Der Ortlieb X-Tremer ist der richtige Packsack, wenn es darum geht große Mengen an sperrige Ausrüstung trocken zu transportieren. Mit seinen 150 L Volumen ist er aber auch ein idealer Transportrucksack für euer Schlauch– oder Faltboot. In diesem Testbericht möchten wir mit euch unsere Langzeiterfahrungen zum Ortlieb X-Tremer genau für diesen Einsatzzweck teilen, der unser treuer Begleiter in den letzten Saison war.
Produktdaten
Gewicht:
Volumen:
Abmessungen:
Material:
Wasserdichtigkeit:
Produktionsland:
1,32 kg
150 L
92 x 50 x 30 cm
PD620, PS620C
IP64
Deutschland
Mit etwas mehr als 1kg Gewicht ist der Rucksack ein wirkliches Leichtgewicht. Ungefüllt lässt er sich sehr kompakt zusammenfalten und bequem in anderen Taschen verstauen.
Der Packsack besteht aus zwei Hauptmaterialien. Für die Vorderseite hat der Hersteller ein PVC-beschichtetes Polyestergewebe gewählt. Auf der Rückseite des Rucksacks kommt ein PVC-beschichtetes Cordura Material zum Einsatz. Cordura ist eine Stoffmarke, hinter der sich robuste Stoffe und Gewebe aus Polyamiden bzw. Nylon Gemischen versteckt. Ortlieb klassifiziert den Rucksack mit IP64 bezüglich Wasserdichtigkeit, d.h. der Rucksack ist geschützt vor das Eindringen von Staub und Spritzwasser. Bei starkem Regen oder Eintauchen könnte aber dennoch Wasser eindringen.
Geschlossen wird der Rucksack über einen Rollverschluss. Um ihn wasserdicht zu verschließen, muss der Rollverschluss dreimal gerollt werden. An den Klickverschluss befinden sich zwei D-Ringe, womit der Rucksack zusätzlich mit einem Schloss abgesperrt werden kann. Ein zusätzlicher D-Ring zwischen den Schultergurten ermöglicht es, den Rucksack an etwas zu befestigen oder ihn darüber abzuseilen.
Ortlieb X-Tremer 150 L als Transportrucksack
Wir haben uns den Packsack zugelegt, als wir uns ein Schlauchkajak gekauft haben. Wir wollten unser neues Boot möglichst bequem auf den Rücken überall mithin nehmen. Dabei war es uns wichtig, nicht nur das Boot in den Packsack zu bekommen, sondern auch sämtliche Ausrüstung, wie z.B. Doppelpaddel, Schwimmwesten, Luftpumpe, etc. Dies solltet ihr vor dem Kauf eines Transportsacks unbedingt berücksichtigen. Möchtet ihr nur das Boot oder das Boot mit kompletter Ausrüstung in einem Packsack bekommen? Wie wird zusätzliche Ausrüstung, beispielsweise Campingausrüstung, Wechselsachen, etc. transportiert.
Daher sollte es für uns ein Packsack sein, der weit über 100 L fassen kann. Bei der Recherche stellt man allerdings fest, dass es gar nicht so viele Packrucksäcke mit solch einer Größe gibt. Entweder die Hersteller von portablen Booten packen von Haus aus eine Tasche mit bei oder man muss sich auf eigener Suche begeben. Gerade bei günstigen Booten packt der Hersteller oft nur eine Tragetasche bei, die maximal für kurze Wege oder für die Lagerung geeignet ist. Andere Hersteller wie Grabner oder Gumotex vertreiben auch separat Packsäcke für ihre Boote, diese sind aber oft nicht wasserfest.
Ein großer wasserfester Packrucksack für das Boot ist aus unserer Sicht aber mehr als praktisch, denn somit kann man ihn auch während der Paddeltour als Dry bag für Sachen nehmen, die nicht nass werden sollen (z.B. Schuhe, Jacken, Wertsachen, …).
Wenn wir den Ortlieb X-Tremer nicht gerade für unser Schlauchkajak nutzen, dann ist er auch für uns eine gute Wahl auf Reisen. Insbesondere als Aufgabegepäck am Flughafen ist er super, denn in ihm lassen sich mehrere Gepäckstücke zusammen packen. Paddler, die mit Packrafts unterwegs sind, sollten einen Blick auf den Ortlieb Gear-Pack 40L werfen.
Bei einem Rucksack mit solch einem Packvolumen ist auch schnell ein hohes Gewicht erreicht. Daher ist der Brustgurt absolut für eine Entlastung der Schultern notwendig, welcher sich auch von der Höhe verstellen lässt. Schön wäre es gewesen, wenn der Rucksack auch über einen Hüftgurt verfügen würde, denn somit könnte man nochmals das Gewicht besser auf den ganzen Körper verteilen.
