindet sich das ein oder andere interessante Hausboot
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Auch sehr kleine Hausboote reihen sich zu den Großen

Für den Rückweg zum Kajakverleih haben wir die gleiche Route genommen wie für die Hintour. Wer mehr Zeit hat, kann die Tour auch beliebig erweitern und andere Ecke des Richardson Bay entdecken. Für Kajakfanatiker wäre es auch eine interessante Idee am Nachmittag  ein Kajak in der Innenstadt am Harbour auszuleihen und die Stadt nochmal von einer anderen Perspektive zu erkunden. An dem Tag, wo wir gepaddelt sind, hatte dieser Verleih leider geschlossen.

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Auf dem Rückweg zum Kajakverleih

Insgesamt hat uns die Tour sehr gut gefallen. Innerhalb kurzer Zeit haben wir zahlreiche Tiere gesehen und mit dem Hausbooten eine interessante Seite der Stadt kennengelernt. Vor allem die Ruhe vom Großstadtgetümmel hat uns gut getan.

Weitere Aktivitäten in und um San Francisco

Wer ins Richardson Bay zum Paddeln kommt, wird auch San Francisco und seine Umgebung entdecken möchten. Hier haben wir Euch 3 Aktivitäten aufgelistet, die Ihr nicht verpassen solltet.

Sightseeing in San Francisco

Sightseeing Tipps für San Francisco gibt es wie Sand am Meer.  Uns hat besonders der Strand an der Golden Gate Bridge zum Entspannen gefallen. Gerne wäre wir auch nach Alcatraz gefahren, aber hier muss man schon mindestens eine Woche vorher die Tickets reservieren. Unser Lieblingsrestaurant war Tommy’s Joynt, welches herzhafte Speise zu fairen Preisen in gemütlicher Stimmung anbietet.

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Redwood Nationalpark

Unser Naturhighlight in Kalifornien war der Redwood Nationalpark gewesen. Mit seinen gigantischen Mammutbäumen lädt er zu Wanderungen ein, wo man aus dem Staunen nicht mehr rauskommt. Die Bäume zählen hier zu den ältesten und höchsten der Welt. Übrigens wurde im dortigen Fern Canyon ein Teil von Jurassic Park gedreht.

redwood national park

Yosemite Nationalpark

Der Yosemite Nationalpark gilt als eines beliebtesten Park unter den Amerikanern. Vor allem für Bergsteiger ist er ein Paradies. Aber auch für Wanderer bietet er unendlich viele Möglichkeiten. Im Frühling und Frühsommer lohnen sich Wanderungen zu eines der zahlreichen Wasserfällen. Ausgangspunkt ist häufig das Yosemite Valley, welches sich auch gut mit dem Fahrrad erkunden lässt.

yosemite national park

Kanufahren auf dem Lake Louise

Neben den Lake Moraine ist der Lake Louise eines der bekanntesten Seen in Kanada. Der See liegt im Banff-Nationalpark der kanadischen Provinz Alberta und ist von hohen Bergen der Rocky Mountains umgeben. Mit einer Größe von 2 km Länge und 1 km Breite ist der See recht überschaubar. Je nach Wetter und Jahreszeit ist der Lake Louise mal tiefblau und mal grünlich türkis. So kann sich die Erscheinung des Sees innerhalb kürzester Zeit ändern. Die einzigartige Farbe des Wassers erhält der See durch das sogenannte Steinmehl, welches durch das Schmelzwasser der umliegenden Gletscher in den See gelangt. Wir waren Ende Juni auf dem Lake Louise paddeln und möchten Euch in diesem Artikel Tipps geben, die es zu beachten gibt.

Die beste Zeit fürs Paddeln auf dem Lake Louise

Zwischen Mitte Juni und Mitte September ist der Lake Louise mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit befahrbar und das Wetter sollte ebenfalls mitspielen. Denn nicht zu vergessen ist, dass der Lake Louise ein Gletschersee auf 1600m Höhe ist und im Mai oft noch zugefroren ist. Wir empfehlen euch entweder am frühen Morgen oder am späten Nachmittag, oder besser am frühen Abend, eure Tour zu starten. Diese Vorgehensweise ist besonders im Sommer zu empfehlen, da die Tage lang sind und der Sonnenauf- bzw. untergang eine besonders schöne Atmosphäre erzeugen. Falls Ihr den Lake Louise am Vormittag an einem Wochenende besuchen möchtet, dann seid besser zwischen 7.00 und 8.00 Uhr da, sodass Ihr einen Parkplatz bekommt bzw. dafür nicht lange warten müsst. Lässt es sich zeitlich nicht anders einrichten, solltet Ihr mehr Zeit einplanen und darauf gefasst sein, dass am See Massen an Touristen vorzufinden sind. Denn während der Hauptsaison ist der Lake Louise an allen Tagen sehr stark von Touristen besucht.

Kanuverleih am Lake Louise

Falls Ihr euch ein Kanu ausleihen möchtet, steht euch ein Kanuverleih von Mitte Juni und abhängig vom Wetter bis Ende September oder Anfang Oktober zur Verfügung. Der Verleih hat von 11.00 Uhr bis 19.00 Uhr geöffnet, wobei der letzte Verleih von Booten um 18.00 Uhr ist. In der Hauptsaison öffnet die Verleihstation manchmal auch schon früher. Der Mietpreis für ein Kanu ist unverschämt hoch, eine halbe Stunde kostet ungefähr 70€ und eine Stunde rund 77€ zzgl. Steuern. Hotelgäste des Chateau Lake Louise Hotel bekommen einen kleinen Rabatt, umgehen die Warteschlangen am Verleih und können sogar Kanus am Abend um 20:15 Uhr ausleihen und umgehen so die großen Menschenmassen. Dies ist aber wunderlich, da das Hotel der Betreiber der Kanustation ist. Die Kanustation ist der einzige Kanuverleih am See. Boote können zudem nicht vorab reserviert werden.

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Kanuverleih am frühen Morgen. Am Lake Louise gibt es nur einen Kanuverleih

Lohnt es sich überhaupt ein Kanu auszuleihen? Wenn das Wetter gut ist, ist es ein unvergessliches Erlebnis den See zu erkunden und den Menschenmassen am Ufer zu entfliehen. Ein Kanu kann bis zu 3 Erwachsene aufnehmen, was dann den Preis  pro Person deutlich reduziert. Wir empfehlen definitiv ein Kanu für mindestens eine Stunde auszuleihen, um mögliche Hektik zu vermeiden. Wenn Ihr auf dem Wasser seid, dann merkt Ihr sofort, dass der See etwas Magisches hat und zur Erholung regelrecht einlädt.

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Wir hatten den Luxus, den Lake Louise mit unserem eigenen Schlauchkajak zu erkunden. So sind wir am frühen Morgen gestartet und waren völlig allein auf dem Wasser. Es gibt bereits Schlauchkajaks ab 100€ (z.B. Intex Explorer K2 oder Challenger K2), was minimal mehr als die Miete ist. Der Vorteil ist, dass man seine Tour früher oder später am Tag beginnen, länger auf dem Wasser bleiben und somit den See wirklich in Ruhe erkunden und in vollen Zügen genießen kann. In unserem Schlauchkajak Guide gibt es mehr Informationen, falls Ihr euch für ein eigenes Schlauchkajak interessiert. 

Unsere Route auf dem Lake Louise

Nun zur eigentlichen Route bzw. Tour auf dem Lake Louise. Aufgrund der überschaubaren Größe des See ist eine Routenplanung nicht notwendig. Dennoch möchten wir Euch unsere Route mit zahlreichen Bildern teilen, sodass Ihr einen kleinen Eindruck vorab bekommt, was euch erwarten wird.

Vom Parkplatz sind es nur wenige 100 Meter zum See. Das Ufer am Hotel ist mit Stegen sehr gut angelegt. Dieser Steg führt bis zur Kanustation an der linken Seite. Am vorderen Teil des Stegs sind die meisten Touristen um ein Foto von sich und dem Lake Louise zu knipsen. An diesem Steg könnt Ihr auch ideal euer Boot einsetzen, falls Ihr mit dem eigenen Boot kommt.

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Zu Beginn der Tour lag die Wolkendecke noch sehr tief über dem See
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Dennoch haben wir uns entschieden, loszupaddeln
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Nach kürzester Zeit ist Wolkendecke aufgebrochen und die Sonne kam zum Vorschein. Hier zu sehen: den Big Beehive

Wir sind um 7.00 Uhr am Lake Louise angekommen. Es war an einem Montag im Juni und es waren nur sehr wenige Menschen vor Ort. Wir hatten die Nacht zuvor auf dem Campingplatz Lake Louise übernachtet. Das Zelt hatten wir aufgebaut stehen gelassen und hatten am Lake Louise gefrühstückt. Ab 8.00 Uhr begann es allmählich, dass mehr und mehr Menschen zum See kamen. Kurz darauf fing es an zu regnen. Daher konnten wir unsere Tour erst um 10.00 Uhr beginnen.

Lake Louise Campingplatz

Am Stadtrand von Lake Louise gibt es einen großen Campingplatz. In der Hauptsaison solltet Ihr vorab einen Stellplatz buchen. Es gibt einen Campingplatz für Wohnmobile und einen für Zelt und Auto. Camping ist relativ günstig im Vergleich zu den Hotels und Lodges vor Ort. Außerdem seid ihr mit Auto innerhalb von einer paar Minuten am See und könnt so den Lake Louise am Abend oder frühen Morgen bequem besuchen.

Kurz nach dem Regen war der See wieder menschenleer. Wir haben uns entschieden das Boot aufzubauen und waren innerhalb von 15 min auf dem Wasser.  Für viele Touristen waren wir eine Art Attraktion, da wir die einzigen mit eigenem Boot waren und dann sogar die einzigen auf dem Lake Louise gepaddelt sind. Nach nicht mal 10 min waren wir vom Ufer weit entfernt und paddelten der linken Uferseite entlang. Wir hatten Glück und die Wolkendecke brach auf. Auch im trüben Wetter hatte der See dennoch eine unglaublich schöne Atmosphäre gehabt. Dennoch konnte man jetzt mehr und mehr die Berge sehen und diese waren gewaltig. Auch das Vorbeiziehen der Wolken an den Bergen war einzigartig zu beobachten. 

