Kanutour in den Calanques entlang der französischen Mittelmeerküste

Die Calanques gelten in Frankreich als eines der schönsten Küstenregionen des ganzen Landes. Bei guten Wetterbedingungen eignet sich der Park nicht nur hervorragend zum Wandern, sondern auch für Kanutouren. Die sehr nahe Stadtlage an Marseille und Cassis machen den Park besondern einfach zugänglich für Leute mit Schlauchkajaks und die mit den Öffentlichen anreisen möchten. Mit seinen zahlreichen Felsbuchten, dem azublaues Wasser und den traumhaften Stränden bietet diese Tour eine Kombination, die eine Abwechslung zum Paddeln auf Seen, Flüssen und den meisten Küstengegenden darstellt.
Die Highlights der Tour sind ohne Zweifel die abwechslungsreiche Küstenformationen mit ihren zahlreichen größeren oder kleineren Buchten, die mit ihren Kieselstränden zum Baden oder Entspannen einladen. Zudem führt die Tour an einer Höhle vorbei, die man bei ruhigen Wasser auch mit dem Boot befahren kann. Die Einfahrt in den alten Hafen von Marseille bei Sonnenuntergang schafft ein ganz besondere Atmosphäre und man lernt die Stadt von einer Perspektive kennen, welche den meisten Touristen verwehrt bleibt.

Vorbereitung der Kanutour

Die beste Zeit um die Calanques zu besuchen ist von April bis Juni und von September bis Oktober. Insbesondere in diesen Monaten herrschen angenehme Temperaturen und die Gefahr, dass der Nationalpark aufgrund erhöhter Waldbrandgefahr geschlossen ist, ist relativ gering.

Im Hochsommer sind die Calanques an vielen Tagen für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Dies ist dann der Fall, wenn es sehr heiß ist und starke Winde vorherrschen. Wer dennoch im Hochsommer in die Calanques paddeln gehen möchte, sollte auf jeden Fall Flexibilität mitbringen. Jeden Abend wird auf der Seite des Nationalparks bekannt gegeben, ob er für den nächsten Tag geschlossen wird oder weiterhin zugänglich ist. Aus diesem Grund ist es wichtig, sich vorher zu informieren, um sich eventuell die Anfahrt zu ersparen.

Wetterverhältnisse bei Küstenpaddeln

Bei Küstenpaddeln sind gute und stabile Wetterverhältnisse sehr wichtig. Vor allem an der Küste von Marseille kann es oft sehr windig sein. Daher ist es empfehlenswert mehrere Tage für den Trip einzuplanen und dann den Tag mit den besten Wetterbedingungen für die Seekajaktour zu nutzen. Marseille und Cassis aber auch die ganze Region insgesamt sind mehr als ein Besuch wert. Wer nicht weiß, ob günstige Wetterbedingungen für das Meerpaddeln vorherrschen, kann auch einen lokalen Kajakverleih anrufen und fragen, ob sie an den jeweiligen Tag Touren anbieten.

Für die Tour bietet sich ein aufblasbares Kajak am besten an. Damit hat man die größte Flexibilität und man muss nicht wieder zum Ausgangspunkt paddeln, um das Boot wieder abzugeben. Wer aber lieber ein Kajak ausleihen möchte, kann dies in Cassis beispielsweise bei C.S.L.N. tun. Das Ausleihen ist nicht gerade sehr günstig. Die Tagesmiete für ein 1 Personen beträgt bereits 45€. Für ein 2 Personen Kayak bezahlt man immerhin 70€. Wer regelmäßig paddeln gehen möchte, kann sich bei solchen Preisen wirklich die Frage stellen, ob es sich nicht lohnt ein eigenes Schlauchboot zu kaufen.

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Beim Kanufahren an Küsten sind Schwimmwesten Pflicht. Wer keine trägt, handelt leichtsinnig. Das Wetter kann schnell umschlagen oder das Boot kentern. Vor allem an Steilküsten, wie man sie auch in den Calanques hat, ist nur an wenigen Uferstellen ein Ausstieg möglich. Bei solch langen Paddeltouren in der Sonne sollte man außerdem Sonnencreme, eine Sonnenbrille und eine Kopfbedeckung nicht vergessen. Am Ufer und an den Stränden wird man viele Leute mit Neoprenschuhen sehen, da das Wasser voll von kantigen und spitzen Felssteinen ist. Wer also empfindliche Füße hat, sollte auch daran denken.