Ob der Packsack bequem auf dem Rücken sitzt, hängt davon ab wie ihr ihn bepackt. Er verfügt über keine Rückenpolsterung und somit sollten sich keine spitzen oder kantigen Gegenstände auf der Rückenseite befinden. Die fehlende Rückenpolsterung ist aus unserer Sicht aber völlig in Ordnung. Denn dadurch hat Ortlieb den Innenraum so flexibel wie möglich gehalten und das Volumen lässt sich perfekt ausnutzen. Da ein Schlauchkanu auch viele weiche Elemente hat, packen wir diese immer so, dass sie auf der Rückenseite liegen und somit sich der Rucksack bequem tragen lässt.
Wir haben den Rucksack nun seit mehr als 2 Jahren im Gebraucht und haben den Kauf seitdem nicht bereut. Allerdings muss man aber auch sagen, dass er an einigen Stellen bereits Materialschwächen aufzeigt. So löst sich an einem Schultergurt das Mesh-Polster aus der Naht heraus. Zusätzlich löst sich an den Stellen, wo die Schultergurte mit dem Rucksack verbunden sind, das Material ebenfalls leicht auf.
Stärken und Schwächen des Ortlieb X-Tremer
Der Ortlieb X-Tremer im Einsatz für Transport unseres Bootes von der S-Bahn Station zum Wasser.
Um die maximale Flexibilität zu genießen, haben wir uns lieber für einen größeren als für einen zu kleinen Packsack entschieden und haben am Ende die große Variante nicht bereut. Denn das ist der Vorteil eines Packsacks. Was ihr als Größe nicht braucht, könnt ihr einfach beim Schließen des Packsacks einrollen.
Das größte Manko ist für uns ein fehlender Hüftgurt, der aus unserer Sicht mehr als Sinn machen würde. Denn gerade wenn man das Boot über eine längere Zeit auf dem Rücken trägt, macht es einen großen Unterschied, ob man Gewicht von den Schultern nur über einen Brustgurt oder auch zusätzlich über einen Hüftgurt verteilen kann.
Vermissen tun wird auch an den Seiten des Rucksack ein paar Riemen. Hierüber hätte man sehr gut Paddel befestigen können und würde somit reichlich Platz im Innenraum für andere Ausrüstung haben.
Das hat uns gefallen
+ sehr großes Packvolumen + geringes Eigengewicht + sehr klein zusammenfaltbar
+ stabiles Material + Brustgurt zur Gewichtsverteilung + 5 Jahre Garantie + Hergestellt in Deutschland
Das hat uns weniger gefallen
– kein Hüftgurt zur zusätzlichen Gewichtsverteilung – fehlende Seitenriemen zur Befestigung von Paddeln
– Verarbeitung an einigen nicht ausreichend
Fazit zum Ortlieb X-Trember 150 L
Der X-Tremer Packsack von Ortlieb hat sich für unsere Einsätze in den letzten Jahren mehr als bewährt. Ohne solch ein großen Packrucksack hätten wir unser Kajak nicht in abgeschiedene Ecken transportieren können. Nichtsdestotrotz merkt man das der Packsack nicht in erster Linie für den Transport von portablen Boot konzipiert worden ist. Kleine Features könnten den Packsack auf ein Niveau heben, um ihn zu einem ultimativen Transportrucksack portabler Boote zu machen. Auch wenn er an einigen Stellen Alterserscheinungen und wohl möglich auch Qualitätsmängel aufweist, würden ihn wieder kaufen. In unserem Ratgeberartikel zu wasserdichten Packsäcken haben wir euch die verschiedenen Typen von wasserdichten Packsäcken vorgestellt.
Hallo,
ich besitze ein Advanced Elements AF Expedition 1 (2013) und überlege ob dieses für den Ortlieb X-Tremer 150 L passt, vor allem die Öffnung des Packsacks.
Ich würde gern noch die Pumpe und das Paddeln darin transportieren.
Danke und beste Grüße
Hallo Sven,
wenn du es entsprechend faltest, sollte das Kajak in den Rucksack passen.
Viele Grüße
Sebastian
Hallo, könnet ein Grabner Riverstar in den Packsack passen?
Hallo Denis,
vielleicht mit Mühe und Not, wenn man sich die Abmessungen beider Produkte anschaut. Ich würde den X-Trember 150L für den Riverstar nicht empfehlen und stattdessen die Grabner Universal Packtasche nehmen.
Viele Grüße
Sebastian
Hallo,
danke für diesen Testbericht!
Ich besitze ein altes Metzeler Indio. Ich vermute es hat eine ähnliche Größe wie das Grabner Adventure.
Glaubt ihr, dass das Ortlieb X-Tremer 150 L von der Größe her passen würde?
Danke & liebe Grüße
Philipp
Hallo Philipp,
ich kenne das Packmaß deine Bootes zwar nicht aber ich gehe davon aus, dass auch das Boot in dem Ortlieb X-Tremer passen sollte.
Beste Grüße
Christian