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Bergmassiv am Lake Louise

Wir paddelten weiter am linken Ufer entlang und der Nadelwald lichtete sich. Das Ufer war nun bedeckt von einer Lawine aus Felsbrocken, die von weitem wie kleine Steine aussahen. Wir blieben beim Paddeln des Öfteren stehen, um die Bergkulisse zu genießen.

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Wir sind bis zum Ende des Sees gepaddelt
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An einigen Stellen am Ufer gab es Ende Juni sogar noch Schnee

Am Ende des Sees gab es sogar noch Schnee am Ufer.  Zurück gepaddelt sind auf dem kürzesten Weg. Wir empfehlen für den Hinweg sich mehr Zeit zu lassen, weil wir die Landschaft aus der Perspektive viel schöner empfanden. Auf dem Rückweg fällt das große Hotel ins Auge. Die Wälder und die weit entfernten Berge wirken etwas monoton im Vergleich zur landschaftlichen Vielfalt, die man auf der Hinfahrt genießt. Auf dem Hinweg haben wir uns ganze 1,5h Zeit gelassen. Zurück ging es dann innerhalb von 30 min.

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Den Hinweg fanden wir landschaftlich schöner.
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Es gibt nur sehr wenige mit eigenem Boot auf dem Lake Louise

Viele fragen sich, wie lange man ein Kanu ausleihen sollte. Generell genügt eine Stunde, um den Lake Louise größtenteils zu erkunden. Eine halbe Stunde wäre definitiv zu wenig. Wer die Zeit und das Budget hat, den empfehlen wir zwei Stunden. Hier ist ein eigenes Schlauchboot von Vorteil. Wir hatten ein Ehepaar getroffen, die nach uns ebenfalls mit ihren eigenem Schlauchkajak (Intex Explorer K2) eine Tour auf dem Lake Louise gestartet haben.
Weitere Informationen zum See findet Ihr auf der Seite des Nationalparks Banff.

Weitere Aktivitäten in Banff

Der Banff-Nationalpark bietet für Wander- und Paddelfreunde unzählige weitere Möglichkeiten. Wir möchten euch weitere Aktivitäten kurz vorstellen, die wir in der Region gemacht haben.

Paddeln auf Lake Moraine

Nur 20 km entfernt liegt der Lake Moraine,  eines der wohl bekanntesten Seen Kanadas. Mit seiner überschaubaren Größe lässt er sich ebenfalls an einem Morgen oder Nachmittag bepaddeln. Wir sind den Lake Moraine an einem Sommerabend gepaddelt und es war eines schönsten Erlebnisse unserer Kanadareise. Erfahrt dazu mehr in unserem Tourenbericht zum Lake Moraine.

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Icefield Parkway

Ein paar Kilometer nördlich beginnt der Icefield Parkway, der die Nationalparks Banff und Jasper miteinander verbindet. Der Highway wird als eines der schönsten Straßen Nordamerikas bezeichnet. Wir sind den Icefield Parkay in beide Richtungen gefahren und möchten das Erlebnis nicht missen. Wir hatten sogar das Glück und konnten unterwegs mehrere Schwarzbären sehen.

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Wandern auf dem Sunshine Meadows Trail

Der Sunshine Meadows Trail soll eines der schönsten Trails in Banff sein. Zum Trail kommt Ihr je nach Tag entweder mit der Gondel oder dem Bus vom Sunshine Village. Auf der Webseite von Sunshine Meadows Banff findet ihr die genauen Abfahrtsinfos. Oben angekommen erwarten Euch kleine hübsche Seen und gut angelegte Wanderwege, die in 3-4 h zu wandern sind. Wir können die Wanderung nur weiter empfehlen, weil sie nochmal einen anderen Einblick in die Bergwelt von Banff gibt.

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Kanutour auf dem Lake Moraine

Der Lake Moraine ist mit seinen Ten-Peaks Bergen eines der meist fotografierten Landschaften Kanadas. Obwohl dieser Bergsee gar nicht groß ist, so ist aber die Farbe des Sees und die umgebene Landschaft überwältigend. Wir waren mehr am Staunen als am Paddeln. Das azurblaue Wasser, die malerischen Berge mit ihren Schneekuppen, die saftig-grünen Nadelwälder erschaffen ein einzigartiges Erlebnis auf dem Wasser. In diesem Tourenbericht geht es nicht nur um die Route auf dem See, sondern vor allem um wichtige Tipps, die ihr beachten solltet.

Die beste Zeit fürs Paddeln auf dem Lake Moraine

Der Lake Moraine ist von Mitte Juni bis Mitte September befahrbar. Zu der Zeit hat auch der Kanuverleih geöffnet. Außerhalb der Zeit kann es passieren, dass der See zugefroren oder das Wetter zu unbeständig ist. Wir sind den See Ende Juni gepaddelt und hatten ideale Bedingungen. Gerade zwischen Juni und Anfang Juli soll das Wasser besonders azur-blau sein, da das Schmelzwasser frisch von den Bergen kommt und noch glasklar ist.

Der Kanuverleih hat von 8.30 Uhr bis 18.30 Uhr geöffnet. Wir empfehlen früh oder spät zu paddeln, da zu anderen Tageszeiten der Andrang zu hoch ist. Auch um 8.30 Uhr wird bei guten Wettervorhersagen in den Sommermonaten der See sehr gut besucht sein. Das Problem bei dem Lake Moraine ist es vor allem einen Parkplatz zu ergattern. Es gibt nicht viele Parkplätze und falls dieser komplett überfüllt ist, wird die 12km lange Zufahrtsstraße gesperrt oder die Straße es staut sich komplett auf.

Wir empfehlen am späten Nachmittag zu paddeln, weil dann viele Touristen ihre Anfahrt in Richtung Hotel anbrechen. Außerdem sind die Lichtverhältnisse für Fotos am späten Nachmittag bzw. Abend besser als am Vormittag. Die Vormittagssonne strahlt die Berge (das Fotomotiv schlechthin) sehr stark an und lässt sie dann ein wenig zu grell wirken. In der Abendsonne wirkt die ganze Landschaft schön warm-belichtet.

Kanuverleih am Lake Moraine

Ein Kanu zu leihen ist sehr teuer, rund 75€ je Stunde. Ein Kanu kann bis zu 2 bis 3 Personen aufnehmen. Lohnt sich dieser Preis? Bei gutem Wetter, definitiv. Es ist eine einmalige Möglichkeit den See zu erleben und von den Massen ein wenig zu entkommen. Da der See nicht groß ist, reicht eine Stunde in der Regel aus. Wir müssen aber gestehen, dass wir mehrere Stunden auf dem See verbracht haben, weil der See und die Landschaft uns so fasziniert haben.

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Wir waren in der komfortablen Situation den See mit unserem eigenen Schlauchkajak zu erkundigen. So konnten wir unsere Tour am Abend starten, als nur noch wenige Leute unterwegs waren. Wir sind ungefähr um 17.30 Uhr angekommen und waren nach kleiner Erkundigung zu Fuß und Aufbau des Bootes von 18.30 Uhr bis 21.00 Uhr auf dem Wasser. Abgesehen von einem anderen Schlauchkanu, waren wir das einzige Boot auf dem Wasser und konnten die Stille sowie Schönheit der Natur komplett für uns genießen. Es gibt bereits Schlauchkajaks ab 100€ (z.B. Intex Explorer K2 oder Challenger K2), was minimal mehr als die Miete ist. Man kann länger auf dem Wasser bleiben, zu später Stunde beginnen und den See für sich haben sowie das Boot nachhinein auch noch für andere Touren nutzen. Auch in unserem Schlauchkajak– oder Schlauchkanu-Guide erfahrt Ihr mehr nützliche Informationen, falls Ihr euch ein eigenes Boot zulegen möchtet.

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Das Wasser des Lake Moraine war so klar und azurblau, dass es schon fast unreal war
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Gerade die Abendsonne scheint die Ten Peaks mit einem sehr schönen warmen Licht an

Unsere Route auf dem Lake Moraine

Nun zur eigentlichen Route bzw. Tour auf dem Lake Moraine. Da der Lake Moraine sehr überschaubar ist, ist eine vorherige Routenplanung nicht notwendig. Ihr könnt nach Lust und Laune paddeln ohne etwas zu verpassen. Dennoch möchten wir Euch unsere Route vorstellen und markieren einige Spots, die wir als besonders lohnend empfanden.

Wenn man vom Parkplatz Richtung See geht und rechts dem See entlang läuft, kommt nach ein paar Minuten schon der Kanuverleih. Dort oder in unmittelbarer Umgebung gibt es gute Möglichkeiten auch das eigene Boot einzusetzen. Mitten auf dem See hat man den besten Ausblick auf das Bergpanorama. Nichtsdestotrotz sollte man auch in der Nähe des Ufers entlang paddeln, um nicht nur einen Eindruck vom See und der massiven Bergwelt zu bekommen, sondern um  auch vom wunderschönen Ufer einen Einblick zu bekommen.

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Am Ende des Sees gibt es eine Anlegemöglichkeit, die man sonst zu Fuß ebenfalls erreichen würde
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Ein weiterer Zufluss am Ende des Sees, der den Moraine Lake mit kristallklarem Wasser speist
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Zurück ging es dann etwas zügiger, bevor es dunkel wird. Die Sonne befindet sich bereits hinter den Bergen

Wir empfehlen sowohl die westliche als auch die östliche Uferseite ein wenig entlang zu paddeln. Der Lake Moraine wird dann am Ende enger, von weitem sieht es wie eine Kurve aus. Hier ist es dann aber wirklich leider zu Ende, der See ist geblockt und es handelt sich um einen flachen Zufluss, den ihr nicht befahren könnt. Am westlichen Ende des Sees gibt es noch die Möglichkeit mit dem Boot anzulegen, um vom Land den See und seinen Zufluss begutachten zu können. 

Viele fragen sich, ob man sich ein Kanu für eine oder zwei Stunden ausleihen sollte. Prinzipiell genügt eine Stunde, um den See größtenteils zu erkunden. Dennoch finden wir, dass man ihn länger als eine Stunde genießen kann und sollte. Bei zwei Stunden hat man einfach mehr Zeit und man kann die wirklich einzigartige Natur ohne Zeitdruck genießen. Am Ende ist es jedoch Geschmackssache und eine Frage des Budgets. Hier wäre von Vorteil, das eigene Boot mitzunehmen. Wir hatten ein Paar aus den USA getroffen, die u.a. für diesen See ihr Schlauchkajak mitgenommen hatten, da es billiger kam als ein Boot zu leihen. Auch wir hatten es so gemacht und im Vergleich zu hohen Verleihkosten hat es sich definitiv gelohnt. So kann man am Abend paddeln und man hat den See fast für sich allein.