Genauso sollte genügend Proviant und Trinkwasser für den ganzen Tag eingeplant werden. Es gibt zwar die eine oder andere Möglichkeit in den Calanques zu essen, aber die Restaurants sind nicht regelmäßig offen und das Angebot ist auch für französische Verhältnisse eher mau.

Anfahrt nach Cassis über Marseille

Ausgangspunkt unserer Tour ist Cassis, eine kleine idyllische Hafenstadt an der Côte d’Azur. Die nächst größere Stadt ist Marseille, die verkehrstechnisch sehr gut angebunden ist. Von Deutschland aus gibt es zahlreiche Direktflüge mit Lufthansa, Easyjet oder Ryanair. Am besten man nutzt ein Flugvergleichsportal, wie Opodo, um den günstigsten Flug zu finden. Alternativ gibt es auch einen TGV der direkt Frankfurt, Mannheim, Karlsruhe und Baden Baden mit Marseille verbindet. Insbesondere bei Sparangeboten und bei dem Besitz einer Bahncard kann dies oft eine günstige Option darstellen.

Cassis Cap Canaille
Blick auf Cap Canaille nähe Cassis

Angekommen am Flughafen von Marseille gibt es zwei Möglichkeiten nach Cassis zu kommen. Entweder nimmt man sich einen Mietwagen und fährt direkt nach Cassis oder man nutzt die öffentlichen Verkehrsmittel. Wer nicht die komplette Tour paddeln möchte, der trifft mit einem Mietwagen die schnellste und bequemste Entscheidung, umnach Cassis zu gelangen. Nicht unweit von der Einsatzstelle gibt es zudem auch Parkmöglichkeiten. Wer jedoch komplett bis nach Marseille paddelt, sollte lieber mit den Öffentlichen nach Cassis fahren, um nicht dann von Marseille extra nach Cassis zu müssen, um das Auto zu holen.

Wer sich für die Öffentlichen entscheidet, nimmt vom Flughafen direkt den Shuttlebus (siehe hier für Abfahrtzeiten) zum Bahnhof Marseille St. Charles. Eine Einzelfahrt kostet ca. 8€. Wer seine Abreise auch wieder per Flugzeug plant, sollte sich gleichzeitig eine Rückfahrtskarte kaufen, da beide zusammen nur rund 13€ kosten (Ticket aller/retour). Vom überschaubaren Hauptbahnhof St. Charles in Marseille fahren dann auch die Züge direkt nach Cassis. Die Fahrt zur 20 km entfernten kleinen Hafenstadt dauert mit dem TER (auf deutsch: Regionalzug) ungefähr 15 min und kostet ca. 5€ (siehe hier für Abfahrtzeiten). Zu beachten gilt, dass der Bahnhof in Cassis sich leider nicht direkt im Stadtzentrum befindet. Zudem ist der Eingang zum Nationalpark von der Stadt auch nochmal ein kleiner Fußmarsch entfernt.


Für den Weg in die Stadt gibt es die Buslinie M01 (siehe hier für Abfahrtzeiten). Hier fährt man am besten bis zur Haltestelle Belsunce. Da der Bus nur hält, wenn jemand zu- oder aussteigen möchte, sollte man dem Busfahrer vorher sagen, dass er an dieser Haltestelle halten soll. Alternativ ist das Stadtzentrum auch per Fußweg innerhalb von 15-20 min zu erreichen. Übrigens wer etwas mehr Zeit für seine Reise einplant, sollte ruhig einen Tag in Cassis verbringen. Die kleine idyllische Hafenstadt verfügt über eine sehr schöne Hafenpromenade und kleinen Stränden.

Schlauchboot in Calanque Port-Miou einsetzen
In der Calanque Port-Miou konnten wir in Ruhe unser Schlauchkajak aufbauen
Calanque Port-Miou
Einsatzstelle an der Calanque Port-Miou

Von der Bushaltestelle Belsunce aus ist auch der Weg zum Nationalpark recht gut ausgeschildert. Wer möchte kann aber auch sein Boot schon an einem Strand (z.B. Le Besouan) in Cassis einsetzen und sich somit den Fußweg sparen. Eine sehr ruhige Stelle, um sein Schlauchboot aufzubauen und es einfach ins Wasser zu setzen, ist die erste Calanques Port-Miou. Da diese Calanque ein kleiner Hafen für Segelboote und kleine Yachten ist, tummeln sich hier auch so gut wie keine Touristen herum.

