Kanutour auf dem Lake Moraine

Der Lake Moraine ist mit seinen Ten-Peaks Bergen eines der meist fotografierten Landschaften Kanadas. Obwohl dieser Bergsee gar nicht groß ist, so ist aber die Farbe des Sees und die umgebene Landschaft überwältigend. Wir waren mehr am Staunen als am Paddeln. Das azurblaue Wasser, die malerischen Berge mit ihren Schneekuppen, die saftig-grünen Nadelwälder erschaffen ein einzigartiges Erlebnis auf dem Wasser. In diesem Tourenbericht geht es nicht nur um die Route auf dem See, sondern vor allem um wichtige Tipps, die ihr beachten solltet.

Die beste Zeit fürs Paddeln auf dem Lake Moraine

Der Lake Moraine ist von Mitte Juni bis Mitte September befahrbar. Zu der Zeit hat auch der Kanuverleih geöffnet. Außerhalb der Zeit kann es passieren, dass der See zugefroren oder das Wetter zu unbeständig ist. Wir sind den See Ende Juni gepaddelt und hatten ideale Bedingungen. Gerade zwischen Juni und Anfang Juli soll das Wasser besonders azur-blau sein, da das Schmelzwasser frisch von den Bergen kommt und noch glasklar ist.

Der Kanuverleih hat von 8.30 Uhr bis 18.30 Uhr geöffnet. Wir empfehlen früh oder spät zu paddeln, da zu anderen Tageszeiten der Andrang zu hoch ist. Auch um 8.30 Uhr wird bei guten Wettervorhersagen in den Sommermonaten der See sehr gut besucht sein. Das Problem bei dem Lake Moraine ist es vor allem einen Parkplatz zu ergattern. Es gibt nicht viele Parkplätze und falls dieser komplett überfüllt ist, wird die 12km lange Zufahrtsstraße gesperrt oder die Straße es staut sich komplett auf.

Wir empfehlen am späten Nachmittag zu paddeln, weil dann viele Touristen ihre Anfahrt in Richtung Hotel anbrechen. Außerdem sind die Lichtverhältnisse für Fotos am späten Nachmittag bzw. Abend besser als am Vormittag. Die Vormittagssonne strahlt die Berge (das Fotomotiv schlechthin) sehr stark an und lässt sie dann ein wenig zu grell wirken. In der Abendsonne wirkt die ganze Landschaft schön warm-belichtet.

Kanuverleih am Lake Moraine

Ein Kanu zu leihen ist sehr teuer, rund 75€ je Stunde. Ein Kanu kann bis zu 2 bis 3 Personen aufnehmen. Lohnt sich dieser Preis? Bei gutem Wetter, definitiv. Es ist eine einmalige Möglichkeit den See zu erleben und von den Massen ein wenig zu entkommen. Da der See nicht groß ist, reicht eine Stunde in der Regel aus. Wir müssen aber gestehen, dass wir mehrere Stunden auf dem See verbracht haben, weil der See und die Landschaft uns so fasziniert haben.

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Wir waren in der komfortablen Situation den See mit unserem eigenen Schlauchkajak zu erkundigen. So konnten wir unsere Tour am Abend starten, als nur noch wenige Leute unterwegs waren. Wir sind ungefähr um 17.30 Uhr angekommen und waren nach kleiner Erkundigung zu Fuß und Aufbau des Bootes von 18.30 Uhr bis 21.00 Uhr auf dem Wasser. Abgesehen von einem anderen Schlauchkanu, waren wir das einzige Boot auf dem Wasser und konnten die Stille sowie Schönheit der Natur komplett für uns genießen. Es gibt bereits Schlauchkajaks ab 100€ (z.B. Intex Explorer K2 oder Challenger K2), was minimal mehr als die Miete ist. Man kann länger auf dem Wasser bleiben, zu später Stunde beginnen und den See für sich haben sowie das Boot nachhinein auch noch für andere Touren nutzen. Auch in unserem Schlauchkajak– oder Schlauchkanu-Guide erfahrt Ihr mehr nützliche Informationen, falls Ihr euch ein eigenes Boot zulegen möchtet.

lake moraine see sommer
Das Wasser des Lake Moraine war so klar und azurblau, dass es schon fast unreal war
lake_moraine_ten_peaks
Gerade die Abendsonne scheint die Ten Peaks mit einem sehr schönen warmen Licht an

Unsere Route auf dem Lake Moraine

Nun zur eigentlichen Route bzw. Tour auf dem Lake Moraine. Da der Lake Moraine sehr überschaubar ist, ist eine vorherige Routenplanung nicht notwendig. Ihr könnt nach Lust und Laune paddeln ohne etwas zu verpassen. Dennoch möchten wir Euch unsere Route vorstellen und markieren einige Spots, die wir als besonders lohnend empfanden.