Weitere Informationen zum See findet Ihr auf der Seite des Nationalparks Banff.

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Nach kurzer Zeit war die Kanustation in Sicht, wo wir unsere Paddeltour begonnen hatten

Weitere Aktivitäten in Banff

Banff bietet für Wander- und Paddelfreunde unzählige weitere Möglichkeiten. Wir möchten Euch einige Aktivitäten vorstellen, die wir gemacht hatten und die sich definitiv gelohnt haben.

Paddeln auf Lake Louise

Nur 20 km entfernt liegt der Lake Louise, der wohl bekannteste See Kanadas. Wir sind den Lake Louise am nächsten Morgen gepaddelt. Insbesondere wie die Wolkendecke aufzog und die Berge hervorkamen, war spektakulär. Von der Größe ist er ähnlich wie der Lake Moraine. Auch hier gibt es einen Kanuverleih oder man kann mit eigenem Boot paddeln. Erfahrt mehr zu unserer Paddeltour auf dem Lake Louise in unserem Artikel.

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Wandern auf dem Sunshine Meadows Trail

Wir sind den Trail selbst gewandert und der Trail verdient nicht umsonst die Bezeichnung “Schönster Trail in Banff”. Ungefähr 70 km entfernt vom Lake Moraine befindet sich das Skigebiet Sunshine Village. Dort könnt Ihr Euer Auto parken und die Gondel oder den Bus zum Trail nehmen. Auf der Webseite von Sunshine Meadows Banff findet Ihr die genauen Abfahrtstage- und Zeiten. Oben am Trail habt Ihr mehrere Wandermöglichkeiten und kleine Seen, umgeben von saftig grünen Wiesen. Die komplette Wanderung dauert 3-4 h. Wir empfanden die Wanderung als schöne Abwechslung zu den klassischen Seen und Aussichtspunkten entlang der Highways in Banff. Außerdem haben wir dadurch einen anderen Einblick in die Bergwelt von Banff bekommen.

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Icefield Parkway

Nicht mal 20 km nördlich von Lake Moraine beginnt der legendäre Icefield Parkway, der die Nationalparks Banff und Jasper verbindet. Einige berichtigen, dass die Fahrt auf diesem Highway ihr Highlight auf ihrem Kanada Trip gewesen ist. Wir sind den Parkway ebenfalls gefahren, einmal von Süd nach Nord und paar Tage später von Nord nach Süd. Landschaftlich ist es eines der schönsten Straße, die wir gefahren sind. Außerdem hatten wir das Glück gehabt, unterwegs mehrere Schwarzbären am Straßenrand zu sehen. Nicht umsonst wird Japser in vielen Reiseführen als der Nationalpark für Wildlife Watching empfohlen.

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Kanufahren in Bayern

Dank der Alpennähe findet man in Bayern alles von aufregenden Wildwasserflüssen bis zu ruhigen Seen mit beeindruckender Bergkulisse. Idyllische Dörfer an Ufern laden zudem mit ihren gemütlichen Biergärten und rustikalen Gaststätten zum Verweilen ein. Für diejenigen, die in Bayern leben, lohnt es sich also auf jeden Fall mal an einem Wochenende sein eigenes Bundesland von einer anderen Perspektive zu entdecken. Und alle anderen sollten Bayern nicht nur für den Wanderurlaub auf dem Schirm haben, sondern auch für andere Naturerlebnisse wie dem Paddelsport. Das Schöne ist zudem, dass auch viele kleine Orte in Bayern sehr gut mit der Bahn angebunden sind. Somit sind die meisten Paddelgebiete auch problemlos ohne Auto zu erreichen. Auch für SUP-Freunde bietet die Region München viele Stand Up Paddling Möglichkeiten.

Vorbereitung für eine Kanutour

Vor jeder Tour solltet ihr an die richtige Ausrüstung denken und dazu zählt auch eine Schwimmweste. Im Wildwasserbereich erscheint neben einem Helm auch die Schwimmweste als logisch aber auf ruhigen Seen vergessen viele oft eine Schwimmweste zu tragen. Aber gerade bei den Voralpenseen sollte man die Gefahren nicht unterschätzen. Schnelle Wetterumschwünge oder unvorhersehbare plötzliche Winde mit stärkeren Wellen sind keine Seltenheit.

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Wer vor hat öfters Paddeln zu gehen, sollte auch ruhig über ein eigenes Kajak oder Kanu nachdenken. Zum einen ist man damit viel flexibler und die Kosten des ständigen Ausleihen sind schnell gedeckt.

Empfehlenswert sind hochwertige Schlauchkajaks oder -kanus, die man bequem im Rucksack mit der Bahn transportieren kann. Wir selbst sind schon seit Langem für unsere Paddeltouren mit einem aufblasbaren Kajak (z.B. Gumotex Swing 2 oder AdvancedFrame Convertible) unterwegs.

Unsere Kanutouren in Bayern auf der Karte

Unsere Seetouren in Bayern

Chiemsee – Das Bayrische Meer

Statt mit dem Schiff zu den Inseln zu fahren, empfehlen wir euch mit dem eigenen Kajak oder Kanu zu den Inseln zu paddeln. Von München aus erreicht man direkt mit dem Regionalzug Prien am Chiemsee, Bernau am Chiemsee und Übersee. Alle drei Orte eignen sich für den Start einer Paddeltour. Erste Station ist die Herreninsel mit einem Prunkschloss vom Märchenkönig Ludwig II. Die Insel ist erstaunlich groß und bietet reichlich Platz für ein ruhiges Picknick im Schatten. Sogar ein Restaurant mit Blick über den See lässt sich vorfinden.

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© OpenStreetMap-Mitwirkende  

Chiemsee – Insel-Tour

  • Start: Prien, hinter dem Spielplatz Schären
  • Zwischenstopps: Kraut-, Frauen- & Herreninsel
  • Ende: Prien (alternativ Bernau)
  • Strecke: 12 km
  • ÖPNV-Anschluss: Ja (Zug)
  • Befahrungsregeln: Befahrungsverbot der Schutzzonen des West- (unterhalb des großen Kanals) und Südufers (abgesehen vom östlichsten Teil des Südufers wo es kein Schilf gibt) der Herreninsel vom 01.03. bis 31.07. sowie ganzjähriges Befahrungsverbot des Ostufers (beginnend südlich von der Anlegestelle Herreninsel) zum Schutz der Fische, Vögel und des Schilfbestands.
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Chiemsee

Unser persönliches Highlight einer Chiemseetour ist ohne Zweifel die Fraueninsel. Auf dieser Insel leben sogar 300 Leute und sie gleicht einem idyllischen bayrischen Dorf. Ein Spaziergang auf der Insel, der Besuch des Frauenklosters und das Einkehren in eines der schönen Cafés oder Restaurants sollten hierbei auf dem Programm stehen. Nicht unweit von der Frauneinsel befindet sich die kleinste der drei Inseln des Chiemsees: die Krautinsel. Das besondere an dieser Insel ist, dass man sie nur mit dem eigenen Boot erreichen kann. Dementsprechend ist sie auch in der Hochsaison relativ leer. Sie dient eigentlich nur als Weide für Tiere, aber sie ist auch hervorragend für ein Picknick geeignet.

Da es einiges auf den Inseln zu entdecken gibt, sollte man für eine Kanufahrt auf dem Chiemsee unbedingt einen ganzen Tag einplanen. Man muss natürlich nicht alle drei Inseln während seiner Paddeltour besuchen, aber lohnenswert ist es allemal, da jede von ihnen ihren eigenen Charme hat.

In einem extra Artikel haben wir unsere Chiemsee Tour detailliert beschrieben und auf der Karte dokumentiert.

Simssee – Kleiner idyllischer See mit vielen Bademöglichkeiten

Der Simssee ist kleiner See zwischen Rosenheim und dem Chiemsee. Er ist deutlich unbekannter als der große Chiemsee mit seinen zahlreichen touristischen Attraktionen, sodass der Simseee und seine Uferbereiche deutlich ruhiger und weniger touristisch ausgeprägt sind. Der See liegt im oberbayerischen Voralpenland in einer sanften Hügellandschaft mit teilweise unberührten Schilf- und Uferzonen sowie bewaldeten Ufern mit Ferienhäusern. So erwarten dich auf dieser Tour ein idyllischer See mit schöner Bergkulisse und zahlreichen Möglichkeiten am Ufer spontan einzukehren und zu baden.

Wer mit den Öffentlichen Nahverkehr anreisen möchte, fährt bis nach Rosenheim mit dem Zug und nimmt von dort die Buslinie 9498 nach Baierbach, Stephanskirchen. Von der Haltestelle sind es 15 min zu Fuß zur Badestelle Baierbach. Insgesamt gibt am Simssee vier kostenfreie Badestellen, wo du deine Tour starten und beenden kannst. 

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© OpenStreetMap-Mitwirkende  

Simssee – Rundtour

  • Start: Badeplatz Krottenmühl, Baierbach, Ecking oder Pietzing
  • Ende: Badeplatz Krottenmühl, Baierbach, Ecking oder Pietzing
  • Strecke: 13 km
  • ÖPNV-Anschluss: Ja (Haltestelle Baierbach, Stephanskirchen)
  • Befahrungsregeln: Kein Anlanden am Südufer (Naturschutzgebiet) und im Norden am Achendelta erlaubt
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Simssee

Wer mit dem Auto unterwegs ist, sollte noch einen Abstecher zur Aussichtsplattform am Nordufer machen. Von dort hast du einen tollen Blick auf das Achendelta und den langgestreckten Simssee.

Staffelsee – See mit sieben Inseln

Der Staffelsee ist unser Lieblingssee für Paddeltouren in Bayern. Gerade seine überschaubare Größe, die Berglandschaften mit den Wäldern im Vordergrund und die zahlreichen Inseln geben diesem See einen ganz besonderen Reiz für Kajak- und SUP-Begeisterte. Mit dem Zug fährt man bis nach Murnau und von dort aus sind es zu Fuß ungefähr 200m bis zum Ufer.