Unsere Tour von Cassis nach Marseille

Zuerst fährt man aus der Calanque Port-Miou heraus. Bei der Ausfahrt aus dem kleinen Hafen mit seinen unzählbar vielen Booten öffnet sich die Bucht Stück für Stück und das offene Meer sowie auf die Felsformationen der Küste werden auf beiden Seiten in ihrer vollen Schönheit sichtbar.

Auf der linken Seite sieht man in der Ferne die für Cassis kennzeichnende rote Steilklippe, die mit seinen 392 Meter zu der größten Meeresklippe Frankreichs zählt. Wir setzen unsere Tour auf der rechten Seite fort in Richtung Marseille und rein in den Nationalpark. Fortan werden wir für eine lange Zeit die Klippe hinter uns haben und es lohnt sich immer wieder einmal mit dem Boot umzudrehen, um sich das Panorama aus der Ferne zu betrachten.

fankreich cassis kajak
Ausfahrt aus Port-Miou nähe Cassis
südfrankreich meer
Typische Felsformationen

Nach einer guten Dreiviertelstunde nähern wir uns den ersten beiden Calanques Port-Pin und d’en Veau. Um eine kleine Frühstückspause einzulegen oder baden zu gehen, lohnt sich auf jeden Fall ein Zwischenstopp an eines der Calanques. Zusätzlich sind zu diesen frühen Morgenstunden die Strände noch relativ leer und man kann die Natur in aller Ruhe genießen.

calanque d'en vau
Zwischenstopp in der Calanque d’en Vau
calanque marseille kanu
Einfahrt in die Calanque d’en Vau
calanques kanufahren
Ausfahrt aus der Calanque d’en Vau

Wir selbst haben in der Calanque d’en Vau Halt gemacht, da sie eines meiner Lieblingscalanques ist. Die Bucht ist auf beiden Seiten von hohen Felswänden eingeschlossen und somit erzeugt schon die Einfahrt ein ganz besonderes Gefühl. Bei dem Ausblick vom Strand bekommt man schnell das Gefühl in einem Paradies gestrandet zu sein. Der Strand ist auch ziemlich groß und man findet auch den einen oder anderen Platz im Schatten.

Wer sich gerne in der Sonne entspannt und für wen die sportliche Herausforderung nicht im Vordergrund steht, sollte sich überlegen, ob er nicht einfach den halben Tag in dieser Calanque verbringen möchte und dann von hier aus wieder die Rücktour zum Startpunkt antritt. Alleine auf der Strecke von Cassis zu der Calanque d’en Vau sieht man die volle Schönheit des Nationalparks und die Fahrt hat sich auch alleine nur für diesen Teilabschnitt auf jeden Fall gelohnt.

Wer sich wie wir für eine Weiterfahrt entscheidet, schlägt nach Ausfahrt aus der Calanque Richtung rechts weiter, um Kurs auf die Calanque Sugiton zu nehmen. Bei gemütlichen paddeln braucht man ungefähr zwei Stunden dorthin. Sugiton ist eines der meistbesuchten Calanques dieses Nationalparks. Zum einen ist sie sehr gut über angenehme Wanderwege zu erreichen, an dessen Beginn sogar ein Stadtbus aus Marseille hält und zum anderen strahlt sie einen ganz besonderen Charme durch ihre kleine Felsinsel in der Bucht aus.

calanque sugiton
Mittagspause und Abkühlung in der Calanque Sugiton

Bei gutem Wetter ist auf jeden Fall mit vielen Leuten an dieser Calanque zu rechnen, die das Wetter nutzen um baden zu gehen und von den Felsen zu springen. Wir haben den Stopp ebenfalls genutzt, um uns etwas abzukühlen und um eine Mittagspause einzulegen.

Der idealer Nationalpark für Wanderfreunde

Durch seine zahlreichen gut ausgebauten Wanderwegen empfiehlt es sich auch länger in diesen Nationalpark zu bleiben. Von den hohen weißen Klippen hat man einen beeindruckenden Blick über das Meer. Aufgrund der mangelnden Ausschilderung sollte man sich auf jeden Fall vor seine Abreise eine passende Wanderkarte beschaffen. Sehr empfehlenswert ist die Karte von IGN.