Wenn man vom Parkplatz Richtung See geht und rechts dem See entlang läuft, kommt nach ein paar Minuten schon der Kanuverleih. Dort oder in unmittelbarer Umgebung gibt es gute Möglichkeiten auch das eigene Boot einzusetzen. Mitten auf dem See hat man den besten Ausblick auf das Bergpanorama. Nichtsdestotrotz sollte man auch in der Nähe des Ufers entlang paddeln, um nicht nur einen Eindruck vom See und der massiven Bergwelt zu bekommen, sondern um  auch vom wunderschönen Ufer einen Einblick zu bekommen.

lake_moraine_anlegestelle
Am Ende des Sees gibt es eine Anlegemöglichkeit, die man sonst zu Fuß ebenfalls erreichen würde
lake_moraine_weiterer_zufluss
Ein weiterer Zufluss am Ende des Sees, der den Moraine Lake mit kristallklarem Wasser speist
lake_moraine_rueckfahrt
Zurück ging es dann etwas zügiger, bevor es dunkel wird. Die Sonne befindet sich bereits hinter den Bergen

Wir empfehlen sowohl die westliche als auch die östliche Uferseite ein wenig entlang zu paddeln. Der Lake Moraine wird dann am Ende enger, von weitem sieht es wie eine Kurve aus. Hier ist es dann aber wirklich leider zu Ende, der See ist geblockt und es handelt sich um einen flachen Zufluss, den ihr nicht befahren könnt. Am westlichen Ende des Sees gibt es noch die Möglichkeit mit dem Boot anzulegen, um vom Land den See und seinen Zufluss begutachten zu können. 

Viele fragen sich, ob man sich ein Kanu für eine oder zwei Stunden ausleihen sollte. Prinzipiell genügt eine Stunde, um den See größtenteils zu erkunden. Dennoch finden wir, dass man ihn länger als eine Stunde genießen kann und sollte. Bei zwei Stunden hat man einfach mehr Zeit und man kann die wirklich einzigartige Natur ohne Zeitdruck genießen. Am Ende ist es jedoch Geschmackssache und eine Frage des Budgets. Hier wäre von Vorteil, das eigene Boot mitzunehmen. Wir hatten ein Paar aus den USA getroffen, die u.a. für diesen See ihr Schlauchkajak mitgenommen hatten, da es billiger kam als ein Boot zu leihen. Auch wir hatten es so gemacht und im Vergleich zu hohen Verleihkosten hat es sich definitiv gelohnt. So kann man am Abend paddeln und man hat den See fast für sich allein.

Weitere Informationen zum See findet Ihr auf der Seite des Nationalparks Banff.

Lake_Moraine_Kanuverleih
Nach kurzer Zeit war die Kanustation in Sicht, wo wir unsere Paddeltour begonnen hatten

Weitere Aktivitäten in Banff

Banff bietet für Wander- und Paddelfreunde unzählige weitere Möglichkeiten. Wir möchten Euch einige Aktivitäten vorstellen, die wir gemacht hatten und die sich definitiv gelohnt haben.

Paddeln auf Lake Louise

Nur 20 km entfernt liegt der Lake Louise, der wohl bekannteste See Kanadas. Wir sind den Lake Louise am nächsten Morgen gepaddelt. Insbesondere wie die Wolkendecke aufzog und die Berge hervorkamen, war spektakulär. Von der Größe ist er ähnlich wie der Lake Moraine. Auch hier gibt es einen Kanuverleih oder man kann mit eigenem Boot paddeln. Erfahrt mehr zu unserer Paddeltour auf dem Lake Louise in unserem Artikel.

lake_louise_sonnenschein

Wandern auf dem Sunshine Meadows Trail

Wir sind den Trail selbst gewandert und der Trail verdient nicht umsonst die Bezeichnung “Schönster Trail in Banff”. Ungefähr 70 km entfernt vom Lake Moraine befindet sich das Skigebiet Sunshine Village. Dort könnt Ihr Euer Auto parken und die Gondel oder den Bus zum Trail nehmen. Auf der Webseite von Sunshine Meadows Banff findet Ihr die genauen Abfahrtstage- und Zeiten. Oben am Trail habt Ihr mehrere Wandermöglichkeiten und kleine Seen, umgeben von saftig grünen Wiesen. Die komplette Wanderung dauert 3-4 h. Wir empfanden die Wanderung als schöne Abwechslung zu den klassischen Seen und Aussichtspunkten entlang der Highways in Banff. Außerdem haben wir dadurch einen anderen Einblick in die Bergwelt von Banff bekommen.

sunshine_meadows_trail

Icefield Parkway

Nicht mal 20 km nördlich von Lake Moraine beginnt der legendäre Icefield Parkway, der die Nationalparks Banff und Jasper verbindet. Einige berichtigen, dass die Fahrt auf diesem Highway ihr Highlight auf ihrem Kanada Trip gewesen ist. Wir sind den Parkway ebenfalls gefahren, einmal von Süd nach Nord und paar Tage später von Nord nach Süd. Landschaftlich ist es eines der schönsten Straße, die wir gefahren sind. Außerdem hatten wir das Glück gehabt, unterwegs mehrere Schwarzbären am Straßenrand zu sehen. Nicht umsonst wird Japser in vielen Reiseführen als der Nationalpark für Wildlife Watching empfohlen.

Icefield_Parkway

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