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© OpenStreetMap-Mitwirkende  

Staffelsee – Insel-Tour

  • Start: Murnau, Schweinebucht
  • Zwischenstopps: Insel Kleine Birke, Wörth & Buchau
  • Ende: Murnau (alternativ Uffing)
  • Strecke: 8 km
  • ÖPNV-Anschluss: Ja (Zug)
  • Befahrungsregeln: Ganzjähriges Befahrungsverbot nördlich und südlich der Buchten der Ach-Mündung (also westlich von der Insel Große Birke) sowie Befahrungsverbot des Obersees (also Paddeln nur bis zum Ostufer der Insel Kleine Birke erlaubt, kein Umrunden der Inseln Kleine Birke und Große Birke) vom 15.10. bis 31.03.
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Staffelsee

Eine große Besonderheit des Staffelsees ist die Insel Buchau. Auf dieser kleinen Insel befindet sich nämlich ein Campingplatz. Wer also gerne in der Natur schläft, kann theoretisch die Tour Spätnachmittag beginnen und zur Insel paddeln, um dort zu übernachten. Am nächsten Morgen kann man dann die Tour fortsetzen und die weiteren Inseln des Sees erkunden. Aufgrund der Tatsache, dass man schnell von der einen zu der anderen Insel mit dem Kanu gelangt, fühlt sich die Tour wie ein Inselhopping an. Es kommt auch ein abenteuerliches Gefühl auf, wenn man jedes Mal eine neue kleine Insel betritt, die es zu erkunden gilt.

Auf der Insel Große Birke befindet sich ebenfalls ein Zeltplatz, der vom Bayerischen Kanu-Verband betrieben wird. Daher dürfen nur Mitglieder des Deutschen Kanu-Verbands dort übernachten.

Schliersee – See für einen Nachmittagsausflug

Mit einem Umfang von 7,4 km ist der Schliersee ein relativ kleiner See im Vergleich zu den anderen vorgestellten Seen. Aber er ist somit der perfekte See für eine kurze Paddeltour an einem Nachmittag.

In kurzer Zeit ist man mit der Bahn von München aus am Schliersee. Vom Bahnhof des Schliersees sind es dann wirklich nur noch ein paar Schritte bis zum Ufer des Sees. Durch das Bergpanorama macht es einfach nur Spaß mit dem Kajak gemütlich auf dem See zu fahren und sich treiben zu lassen.

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© OpenStreetMap-Mitwirkende  

Schliersee – Rundtour

  • Start: Schliersee Ort, östlich vom Anlegesteg Schliersee Schifffahrt
  • Zwischenstopp: Insel Wörth
  • Ende: Schliersee Ort
  • Strecke: 5 km
  • ÖPNV-Anschluss: Ja (Zug)
  • Befahrungsregeln: Befahrungsverbot des Ufers am Kurpark in Schliersee Ort vom 01.04. bis 30.09. (Laich-Schutzzone insb. der Laube, die als Grundnahrungsmittel für viele andere Fische und fischfressende Wasservögel im See gilt)
Schliersee
Schliersee

Verpassen sollte man auf keinen Fall die Insel Wörth auf dem Schliersee, an der man auch anlegen kann. Auf dieser befindet sich eine Gaststätte, die zum Mittagessen einlädt. Zudem befindet sich auf der Insel ein kleiner Holzturm, von dem man über den ganzen See und seine Umgebung schauen kann.

Tegernsee – Eines der saubersten Seen in Bayern

Der Tegernsee liegt nicht einmal 9 km entfernt von dem kleinen benachbarten Schliersee, der nur ein Viertel so groß ist. Der Tegernsee ist ebenfalls für Auto- und Bahnfahrer sehr gut angebunden. Die Bahnhöfe Tegernsee und Gmund liegen unweit vom See. Das Seeufer ist stark bebaut mit pompösen Privathäusern, Kuranlagen und historischen Gebäuden. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten eine Pause am Ufer einzulegen. Wer von Norden nach Süden paddelt, blickt direkt auf die Berge, wie den Wallberg, Ringberg, Setzberg oder die Risserkogel. Der Norden des Sees ist mit hörbarem Verkehrslärm geprägt. Ab Bad Wiessee entfernt sich die Straße etwas und durch die reduzierte Geschwindigkeit in der Ortschaft ist der Verkehrslärm nicht mehr wahrnehmbar.

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© OpenStreetMap-Mitwirkende  

Tegernsee – Nord-Süd-Tour

  • Start: Gmund, Strandbad Kaltenbrunn
  • Ende: Tegernsee Ort, Liegewiese Länd
  • Strecke: 8 km
  • ÖPNV-Anschluss: Ja (Zug)
  • Befahrungsregeln: Im nördlichen Ost- und Westufer sowie in der Ringsee Bucht gibt es mehrere durch Bojen ausgewiesene Schilf- und Röhrichtzonen, wo ein Anlegen nicht erlaubt ist. Die Ringseeinsel im Süden ist Sperrzone und darf nicht betreten werden. Die Insel ist mit einem Abstand von 25 m im Westen und im übrigen Bereich mit einem Abstand von 50 m zu umfahren).
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Tegernsee

Durch die gute Anbindung und die zahlreichen Ortschaften ist der Tegernsee sehr belebt. Dennoch eignet sich der See aufgrund seines abwechslungsreichen Ufers und seiner dicht bewaldeten Berglandschaft für schöne Halb- und Tagestouren auf dem Wasser.

Starnberger See – Freizeitsee der Münchener

Die Ufer mit seinen kleinen Dörfern locken mit schönen Cafés und Restaurants. Boots- und SUP-Verleihe gibt es zahlreich um den See verteilt. Besonders sehenswert ist die Roseninsel, die sich gegenüber von Feldafing befindet. Auf dieser wartet ein botanischer Garten mit kleinen Spazierwegen rund um die Insel sowie ein hübsches Sommerhaus.

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© OpenStreetMap-Mitwirkende  

Starnberger See – Nordtour

  • Start: Starnberg, Seepromenade
  • Ende: Feldafing, nach dem Strandbad (alternativ weiter nach Tutzing)
  • Strecke: 6,5 km
  • ÖPNV-Anschluss: Ja (S-Bahn oder Zug)
  • Befahrungsregeln: Tour nur vom 01.04 bis 31.10. möglich (zwischen Starnberg und Berg herrscht im Winter Ruhebereich und somit Befahrungsverbot). Gewässer um Roseninsel und gegenüberliegendes Westufer ganzjährig nicht erlaubt zu befahren (ganzjähriger Ruhebereich). Freiwilliger Befahrungsverzicht für den gesamten See vom 01.11. – 31.03 zum Schutz der überwinternden Wasservögel.

Starnberger See – Südtour

  • Start: Tutzing, Kustermannpark
  • Ende: Seehaupt, Andreas-Seitz-Weg
  • Strecke: 9 km
  • ÖPNV-Anschluss: Ja (S-Bahn oder Zug)
  • Befahrungsregeln: Tour nur vom 01.04. bis 31.10. möglich (zwischen Bernried und Seehaupt herrscht im Winter Ruhebereich und somit Berfahrungsverbot). Freiwilliger Befahrungsverzicht für den gesamten See vom 01.11. – 31.03. zum Schutz der überwinternden Wasservögel. Teile des Westufers zwischen Bernried und Seehaupt sowie Karpfenwinkel bei Unterzeismering ganzjährig nicht befahrbar (durch Bojen gekennzeichnet, ganzjähriger Ruhebereich).
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Starnberger See

Da die S-Bahn ein Großteil der Westseite des Sees entlang fährt, muss man mit seinem eigenen SUP oder Schlauchboot keine Rundtouren machen, um zum Ausgangspunkt wieder zurückzukehren. Man kann einfach in Starnberg anfangen und seine Tour in Tutzing beenden und kann dort in die gleiche S-Bahn Richtung München steigen.

Ammersee – Badesee mit vielen Sehenswürdigkeiten

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Ammersee See – Nordtour

  • Start: Herrsching, gegenüber der Madeleine-Ruoff-Straße
  • Ende: Stegen, östlich vom Seehaus Schreyegg
  • Strecke: 11 km
  • ÖPNV-Anschluss: Ja (S-Bahn und Zug)
  • Befahrungsregeln: Tour nur vom 01.04 bis 31.10. möglich (bei Hersching und Stegen herrscht im Winter Ruhebereich und somit Befahrungsverbot). Außerdem: Freiwilliger Befahrungsverzicht für den gesamten See vom 01.11. – 31.03 zum Schutz der überwinternden Wasservögel.

Nach dem Chiemsee und dem Stanberger See ist der Ammersee der drittgrößte See in Bayern. Durch seine Lage zwischen Augsburg und München ist der See ein großer Anziehungspunkt dieser beiden Ballungsgebiete. Von München aus erreicht man den See sogar mit der S-Bahn, was ihn sehr attraktiv für Schlauch- und Faltboottouristen macht. Das Westufer erreicht man am besten mit der Bahn und ist auch für Paddler von Augsburg kommend besser erreichbar.

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Ammersee

In der Nähe des Sees liegen bekannte Sehenswürdigkeiten, wie das Andechs Kloster oder das Marienmünster in Diessen. Eine beliebte Tour unter Paddlern ist die Seeumrundung, wofür man bei gutem Wetter und guten Konditionen ungefähr 7-9 Stunden braucht. Empfehlenswert ist diese Tour auf mehrere Tage aufzusplitten und sich auch die Zeit zu nehmen, die Sehenswürdigkeiten und Städte an den Ufern zu entdecken.

Kochelsee – Umgeben von beeindruckender Bergkulisse

Der Kochelsee und seine Umgebung sind sehr beliebt unter Touristen. Von Wandern, Ski bis Bootausflügen findet jeder Sportbegeisterte hier seine Aktivität. Besonders unter Seglern ist der See aufgrund der oft vorherrschenden Winde sehr bekannt. Aber auch für eine Kanufahrt ist der See bei guten Wetterbedingungen ideal geeignet.

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Kochelsee – Rundtour

  • Start: Kochel, Seeweg
  • Ende: Kochel
  • Strecke: 11 km
  • ÖPNV-Anschluss: Ja (Zug)
  • Befahrungsregeln: Nördliches Ufer zwischen Ein- und Ausmündung der Loisach vom 20.03. bis 15.07. nicht betreten (Wiesenbrütergebiet zum Schutz der Wiesenbrüter und ihrer Gelege)
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Kochelsee

Der Kochelsee wird umrahmt von einem herrlichen Alpenpanorama, welches greifbar nah erscheint. Zum Kochelsee fährt man am einfachsten mit der Bahn zu der Stadt Kochel. Von dort aus ist es nur ein kurzer Fußweg bis zum Seeufer. Man sollte sich auf jeden Fall vorher über das Wetter und die Windstärke informieren, denn der Kochelsee ist ein typischer Alpensee, wo schnell sehr starke Winde herrschen können.