Wer lieber zur Mittagszeit in einem Restaurant einkehren möchte, sollte noch ein Stück weiter bis zu der Calanque Morgiou fahren, in welcher sich ein kleines Fischerdorf befindet. Hier gibt es ein Restaurant namens Bar Nautic. Das kleine Restaurant besticht vor allem durch seine Terrasse, wovon man einen Ausblick auf die Bucht von Morgiou genießen kann. Man sollte jedoch beachten, dass das Bar Nautic Restaurant sonntags geschlossen hat und Abends nur Getränke serviert. Nicht unweit des Restaurant befindet sich auch kleiner schöner Strand, um sich nach der Mittagspause abzukühlen.

morgiou
Calanque Morgiou
calanque marseille strand
Kleiner Strand in der Calanque Morgiou
morgiou restaurant
Kleines Fischerdorf Morgiou

Am Eingang zu der Calanque Morgiou befindet sich auch eines unserer großen Highlights dieser Tour: die Grotte Bleue. Man sollte sich vorher genau der Karte anschauen, wo die Höhle liegt, denn der Eingang ist alles andere als offensichtlich und aus der Ferne nur schwer zu erkennen. Dadurch dass der Eingang der Höhle nicht nur sehr klein ist, sondern auch sehr niedrig über den Wasser liegt,fällt nicht viel Tageslicht ein. Der Großteil des Lichts gelangt dementsprechend nur durch das Wasser in die Höhle, was das Wasser in der Höhle hellblau leuchten lässt. Es ist möglich in die Höhle mit dem Schlauchboot zu fahren, jedoch muss man den Kopf schon sehr stark bei beim Passieren des Eingangs einziehen. Bei kleineren Wellengang sollte man sehr vorsichtig sein und bei etwas stärkeren Wellen, sollte man lieber nicht reinfahren.

grotte bleue eingang
Eingang zur Grotte Bleue bei der Calanque Morgiou
grotte bleue calanques
Innerhalb der Höhle erstrahlt das Blau durch das eintretende Sonnenlicht über das Wasser

Im Anschluss geht es weiter Richtung Marseille zuerst vorbei an Cap Morgiou, welches durch seine hohen Felswände beeindruckt. Auf diesem Kap befinden sich Reste einer alten Festung, von der zu Zeiten Napoleons die Engländer abgewehrt wurden. Leider ist sie aber nicht vom Wasser aus sichtbar. Zudem befindet sich am Cap Morgiou in 37 m Tiefe ein Eingang zu der Henry-Cosquer-Höhle. In ihr befinden sich in einem höher gelegenen trockenen Raum mit zwischen 19.000 und 27.000 Jahren alten Höhlenmalereien. Morgiou strahlt aus diesem Grunde für mich etwas mystisches aus mit seinen vielen besonderen Geschichten, die sie erzählen kann.
Ab Morgiou hatten wir dann keinen Halt mehr am Land gemacht, sondern sind direkt nach Marseille durchgepaddelt. Für eine kleine Pause haben wir dann lieber auf dem Wasser verweilt und haben uns ein wenig treiben lassen, um den Ausblick zu genießen. Theoretisch bieten aber auch weitere Buchten auf der Strecke nach Marseille eine Möglichkeit um direkt am Ufer anzulegen. Empfehlenswert wären dafür wären die Calanque Sormiou, die Calanque de Podestat und die Calanque des Queyrons. All diese drei Buchten verfügen über einen schönen Strand, der zum Baden einlädt. Nichtsdestotrotz, muss man sich entscheiden wo und wann man Halt machen möchte, denn rein zeitlich gesehen, kann man es nicht schaffen an jeder schönen Bucht einen Stopp einzulegen.

calanque de podestat
Calanque de Podestat – ein sehr guter Ort um zu schnorcheln
calanque marseilleveyre
Calanque Marseilleveyre mit kleinem Restaurant