Wer mag kann seine Paddeltour auf dem Kochelsee mit einer Flusswanderung auf der Loisach Richtung München fortsetzen, denn diese mündet in dem Kochelsee und setzt sich am anderen Ende des Sees wieder fort.

Aufgrund des Durchflusses der Loisach und des Zuflusses des höherliegenden Walchensees erwärmt sich der Kochelsee auch im Sommer selten über 20 Grad.

Walchensee – Gebirgssee auf 800 m Höhe

Unweit vom Kochelsee befindet sich der Walchensee auf 800 m Höhe. Der See ist vor allem unter Wind- und Kitesurfern sehr beliebt. Der Walchensee ist berüchtigt für thermische Winde, die im Lauft des Tages auftreten und zu starker Wellenbildung führen können. Aufgrund seiner hohen Lage hat das Wasser auch im Sommer eine niedrige Temperatur. Deswegen solltest du immer eine Schwimmweste tragen, dein Boot sicher beherrschen und dich vorher um mögliche Winde informieren. Im Zeitraum vom 01.03. – 31.10. solltest du außerdem regelmäßig auf die Sturmwarnleuchte schauen, die sich bei der Wasserwacht Walchensee befindet und vor aufkommende Wind warnt. Blinkt diese Leuchte, solltest du mit deinem Boot ans Ufer.

Der Walchensee ist über die Straße am Westufer mit dem Auto oder Bus gut erreichbar. Wir sind an der Bushaltestelle Walchensee Herzogstandbahn ausgestiegen und dort zur Liegewiese Walchensee gegangen. Dort in unmittelbarer Nähe gibt es die Liegewiese Walchensee, wo du das Boot zu Wasser lassen kannst. Dort kannst du dir auch das Filmkulissendorf „Flake“ aus dem Film Wickie und die starken Männer anschauen. Alternativ kannst du auch bei Anreise mit dem Auto den Parkplatz Talstation Herzogstation nutzen.

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© OpenStreetMap-Mitwirkende  

Walchensee – Tour zur Waldschenke

  • Start: Walchensee Ort, neben Filmkulissendorf Flake
  • Zwischenstopp: Waldschenke Niedernach (Do & Fr Ruhetag)
  • Ende: Walchensee Ort
  • Strecke: 12 km
  • ÖPNV-Anschluss: Ja (Bus)
  • Befahrungsregeln: Insel Sassau ist Naturschutzgebiet. Die Insel muss in einem Abstand von 50 m umfahren werden.
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Walchensee

Für eine Tour auf dem See bieten sich mehrere Möglichkeiten an. So kannst du den See komplett umrunden, was eine Tourenlänge von fast 27 km entspricht. Wir haben uns jedoch für eine Tour zum gegenüberliegenden Ostufer des Sees entschieden. Am Ostufer kannst du vor allem den großen Trubel entkommen und einen ruhigen Platz für dich finden. Wir sind bis zum Badestrand Walchensee Ost gepaddelt und dort in der Waldschänke Niedernach eingekehrt. Auf dem Weg dorthin paddelst du an der Insel Sassau vorbei, die unter Naturschutz steht und somit nicht betreten werden darf. Dennoch bietet die Insel guten Schutz vor Wind und Wellen. Hier kommt das eisblaue und klare Wassers des Sees besonders zur Geltung.

Eibsee – Am Fuße der Zugspitze

Was den Eibsee so besonders macht auf den ersten Blick? Er liegt direkt am Fuß der Zugspitze, der höchste Berg Deutschlands. Aber auch durch seine zahlreichen kleinen Inseln und des klaren, grün getrübten Wassers wird er oft als der schönste See in den bayerischen Alpen bezeichnet. Die Inseln sind übrigens ein Ergebnis eines Bergsturzes vor ungefähr 3500 Jahren.

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Eibsee – Rundtour

  • Start: Eibsee Ort, westlich von Seeweg 2
  • Zwischenstopps: eines der 8 Inseln
  • Ende: Eibsee Ort
  • Strecke: 5 km
  • ÖPNV-Anschluss: Ja (Bus oder Zahnradbahn)
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Eibsee

Wer auf dem Eibsee in Ruhe paddeln möchte, sollte das am besten früh am Morgen oder spät am Abend tun. Denn ansonsten befinden sich viele Wassertretboote und SUP-Paddler auf dem See. Da der Eibsee nicht wirklich groß ist, lässt er sich auch relativ fix erkunden. Dank seiner buchtenreichen Uferlinie, Inseln und besonderen Bergkulisse lädt er aber zum langen Verweilen ein.

Sylvensteinsee – Ein See wie in Kanada

Der Sylvensteinsee ist ein künstlich angelegter Speichersee, um die Wassermengen der Isar zu regulieren. Neben dieser Funktion ist er auch Ausflugsziel vieler SUP- und Kajakfans. Da die Ufer so gut wie gar nicht bebaut sind, das Wasser azurblau ist und die Berge sich in greifbarer Nähe befinden, fühlt man sich hier schnell wie auf einem kanadischen See. Einzig die Motorradfahrer, die auf der angrenzenden Straße fahren, trüben die Atmosphäre ein wenig.

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© OpenStreetMap-Mitwirkende  

Sylvensteinsee – Westtour

  • Start: Fall, BRK Wasserwacht
  • Ende: Fall
  • Strecke: 6,5 km
  • ÖPNV-Anschluss: Ja (Bergbus 9569, Haltestelle Fall Abzweig)

Sylvensteinsee – Osttour

  • Start: Fall, südöstlich von der Fall-Klamm-Brücke
  • Zwischenstopp: ggf. Walchenklamm (je nach Wasserpegel)
  • Ende: Fall
  • Strecke: 11,5 km
  • ÖPNV-Anschluss: Ja (Bergbus 9569, Haltestelle Fall Abzweig)
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Sylvensteinsee

An vielen Ufern kann man gut mit dem Boot anlegen und in der Sonne entspannen, baden gehen und ein Picknick machen. Die Anfahrt mit den Öffentlichen ist möglich aber gut zu planen, da der Bus nicht allzu regelmäßig fährt. In unserem Tourenbericht zum Sylvensteinspeicher zeigen wir dir unsere Route und geben dir Tipps für die Tour.

Forggensee

Als künstlicher Stausee füllt der Forggensee ein natürliches Becken, durch das der Lech fließt. Der Forggensee ist flächenmäßig der größte Stausee in Deutschland. Im Sommer ist der See voll aufgestaut und somit gut gefüllt, im Winter hingegen kann die Fläche des Sees auf bis ein 1/5 schrumpfen.  

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© OpenStreetMap-Mitwirkende  

Forggensee Tour

  • Start: Rieden, gegenüber von Bachtalstr. 22 (Zugang vom Parkplatz an der Dürracker)
  • Zwischenstopp: Halbinsel Brunnen
  • Ende: Rieden
  • Strecke: 7 km
  • ÖPNV-Anschluss: Nein (außer man macht eine Rundtour von Füssen)
forggensee schloss neuschwanstein
Forggensee

Während der nördliche Teil des Forggensees noch in der grünen hügligen Landschaft des Allgäus liegt, so türmen sich am Südufer die mächtigen Alpen auf. Eine wirkliche Besonderheit ist der Blick auf das Schloss Neuschwanstein, welches vom See unschwer zu erkennen ist. 

Auf dem See findet man viel Ruhe, da die Ufer überwiegend unbebaut sind. Damit das Seeufer nahezu überall frei zugänglich und die Natur erhalten bleibt, darf der gesamte Uferbereich seit Errichtung des Stausees nicht bebaut werden. Insbesondere im mittleren oder nördlichen Abschnitt des Sees liegen die Straßen fernab vom See, sodass es keinen Verkehrslärm gibt. Darüber hinaus laden die zahlreichen Buchten des Sees zum Verweilen und Anlegen für eine Pause ein.

Unsere Flusstouren in Bayern

Isar zwischen Sylvensteinsee und München

Die Isar fließt direkt durch die bayerische Landeshauptstadt München und ist für die Einwohner der Stadt ein beliebtes Ausflugsziel in den Sommermonaten. Innerhalb der Stadt zieht es die Menschen vor allem zum Baden an die Ufer und generell ist dieser Bereich für Boote gesperrt.

Wer die Isar in der Nähe von München paddeln möchte, muss seine Kanufahrt südlich der Stadt beginnen. Dabei ist das Kanufahren auf der Isar mittlerweile regelrecht zum Volkssport unter den Münchnern geworden. Die beliebtesten Startpunkte sind Icking und Wolfratshausen, da sie direkt mit der S-Bahn von München aus zu erreichen sind. Diese Abschnitte sind aber in den Sommermonaten besonders hochfrequentiert und ähneln oft einer Partymeile von Schlauchboot-Piraten.

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Isar

Wer in der Hochsaison lieber ruhiger unterwegs sein möchte, sollte seine Tour erst weiter südlich in Bald Tölz oder sogar am Sylvensteinsee starten. Hier ist man zudem weitaus näher an der schönen Bergkulisse der Nordalpen. Ziel der Tour kann jeder Ort mit ÖPNV-Anschluss sein. Ein sehr beliebtes Ziel ist Thalkirchen in München, wo man auch die U-Bahn in die Innenstadt nehmen kann. Das Kanufahren nach Thalkirchen Richtung Innenstadt ist ab dort verboten.

Die meisten Abschnitte sind bequem inklusive Pausen innerhalb eines Tages zu schaffen. Sie kennzeichnen sich durch abwechslungsreiche Landschaften mit viel Wald und Grün an den Ufern. Vor allem die Kiesbänke an den Ufern laden zum Sonnentanken, Baden und Picknicken ein. Die eine oder andere wilde Stromschnelle sorgt für Action und Spaß während der Tour.Da die Isar ein Wildfluss ist, gibt es dennoch so einiges zu beachten, wie z.B. Wasserstand und das richtige Wetter. Zudem ist das Tragen einer Schwimmweste Pflicht! Wir sind die verschiedenen Abschnitte der Isar schon mehrmals gepaddelt und geben euch alle notwendigen Hinweise und Tipps in einem separaten Artikel, damit eure Isar Schlauchboottour ein erfolgreicher Ausflug wird.