Je dichter man sich Marseille nähert, desto greifbarer werden auch die Inseln, die aus der Ferne sichtbar sind. Durch ihre kleinen Größe und der felsigen Landschaft erinnern sie an verlassene Orte aus Abenteuerfilmen. Wer nochmal in den Calanques in einem Restaurant essen möchte, kann dies in der letzten größeren Calanque de Marseilleveyre oder in der Calanque de Callelongue tun. Bei Marseillevery hat man zwar den besseren Ausblick beim Essen, aber das einzige Hauptgericht ist Spaghetti Bolognese. Im Gegensatz dazu bietet das italienische Restaurant La Grotte ein höheres Ambiente und eine viel größere Auswahl an Spezialitäten.

callelongue marseilleveyre
Die hohen Felsformationen nehmen ab und der Nationalpark nähert sich seinem Ende

Callelongue stellt das Ende des Nationalparks dar und ist somit auch ein potentieller Ausstiegspunkt für diejenigen, die nicht unbedingt bis nach Marseille weiterpaddeln möchten. Zudem gibt es die Buslinie 20 von Callelongue nach Montredon (siehe Abfahrtszeiten). In Montredon steht dann meist schon die Buslinie 19 bereit, die bis zur Metrohaltestelle Castellane fährt (siehe Abfahrtszeiten).

marseille meer
Kurz nach dem Verlassen des National Parks, erkennt man Marseille aus der Ferne
marseille südfrankreich meer
Je näher man der Stadt kommt, desto mehr vom Stadtleben kann man beim Kajaken beobachten

Wer mit seinem Schlauchboot bis nach Marseille paddelt, muss nochmals mindestens drei Stunden einplanen bis man den Vieux Port erreicht. Man muss sagen, dass das letzte Drittel nicht mehr so abwechslungsreich wie die Fahrt in den Calanques ist. In der Ferne sieht man Marseille, was auch ein sehr beeindruckender Anblick ist, aber man hat auch das Gefühl, dass man eine halbe Ewigkeit braucht, um dieser Stadt dann auch wirklich näher zu kommen. Die letzte halbe Stunde macht dann aber dafür wieder richtig Spaß, da man nah an der Küste ist und man spürt wie schnell man plötzlich voran kommt. Zudem sieht man die Leute, die an den Stränden und auf den Felsen sitzen oder die Schiffe aus Korsika und Nordafrika ein- und ausfahren. Die Einfahrt dann in den alten Hafen bei Sonnenuntergang von Marseille ist schließlich auch ein besonderes Gefühl, da man genau in Herzen von Marseille anlegt. Da am Vieux Port nicht so einfach eine Ausstiegspunkt zu finden ist, haben wir auf der unteren Karte unseren genauen Ausstiegspunkt eingetragen, wo wir unsere Tour beendet haben.

marseille vieux port
Unsere Tour endet mit der Einfahrt in den alten Hafen von Marseille

Die Kajaktour in den Calanques zählt zu eines der schönsten Paddeltouren, die wir in Frankreich bisher unternommen haben. Wir haben aber auch weitere Kanuurlaube in Frankreich unternommen. Lasst euch von unseren anderen Kanutouren in Frankreich inspirieren.

Drei Ideen für weitere Aktivitäten in der Region

Für diejenigen, die für den Trip mehrere Tage einplanen, möchten wir am Ende noch ein paar Anregungen für weitere Aktivitäten in der Region geben.

Les Friouls und Château d’If

Die Friouls sind eine Inselgruppe nahe Marseille, die innerhalb von 15 min mit der Fähre zu erreichen sind. Die Inseln bieten nicht nur eine tolle Natur mit kleinen Stränden, sondern auch ein kleines Dorf, alte Bunkeranlage aus dem Zweiten Weltkrieg, eine alte Krankenhausruine oder kleine burgähnliche Anlagen. Château d’If ist sicherlich vielen ein Begriff durch die Geschichte des Monte Christo.