Loisach – Beliebtes Ziel von Wildwasserpaddlern

Die Loisach ist ein Zufluss der Isar und entspringt in Österreich. Für ambitionierte Wildwassersportler ist sie die Topadresse in Deutschland. Aber auch für Flusswanderer bietet die Loisach interessante Abschnitte.

Die Griesenschlucht in der Nähe von Garmisch-Partenkirchen lockt jährlich zahlreiche Kajaksportler an. Diese Schlucht sollte aber wirklich nur von erfahrenen Paddlern befahren werden, da sie im Durschnitt durch die Wildwasserstufe III gekennzeichnet ist und an einigen Stellen sogar Wildwasserstufe IV aufweist. Es ist ratsam sich vorher genaustens über Wasserstand zu informieren und die Strecke zu erkunden.

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© OpenStreetMap-Mitwirkende  

Loisach Wildwasser Tour

  • Start: Garmisch Partenkirchen
  • Ende: Eschenlohe (alternativ bis Farchant oder Oberau)
  • Strecke: 15 km
  • ÖPNV-Anschluss: Ja (Werdenfelsbahn)
  • Befahrungshinweise: Wildwasserstufe 1 – 2 (zwischen Garmisch-Partenkirchen und Farchant), Wildwasserstufe 1 (zwischen Farchant und Eschenlohe).
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Loisach

Ab Farchant ist die Loisach auch für Flusswanderer gut befahrbar und theoretisch kann man anschließend auf der Isar bis nach München Thalkirchen weiterfahren. Zwischen Farchant und Eschenlohe herrscht Wildwasserstufe 1. Ab Eschenlohe geht die Loisach zu Zahmwasser mit einigen Stelle mit Wildwasserstufe 1 über und ab Ohlstadt fließt die Loisach kontinuerlich als Zahmwasserfluss weiter.

Zwischenzeitlich mündet die Loisach in den Kochelsee, den es dann komplett zu überqueren gilt. Nach dem Kochelsee ist die Strecke durch zahlreiche Wehre gekennzeichnet und ein häufiges Umtragen des Bootes ist notwendig. Wer das nicht mag, sollte nur bis Großweil paddeln.

Vor allem zu Beginn kommt man dank der Strömung ziemlich zügig voran. Am Ende der Loisach lässt die Strömung deutlich nach und man muss mehr paddeln, um gut voranzukommen. Landschaftlich ist die Tour wirklich sehr empfehlenswert. Vor allem zu Beginn sind die Alpen sehr nahe und der Kochelsee stellt den typischen Alpensee dar, den man sich so vorstellen würde. Die Strecke führt wenig an Straßen vorbei und man hat oft das Gefühl komplett in die Natur eintauchen zu können.

Weitere Informationen zur Loisach findest du in unserem Tourenbericht Kajaktour auf der Loisach und dem Kochelsee.

Amper – Wanderfluss im Voralpenland

Die Amper entsteht als Ausfluss des Ammersees bei Stegen, und fließt bis nach Grafath durch ein großes Schilfgebiet des Ampermoos. Zwischen Stegen und Grafath sowie zwischen Schöngeising und Fürstenfeldbruck besteht ein Befahrungsverbot vom 1.03. bis 15.07. Ab Grafath wird die Amper flotter und schlängelt sich durch ruhige Ortschaften, dichte Wälder und Wiesen. Der Fluss fließt später an München vorbei und mündet nach 186 km bei Vollkmannsdorf in die Isar.

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© OpenStreetMap-Mitwirkende  

Ampermoos Tour

  • Start: Stegen, Seepromenade
  • Ende: Grafrath, BRK Wasserwacht
  • Strecke: 7 km
  • ÖPNV-Anschluss: Ja (Bus und S-Bahn)
  • Befahrungsregeln: Befahrungsverbot zwischen Stegen und Grafrath vom 1.3. bis 15.7. (Naturschutzgebiet). Hinweise: Sohlrampe hinter Autobahnbrücke nach Stegen und vor BRK Wasserwacht in Grafrath. Beide Sohlrampen sind prinzipiell mittig befahrbar, jedoch vor Befahrung ansehen.
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© OpenStreetMap-Mitwirkende  

Tour durch Amperflusstal und Amperauen

  • Start: Grafrath, BRK Wasserwacht
  • Ende: Schöngeising oder Buchenau
  • Strecke: 4,5 km (bis Schöngeising), 10 km (bis Buchenau)
  • ÖPNV-Anschluss: Ja (Bus und S-Bahn)
  • Befahrungsregeln: Abschnitt zwischen Grafrath und Schöngeising ganzjährig befahrbar. Befahrung des Abschnitts ab Schöngeising zwischen 1.3. und 15.7. verboten (Naturschutzgebiet). Hinweise: E-Werk bei Schöngeising nicht befahrbar (rechts umtragen, vorher bei der Abzweigung in den linken Seitenarm paddeln). Ein Kilometer hinter dem E-Werk gibt es eine Sohlrampe, die prinzipiell mittig befahrbar ist (links Anlanden und vorher besichtigen, ggf. Umtragen).
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Amper

Besonders schön finden wir die Strecke zwischen Grafath und Schöngeising. Obwohl sie nur 5,4 km lang ist, bietet dieser Abschnitt sehr viel Abwechslung und Ruhe. Auf der Mitte der Strecke fließt der Fluss durch eine schöne Waldschlucht. Außerdem gibt es für diesen Abschnitt kein saisonales Befahrungsverbot.

Altmühl – Wanderfluss mit Bootsrastplätzen

Die Altmühl ist mit seinen 159 Flusskilometern ein beliebter Wanderfluss in Bayern. Die Altmühl lässt sich in unterschiedlichen Etappen paddeln. An den Ufern gibt es ausgewiesene Bootsrastplätze zum Campen, sodass auch Mehrtagestouren problemlos möglich sind. Viele Abschnitte der Altmühl sind mit der Bahn sehr gut zu erreichen (z.B. Treuchtlingen, Sollnhofen, Dollnstein oder Eichstätt). Der Fluss gilt als eines der langsam fließendsten Flüsse in Bayern. Zwischen Sollnhofen und Dollnstein gibt es zahlreiche Felsgruppen (z.B. Die Zwölf Apostel)  in Ufernähe, die für eine tolle Abwechslung sorgen.

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Altmühl

Würm – Ruhiger Fluss nähe München

Die Würm entfließt aus dem Starnberger See, der bis 1962 Würmsee hieß, mündet bei Dachau in die Amper. In München durchfließt sie mehrere Stadtteile und fließt sogar an der Blutenburg vorbei, wo sie den Burggraben speist. Die Würm ist kein klassischer Wanderfluss, weil es abschnittsweise viele Wehre ohne Umtragestellen, sehr niedrige Brücken und querliegende Bäume gibt.

© OpenStreetMap-Mitwirkende  

Starnberger See – Würm – Tour

  • Start: Starnberg, Seepromenade
  • Ende: Leutstetten, Brücke St2063
  • Strecke: 5 km
  • ÖPNV-Anschluss: Ja (S-Bahn und Bus)
  • Befahrungsregeln: Tour nur vom 01.07 – 31.10 möglich (zwischen Starnberg und Berg herrscht im Winter Ruhebereich und somit Befahrungsverbot. Der Abschnitt der Würm befindet sich im Naturschutzgebiet und darf zwischen dem 01.03. und 30.06. nicht befahren werden).
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Würm

Es gibt jedoch einen Abschnitt, der sehr gut für eine kleine Paddeltour geeignet ist. Dafür beginnst du deine Tour in Starnberg, paddelst durch den Seglerhafen (Nepomukbrücke) und kommst dann auf die Würm. Die Tour führt dich durch eine wilde und ruhige Moorlandschaft bis nach Leutstetten. In Leutstetten kannst du die Tour beenden, dort in der Schlossgaststätte Leutstetten einkehren oder aufgrund der geringen Strömung der Würm wieder zum Starnberger See zurückpaddeln. Da sich dieser Abschnitt in einem Naturschutzgebiet befindet, darf der Fluss vom 01.03. – 30.06. nicht befahren werden.

Hammerbach – Kleiner Bach in Auenlandschaft

Der Hammerbach ist ein kleiner naturbelassener und teilweise in einer Auenlandschaft liegender Bach, der parallel zur Inn verläuft. Der kleine Bach fließt aus dem Mangfallkanal bei Rosenheim direkt durch die Stadt und mündet in die Rott, die wiederum später in die Inn fließt. 

Der schönste Teil befindet sich zwischen Rosenheim Nord und Schechen, welcher 8 km lang ist. Zu Beginn ist der Fluss recht schmal und je nach Wasserpegel sehr flach. Optional lässt sich die Tour auch bis nach Rott oder Wasserburg erweitern. Diese Touren beinhalten dann nicht nur auf dem Hammerbach, sondern zusätzlich die Rott und Inn. 

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© OpenStreetMap-Mitwirkende  

Hammerbach Tour

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Hammerbach

Unsere Klammtouren

Walchenklamm – Paddeln durch die Schlucht

Die Walchenklamm ist ein im Felsgestein eng eingeschnittenes, schmales Tal. Der befahrbare Teil der Walchenklamm ist ziemlich kurz, dafür hat diese kleine Strecke es aber in sich und wird jeden Paddler und Naturliebhaber begeistern. Das Wasser ist glasklar und an heißen Sommertagen ist das Paddeln zwischen den Felsen eine willkommene Erfrischung. Insbesondere am Eingang der Klamm kann man gut mit dem Boot anlegen und Baden gehen.

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© OpenStreetMap-Mitwirkende  

Walchenklamm – Tour

  • Start: Parkplatz zwischen B307 und Walchen
  • Ende: Parkplatz zwischen B307 und Walchen
  • Strecke: 1,5 km
  • ÖPNV-Anschluss: Nein
  • Befahrungshinweis: Ausreichend hoher Wasserstand des Sylvensteinsees notwendig. Ansonsten hat die Walchen zu wenig Wasser und die Klamm kann mit dem Boot nicht erreicht werden.
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Walchenklamm

Die Walchenklamm schließt sich am Sylvensteinsee an und beide lassen sich auf einer Tour miteinander verbinden. In unserem Tourenbericht zum Sylvensteinsee beschreiben wir auch die Fahrt der Walchenklamm mit weiteren eindrucksvollen Fotos.

Literatur zum Kanufahren in Bayern

Es gibt einige Bücher, die in den letzten Jahren erschienen sind, die sehr ausführlich Kanutouren in Bayern vorstellen. Im folgenden findet ihr eine Auswahl an drei Büchern. Besonders die Kanu Kompass Reihe finden wir persönlich richtig gut gelungen.



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Mit dem Schlauchboot auf der Isar

isar an der isarbruecke

Die Isar ist ein beliebtes Ausflugsziel für Paddler aus München und Umgebung. Einige Touren haben sogar für den Start- und Zielpunkt unmittelbaren S-Bahn oder U-Bahn Anschluss, was die Isar sehr gut erreichbar macht. An heißen Sommertagen am Wochenende erinnert einen die Isar zwischen Wolfratshausen und München an eine Partymeile. In diesem Artikel möchten wir Euch die Streckenabschnitte auf der Isar vorstellen, wertvolle Tipps für die Planung einer Isar-Tour geben und auf die Isar-Verordnung eingehen. Denn seit 2019 ist eine Verordnung in Kraft getreten, die das Paddeln auf der Isar einschränkt.

Planung einer Kanutour auf der Isar

Viele vergessen, dass die Isar ein Wildfluss ist. Und das Paddeln auf einem Wildfluss bedarf immer einer sorgfältigen Vorbereitung. Wir sind bereits mehrmals auf der Isar gefahren. Es war immer ein schönes Erlebnis, wenn man die richtige Vorbereitung trifft und einige Regeln beachtet.

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Die Isar bei Lenggries an einem warmen Sommerabend

Wetter und Wasserstand der Isar

Wenn Ihr die Isar paddeln wollt, müsst Ihr Euch über das Wetter und ganz wichtig über den Wasserstand der Isar für euren geplanten Tourabschnitt informieren. Die meisten Touren starten im Voralpenland und enden vor oder in München. Beachtet, dass das Wetter am Startort ebenfalls gut sein sollte. Ein Gewitter oder Regen im Voralpenland kann die Tour schnell vermiesen.

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Die Isar bei Bad Tölz
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Die Isar hinter Bad Tölz

Bei einem zu hohen Wasserstand ist das Paddeln auf der Isar lebensgefährlich und macht außerdem keinen Spaß. Das Wasser der Isar in München kann bereits erste Indizien geben, ob die Isar befahrbar ist. Wenn der Wasserstand sehr hoch und die Wasserfarbe sehr bräunlich ist, sowie Treibholz im Wasser schwimmt, ist die Isar sehr wahrscheinlich nicht befahrbar.

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Bräunliche Wasserfarbe und die nicht mehr sichtbare Insel deuten bereits in München darauf hin, dass die Isar nicht befahrbar ist

Hochwassernachrichtendienst Bayern. Hier werden die Wasserstände an den bekannten Stellen entlang der Isar gemeldet. Ab einer gewissen Höhe des Wasserstands (abhängig von der Stelle) wird eine Meldestufe ausgesprochen (die Messstelle ist dann gelb markiert). Prinzipiell gilt, dass ab der Meldestufe 1 nicht mehr gepaddelt werden sollte. Bei besonders kritischen Wasserständen wird ebenfalls ein Fahrverbot auf der Isar ausgesprochen.

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Gerade bei höheren Wasserständen sollte auch auf die Abflussmenge geschaut werden. Die Abflussmenge wird ebenfalls von dem Hochwassernachrichtendienst Bayern für die Messstellen bekannt gegeben. Ideal sind Abflussmengen zwischen 20 – 30 m³/s. Bei dieser Abflussmenge sind Hindernisse gut sichtbar und es gibt genügend Wasser für das Befahren des Flusses mit einem 2er Kajak. Ab 40 m³/s können erste Risiken durch größere Wasserwuchten bei Problemstellen entstehen. Bei noch höheren Abflussmengen werden Felsen im Wasser immer weniger sichtbar, ab 85 m³/s gilt Hochwasserstufe (Quelle: kanu-info-isar.de)

Außerdem ist zu beachten, dass der Wasserstand und die Abflussmenge nicht zu niedrig sein dürfen, damit man mit dem Boot nicht ständig aufsetzt und aussteigen muss. Es sollten ungefähr mindestens 35 cm Wasserstand sein. Der notwendige Wasserstand hängt natürlich auch vom Tiefgang des Bootes ab, z.B. haben Schlauchboote einen geringeren Tiefgang als Festrumpfboote. Für ein 1er Festrumpfkajak reicht eine Abflussmenge von 15 m³/s noch aus.

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Isar unterhalb des Sylvensteinsee. Hier ist die Isar noch von Bergen umgeben

Packliste für eine Schlauchbootstour auf der Isar

Falls Wetter und Wasserstand für eine Tour auf der Isar sprechen, geht es an die Packliste.

Schwimmweste: Die Isar ist ein Wildfluss und eine Schwimmweste ist zu empfehlen. Eine Schwimmweste ist unabdingbar bei hohen Wasserständen, denn die Isar kann an einigen Stellen eine reißende Strömung haben. Im Fall einer Kenterung seid ihr mit einer Schwimmweste auf der sicheren Seite. Kinder müssen auf der Isar eine Rettungsweste tragen. Wir haben mit der Schwimmweste Secumar Jump sehr gute Erfahrungen gemacht. Sie sind gut verarbeitet und robust. Sehr praktisch ist auch die Brusttasche mit Reisverschluss zur Aufbewahrung des Handys. Schließlich möchte man während der Tour das Handy für ein paar Fotos Griffbereit haben.

Sonnenschutz: Da das Flussbett der Isar selten schmal ist, bieten die Bäume am Ufer so gut wie keinen Schatten. Deswegen solltet ihr an sonnigen Tagen Sonnencreme und Mütze mitnehmen.

Badeschuhe: Den Fehler macht man nur einmal, dass man keine Badeschuhe für eine Schlauchbootfahrt auf der Isar bei hat. Die Isar und ihr Ufer sind sehr steinig. Bei niedrigen Wasserständen passiert es ein paar Mal, dass man mit dem Boot aufsetzt. Oft muss man aussteigen und das Boot bis zur nächsten tieferen Stelle ziehen. Dabei läuft man durch das flache Wasser. Hier sind Wasserschuhe goldwert und verhindern ein schmerzvolles sowie unsicheres Laufen durch das Wasser. Auch beim Umtragen des Bootes (z.B. an Wehren) sind Wasserschuhe sehr praktisch. Einfache Badeschuhe gibt es schon ab 10€.

Packsack- oder Tonne: Eine Isar-Tour geht oft spritzig zur Sache und Isarwasser kommt fast immer ins Boot, manchmal nur ein wenig und manchmal in Mengen. Hier empfehlen wir Euch einen Packsack. Erfahrt mehr in unserem Ratgeberartikel über die Wahl des richtigen Packsacks. Wir nehmen immer einen 20 L Packsack für Wechselkleidung mit. Am Abend, nach Ende der Tour, ist es doch etwas frischer und man freut sich dann auf trockene Kleidung. Zusätzlich haben wir kleinen 10 L Packsack für Wertgegenstände, welches wir am Boot befestigen.

Bier bitte in Maßen und nicht in Massen. Seit 2019 gilt eine Grenze von 0,5 Promille und ein Verbot von Glasflaschen.  Ansonsten nehmt Euch ausreichend Wasser mit, denn an einem sonnigen Sommertag seid ihr ununterbrochen in der prallen Sonne. Bei den Snacks sind keine Grenzen gesetzt. Wir nehmen immer eine Mahlzeit mit.

Weiteres

An heißen Sommertagen solltet Ihr außerdem Badebekleidung und ein Handtuch mitnehmen. Brillenträger sollten ggf. ein Brillenband nutzen, um bei Kenterung nicht die Brille zu verlieren.

Das richtige Schlauchboot für die Isar

Die Isar kann sowohl mit Kajak (Doppelpaddel) als auch mit Kanadier (Stechpaddel) befahren werden. Ersteres hat meist ein geschlossenes oder halb-geschlossenes Verdeck und hält bei Wildwasserstellen die Wassermassen gut ab. Mehr zu den Unterschieden zwischen Kajak und Kanu gibt es in unserem Beitrag Kanu, Kajak oder Kanadier – Wo liegt der Unterschied? Denn an einigen Stellen ist die Isar etwas wilder, vorwiegend Wildwasserstufe 1 und selten Wildwasserstufe 2. Nichtsdestotrotz kann auch vor allem im Sommer oder mit der richtigen Paddelbekleidung die Isar mit einem Kanu befahren werden. Ohne Spritzschutz sollte man sich darauf einstellen, dass an einigen wilderen Stellen Wasser ins Boot gelangen kann.

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Wer ein Hartschalenboot nimmt, muss das Boot selbst transportieren und am Ende wieder zum Ausgangspunkt zurückkehren, um das Auto abzuholen. Dank der guten ÖPNV Anbindung empfiehlt sich aber ein transportables und robustes Schlauchboot. Das Schlauchboot kann im ÖPNV mitgenommen werden und eine Rückkehr zum Ausgangspunkt ist nicht erforderlich. Besonders sind Schlauchkajaks oder Schlauchkanus von Gumotex (z.B. Gumotex Swing 2) oder Grabner (z.B. Grabner Adventure) geeignet. Diese bestehen aus einem Gewebematerial und sind im Vergleich zu PVC-Materialien sehr resistent gegenüber Grundberührungen. Auch Packrafts eigenen sich hevorragend für einer Paddeltour auf der Isar.

Weniger zu empfehlen sind Faltkajaks bei geringen Wasserständen und generell Billig-Schlauchboote. Faltboote haben gute Fahreigenschaften aber sie sind zu empfindlich für einen Wildfluss, wenn die Wasserstände zu gering und Grundberührungen zu erwarten sind. Auch können wir keine Billig-Schlauchboote für eine Paddeltour auf der Isar empfehlen. Gerade auf der Strecke Wolfratshausen – München sind viele Billig-Schlauchboote unterwegs. Das sind Schlauchboote für 2-5 Personen, die zwischen 40 und 120€ kosten. Das sind großartige Badeboote, also Schlauchboote für Badeseen, aber keine Schlauchboote für Wildflüsse. Warum nicht? Hier gibt es mehrere Gründe: Badeboote sind empfindlich gegenüber Grundberührungen, nicht wendig genug und zu klobig um enge Passagen zu passieren. Viele nutzen solche Billig-Schlauchboote auf der Isar. Am Ende muss jeder für sich selbst entscheiden.