Stadttour in Marseille

Marseille ist eine für Frankreich eine sehr spezielle Stadt. Einerseits hat sie den Ruf sehr schmutzig zu sein und der hohen Kriminalität nicht Herr zu werden. Andererseits steht sie für Multikulti und Mittelmeerflair mit ganz besonderem Charme. Seit Marseille 2012 Kulturhauptstadt war, hat sich viel getan und ein Besuch lohnt sich ohne Zweifel.

marseille

Ausflug nach Arles und Avignon

Die Provence ist nicht weit entfernt und wer sich einen Tag Zeit nimmt, kann sich zwei sehr schöne Städte anzuschauen, die zudem mit dem Zug bequem zu erreichen sind. Arles ist eine eher italienisch und spanisch geprägte Stadt mit seinem Amphitheater und dem Kolosseum. Avignon ist hingegen typisch französisch und ist mit dem Papstpalast und der Brücke von Avignon eines der beliebtesten Ziele Frankreichs. Da beide Städte auf der gleichen Zugstrecke liegen, kann man sie am gleichen Tag besuchen.

avignon sehenswürdigkeiten

Weiterführende Links

Abfahrtzeiten für Shuttlebus Marseille Flughafen <-> Marseille St Charles Bahnhof: hier
Abfahrtzeiten für Zug Marseille <-> Cassis: hier
Abfahrtzeiten für Bus Cassis Bahnhof <-> Cassis Stadtzentrum: hier
Abfahrtzeiten für Bus von Callelongue <-> Montredon: hier
Abfahrtzeiten für Bus von Montredon <-> Marseille Stadtzentrum: hier

Seite des Nationalparks: hier
Kajakverleih Cassis: hier

Der Beitrag hat 8 Kommentare

  1. Lieber Sebastian,
    danke für Deinen tollen Bericht. Wir (Familie mit 2 Kindern, 12 und 17 Jahren) sind ab nächster Woche in der Gegend und sind noch nie Kajak gefahren. Deine Schilderung hört sich so super an, daß wir es unbedingt auch erleben wollen. Meinst Du wir sollten als Anfänger erst mal mit einer geführten Halbtagestour starten?

    Antworten
    • Hallo Tanja,

      ich würde euch auf jeden Fall eine geführte Tour empfehlen. Die Bedingungen dort und vor allem auf dem Meer sind nicht immer ideal, sondern ganz im Gegenteil sie können auch gute Paddler herausfordern. Mit einer geführten Tour seid ihr auf der sicheren Seite und die werden auch nur dann durchgeführt wenn die Wetterbedingungen passen.

      Beste Grüße
      Christian

      Antworten
  2. Lieber Sebastian, ich will mit meinen zwei Jungs paddeln gehen. Ich bin bisher nur auf Flüssen Kajak Wandern gewesen. Ist es zu gefährlich ohne Vorerfahrung mit dem Seekajak und zwei Kids (10+13)? und kann man noch Biwaken, also nur mit Schlafsack und Tarp? Wir würden im Juli fahren, du schriebst, da ist der Park aber ab und zu nicht zugänglich, d.h. man kann nicht anlegen und übernachen? Fragen über Fragen…
    Ganz herzliche Grüße,
    Anne

    Antworten
    • Hallo Anne,

      wenn du noch nie auf dem Meer gepaddelt bist und zudem zwei Kinder dabei hast, würde ich erstmal lieber klein starten und eine geführte Tour mit Guide mitmachen. cassis-kayak-marseille.fr bietet solche Ausflüge an und da wärst du für den Start auf jeden Fall sicherer dabei. Im Hochsommer sind Teile der Calanques öfters geschlossen und man darf meines Wissens dann auch nicht mit dem Boot anlanden und von dort aus den Nationalpark betreten.

      Beste Grüße
      Christian

      Antworten
  3. Huhu Sebastian,
    ein wirklich toller Beitrag, wir sind ab dem 23.10 unterwegs und wollen dort auch unser aufblasbares Kajak mitnehmen. Hast du auch ein paar Tipps für einen Campingplatz, klein und fein…. sind mit dem Kastenwagen unterwegs😊
    LieGrü Tine

    Antworten
    • Hallo Christine,

      wir haben selbst noch keinen Campingplatz in der Umgebung genutzt und können daher keine persönliche Empfehlung geben. Wir würden auch nur an der Stelle bei Google schauen und anhand der Bewertungen entscheiden. 🙂

      Beste Grüße
      Christian

      Antworten
  4. Wahnsinn! Danke für den tollen Bericht!
    Ich bin begeistert – wir buchen direkt den Zug von Köln nach Marseille (unschlagbare 100€ pp und nur 8,5 Stunden Fahrzeit) – wer will da denn noch fliegen?! 😉 Das Kanu kommt natürlich im Rucksack mit in die Bahn.

    Antworten

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