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Wir waren mit dem Gumotex Swing unterwegs

Alternativ könnt Ihr auch ein robustes und großes Schlauchboot bei Action-Funtours ausleihen. Touren sind ab Slyvensteinsee, Bad Tölz, Wolfratshausen und Schäftlarn möglich. Beispielsweise beginnt die Tagesmiete eines Schlauchbootes für bis zu 8 Personen ab 139€, das bedeutet unter 20€ pro Person. Eine Abholung am Zielpunkt und Rücktransport zum Startpunkt ist inklusive.

Der richtige Zeitpunkt für eine Schlauchboot Tour auf der Isar

Die beliebteste Strecke ist Wolfratshausen – München, weil diese mit der Münchner S-Bahn erreichbar ist. Auf dieser Strecke empfiehlt es sich unter der Woche, am Wochenende außerhalb der Hauptsaison oder bei moderaterem Wetter zu paddeln. Paddelt Ihr diese Strecke im Sommer an einem schönen Wochenende, werdet Ihr eine halbe Partymeile antreffen. Alternativ könnt Ihr die Strecke in der Nebensaison sehr gut paddeln. Zum Beispiel April/Mai oder September/Oktober, wenn die meisten Leute nicht wegen der Hitze der Stadt entkommen wollen und ein Abenteuer auf der Isar suchen. Wollt Ihr dennoch an einem heißen Sommerwochenende die Isar paddeln, haben wir zwei Empfehlungen für euch. Entweder fangt ihr eure Tour weiter südlich (z.B. in Bad Tölz) an, oder beginnt eure Tour ab Wolfratshausen deutlich früher als die meisten Paddler (z.B. um 7 Uhr). Somit lasst ihr die Massen hinter euch, denn auf der Strecke zwischen Wolfratshausen und München beginnen nur sehr wenige ihre Tour mitten auf der Strecke. Der Großteil startet die Tour im Ort Wolfratshausen oder Icking, welcher gleich hinter Wolfratshausen liegt.

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An Sommertagen am Wochenende trifft man viele Schlauchboote auf der Isar

Mögliche Paddeltouren auf der Isar

Es gibt auf der Isar mehrere Tourenabschnitte. Alle sind ungefähr gleich lang und es sollten pro Abschnitt bis zu 6 h Zeit eingeplant werden, um gemütlich paddeln und auch mehrere Pausen einlegen zu können. Die Zeiten können je nach Fließgeschwindigkeit des Flusses variieren. Wir sind auch schon mal die Strecke Bad Tölz – München Thalkirchen mit einer Pause unter 7 h gepaddelt. Prinzipiell weist die Isar auf all diesen Abschnitten Wildwasserstufe 1 auf. An einigen Stellen kann es zu Wildwasserstufe 2 kommen.

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Die Isar bietet zwischen Sylvensteinsee und München schöne Tourenabschnitte

Sylvensteinsee – Bad Tölz

Strecke23 km
Dauerbis zu 6 h
Erreichbarkeit mit ÖPNVHinfahrt: Bayerische Oberlandbahn (BOB) nach Lenggries und dann Bus 9569 nach Sylvensteinsee
Rückfahrt: Bayerische Oberlandbahn (BOB) von Bad Tölz
StartSylvensteinsee: Kraftwerk Slyvensteinspeicher, unterhalb von B13
Ziel„Brücke über Isar“ in Bad Tölz
SchwierigkeitMittel leicht (WW1, evtl. WW2), außer 1km hinter Lenggries WW3+ am Katarakt Isarburg
Umtragen2 mal
CharakterDer Startpunkt ist mit dem ÖPNV schwerer erreichbar. Der erste Abschnitt der Strecke ist sehr schön, da man von Bergen umgeben ist. Ab Fleck führt die Isar des öfteren leider an Straßen vorbei.
AlternativenBeginn oder Ende in Lengriss an der Isarbrücke ebenfalls möglich. Dann halbiert sich die Strecke.
Wer früh anfängt und gut vorankommt, kann auch bis nach Wolfratshausen durchpaddeln.

Bad Tölz – Wolfratshausen

Strecke22 km
Dauerbis zu 6 h
Erreichbarkeit mit ÖPNVHinfahrt: Bayerische Oberlandbahn (BOB) nach Bad Tölz
Rückfahrt: S7 von München Wolfratshausen
StartBadtölz: Kraftwerk Badtölz
ZielWolfratshausen: Marienbrücke (St2070)
SchwierigkeitMittel leicht (WW1, evtl. WW2)
Umtragen0 mal
CharakterDie Tour bietet ein schönes Bergpanorama im Hintergrund und somit eine tolle Kulisse bei Pausen. Landschaftlich ist diese Strecke die Schönste der 3 Tourenabschnitte. Außerdem muss das Boot kein einziges Mal umgetragen werden, was diese Tour sehr komfortabel macht. Am Ende des Abschnitts vor Wolfratshausen beginnen die Isarauen (die Naturschutzgebiete Ascholdinger Au und Pupplinger Au), die besonders schön sind.
AlternativenEin Start „Brücke über Isar“ in Bad Tölz ebenfalls möglich. Dann verkürzt sich der Fußweg vom Bahnhof zum Ufer von 45 auf 15min. Dafür muss dann das Boot am Kraftwerk Bad Tölz umgetragen werden.
Wer früh anfängt und gut vorankommt, kann auch bis nach München Thalkirchen durchpaddeln.

Wolfratshausen – München Thalkirchen

Strecke26 km
Dauerbis zu 6 h
Erreichbarkeit mit ÖPNVHinfahrt: S7 nach Wolfratshausen
Rückfahrt: U3 von München Thalkirchen
StartWolfratshausen: Marienbrücke (Straße 2070)
ZielMünchen: Thalkirchner Brücke (Tierparkstraße)
SchwierigkeitMittel leicht (WW1, evtl. WW2)
Umtragenmind. 3 mal
CharakterIdeale Paddelstrecke für Münchner, da der Zielpunkt in München ist. An Wochenenden im Sommer ist die Strecke stark frequentiert von Schlauchbooten. Die Strecke bietet eine schöne Natur mit viel Kiesbänken und Nadelwäldern sowie Auen, welche Naturschutzgebiete sind.
AlternativeStart ab Wehr Icking ebenfalls möglich (Ausstieg Bahnhof Icking, einmal weniger umtragen).

Regeln auf der Isar

Wir wollen Euch an dieser Stelle nicht belehren, sondern hinweisen. Es soll mehr eine Sammlung von Regeln darstellen. Gerade, wer mit eigenem Boot unterwegs ist, kennt oft die Regeln nicht und Unwissen schützt am Ende nicht vor Geldbußen und viel Ärger. In Anbetracht der herrlichen Natur mit ihrem zum Teil seltenen Pflanzen und Tieren solltet Ihr folgende Regeln beachten:

Isar-Verordnung

Ab 2019 ist eine Verordnung für das Befahren der Isar zwischen Sylvensteinsee und München in Kraft getreten. Auf der Seite von Kanu-Bayern.de könnt Ihr den Entwurf der Verordnung lesen.

  1. Achtet beim Anlegen immer vorher auf Schilder und Absperrungen. Diese weisen auf aktuelle Brutplätze hin und verbieten ein Betreten des Ufers sowie der Sandbänke. Im Naturschutzgebiet Isarauen zwischen Bad Tölz und Schäftlarn gilt zwischen 15.03. und 10.08. durchgängiges Betretungsverbot. Kerngebiet dieses Naturschutzgebietes sind die Pupplinger und die Ascholdinger Au. Mehr Infos gibt es hier. Tipp: Auch bewachsene Kiesbänke weisen auf Brutplätze hin.
  2. Falls ihr grillen möchtet, gibt es zwei Stellen an der Isar: Schäftlarn und am Flaucher in München.
  3. Ab Thalkirchen herrscht in München Befahrungsverbot. Daher empfiehlt es sich kurz vor der Thalkirchner Brücke auszusteigen. Ansonsten dürft Ihr die Isar in München nur zwischen der Max-Joseph-Brücke und Wehr Oberföhring befahren (rund 2,5km). Ab der nördlichen Stadtgrenze auf Höhe der Leinthaler Brücke darf die Isar wieder befahren werden. Wir empfehlen, erst in Freising das Boot einzusetzen, da ihr sonst im nördlichen Teil ab der Stadtgrenze viele Sohlrampen, und Wehre ohne richtige Umtragestellen vorfindet.
  4. Tragt eine Schwimmweste und macht keine leichtsinnigen Aktionen. An einigen Stellen kann die Isar gefährliche Strömungen haben, vor allem bei Hindernissen (u.a. auch komplette Bäume), Kurven und höheren Wasserständen. Außerdem ist die Isar ein Bergfluss, wo die Temperaturen nicht oft über 15°C klettern. Kinder müssen eine Rettungsweste tragen.
  5. Nehmt immer Euren Müll mit. Es ist kein Freizeitpark, wo der Müll anschließend weggeräumt wird. Gerade der Müll durch die Schlauchboottouristen ist ein Grund, warum ein Verbot von Schlauchbooten auf der Isar diskutiert wird.
  6. Startet und endet Eure Tour nur an den ausgewiesenen Ein- und Aussetzstellen, bzw. an befestigten Stellen, wo die Natur durch das Ein- oder Aussetzen keinen Schaden nimmt.
  7. Leider sind viele Unfälle auf der Isar auf einen erhöhten Alkoholkonsum zurückzuführen. Verhaltet Euch dementsprechend verantwortungsvoll. Es kann Situationen geben, in denen man schnell und gezielt reagieren muss. Alkoholisierte Paddler sind in solchen Fällen auf Ihr Glück angewiesen.
  8. Achtet stets auf eine ausreichende Wassertiefe, die besonders in der Flussmitte anzutreffen ist. Nichtsdestotrotz gibt es oft Kiesbänke, die nur bei flachem Wasserstand herausschauen. Hier ist ein vorausschauendes Paddeln gefragt. Sehr flache Stellen (meist Kiesbänke unter Wasser) erkennt man meist von weitem, dass dort das Wasser nicht spiegelt (dunkler, bräunlich ist) und kleine Wellchen sich dort bilden. Seht ihr diese zu spät, setzt ihr auf und insbesondere Billig-Schlauchboote bekommen schnell ein Loch.

Weiterführende Links und Bücher zum Kanufahren auf der Isar

Abschließend möchten wir Euch eine Webseite mit sehr gutem Kartenmaterial und einen Kanuführer für die Isar und Loisach mit detaillierten Beschreibungen empfehlen.

Isar & Loisach Kanuführer

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Kanu-Info-Isar

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