Stand-Up Paddling, oder kurz auch SUP, erfreut sich seit den letzten Jahren einer immer größeren Beliebtheit. Ob auf Seen und Flüssen die Natur genießen oder in Städten wie Paris und Berlin die Innenstadt erkunden, Stand-Up Paddling sind so gut wie überall allgegenwärtig und ihre Einsatzmöglichkeit sind nahezu grenzenlos. Da wir die Münchener Region beispielsweise ziemlich gut kennen, habe wir vor Kurzem einen Artikel zum Stand Up Paddling in München veröffentlicht.
SUP sind nicht nur etwas für Leute mit Paddelerfahrung und großer Sportaffinität. Im Allgemeinen lässt sich sagen, dass jeder, der stabil stehen und schwimmen kann, für das SUP-Paddeln geeignet ist.
Die Auswahl an SUP wird immer größer vor dem Kauf eines SUP fühlt man sich nahezu erschlagen von der Vielzahl an Board, die ganz unterschiedliche Eigenschaften besitzen und somit jeweils für einen bestimmen Einsatzbereich konzipiert sind. In diesen Artikel verraten wir euch, was ihr vor dem Kauf eines SUP wissen solltet, damit Ihr auch für euch das richtige Board findet.
Einsatzgebiete von Stand Up Paddle Boards
Es gibt vier verschiedene Einsatzgebiete für SUP-Boards: Surf, Touring, Racing und Fitness. Die zwei Hauptdisziplinen sind Touring und Fitness. Als Einsteiger wird man sich wohl auch für eines dieser beiden Kategorien entscheiden. Surfen oder Wave ist dagegen eher eine Kategorien für Fortgeschrittene und Profis.
Unter Touring versteht man das Wasserwandern mit dem SUP, also das Zurücklegen von längeren Strecken. Für jemanden, der vorrangig Flüsse und Seen erkunden oder von A nach B paddeln möchte, für denjenigen ist ein Touringboard genau das richtige. Solch ein Board bietet meist auch genug Platz für etwas Gepäck. Bei dem Kauf sollte darauf achten, dass ein Gepäcknetz bereits auf dem Board integriert ist.
Der eine oder andere mag sich vielleicht fragen, was unter Fitness SUP zu verstehen ist. In letzter Zeit haben sich sogar Yoga- oder Pilatesgruppen gebildet, die im Sommer auf dem SUP-Board ihre Kurse abhalten. Das Brett als Trainingsunterlage auf dem Wasser auf einem ruhigen See sorgt in diesen Fall für eine ganz besondere Entspannungsatmosphäre. Fitness SUP-Boards sind besonders kippstabil.
Surfen oder Wave sind Einsatzgebiete, die eher nicht für den Einsteiger geeignet sind. Hierfür ist eine gute Technik und viel Sicherheit auf dem Board von Nöten. Paddler dieser Kategorie bevorzugen auch meist ein festes Brett im Gegensatz zu einem aufblasbaren Board.
Insgesamt gibt es zwischen den einzelnen Boardtypen so einige Überschneidungen. Somit gibt es auch Allround-Boards, die einen großen Einsatzbereich haben und sie stellen einen guten Kompromiss für diejenigen dar, die sich noch nicht nur auf ein einzelnes Einsatzgebiet festlegen möchten. Für Leute, die ihr Brett für Fitness oder Yoga nutzen möchte, empfiehlt sich ebenfalls ein Allround-Board.
Die folgende Grafik gibt einen Überblick, welche Länge und Breite das Board je nach gewünschten Einsatzgebiet aufweisen sollte. Hierbei können es sich lediglich um Bereichsangaben halten, da auch das eigene Körpergewicht eine Rolle spielt. In den folgenden Abschnitten wird genauer darauf eingegangen, welche Auswirkung die Länge, Breite und Dicke auf das Fahrverhalten hat.
Festes oder aufblasbares SUP
Aufblasbare SUP (auch gerne inflatable SUP genannt, kurz iSUP) liegen eindeutig im Trend und werden am meisten verkauft. Im Gegensatz zu festen SUP bieten aufblasbare SUP-Boards einen enormen Vorteil. Sie sind einfach in einem Rucksack zu verstauen und können überall mit hingenommen werden. Zudem benötigen sie auch keinen großen Stauraum und finden in jeden kleinen Keller Platz. Da sie auch etwas weicher sind, besteht auch eine geringere Verletzungsgefahr. Als Badeinsel eignen sie sich sogar perfekt für Kinder.
Der Vorteil, dass man mit dem Board im Rucksack auch in die entlegensten Orten gelangen kann, eröffnen nahezu unendlich viele Möglichkeiten. Wer zudem kein Haus mit Garage oder großen Keller hat, dem bleibt wohl auch nicht viel anderes übrig, denn nur die wenigstens werden eine Wohnung mit einen Keller haben, indem sie mit einem mindestens über 3m langes Board um jede Ecke kommen und schließlich verstauen können.
Trotz all diesen Vorzügen gibt es dennoch den einen oder anderen für den nur ein laminiertes Hardboard in Frage kommt. Gerade Profi-Paddler aus Bereich Race und Surf profitieren bei einem festen Board von einer besseren Steifigkeit und Festigkeit, die schließlich für ein besseres Fahrgefühl und einer besseren Fahrleistung sorgen. Ein Hardboard ist zudem langlebiger und einfacher zu reparieren. Es erfordert keine Zeit für den Aufbau und ist sofort einsatzbereit.
Allerdings muss man sagen, dass in dem Bereich der aufblasbaren Boards in den letzten Jahren sich sehr viel getan. Die Konstruktion aus einer hohen Anzahl von Fasern, die zwischen der Ober- und Unterseite verwebt und verklebt sind, sorgen dafür das inflatable Boards mit einem hohen Druck aufgepumpt werden können und somit ebenfalls eine hohe Festigkeit und Steifigkeit bieten.
Für einen Einsteiger überwiegen eindeutig die Vorteile eines aufblasbaren Boards und somit sollte ein aufblasbares SUP die erste Wahl darstellen. Nur wer als Profi unterwegs ist und sich dem Race und Surfsport verrufen hat, sollte ein Hardboard in Betracht ziehen.
Länge des SUP-Boards
Aus der Länge des Boards bestimmt sich der Einsatzzweck. Ein besonders langes Board eignet sich vor allem für Langstreckenfahrten oder als Raceboard. Je kürzer das Board ist, desto mehr eignet es sich für Spaßpaddler, Fitnesspaddler und Familien.
Prinzipiell gilt je kürzer und breiter ein Board ist, desto stabiler liegt es auf dem Wasser. Dafür ist es aber auch langsamer, da es nur weniger Wasser verdrängen kann. Dagegen bietet ein längeres Board eine höhere Schnelligkeit und Wendigkeit, liegt dafür aber auch instabiler auf dem Wasser.
Maßangaben bei SUP sind in der Regel in „Fuß“ und „Inch“. Ein 10‘2“ langes SUP entspricht 10 Fuß und 2 Inch. Dabei sind ein Fuß 30 cm und ein Inch 2,54 cm. Das Beispielboard hätte dementsprechend eine Länge von 3,05 m und ließe sich als kompaktes Allroundboard einordnen.
Breite des SUP-Boards
Je breiter das Board ist, desto stabiler liegt es auf dem Wasser. Dafür ist man aber mit einem breiten Board auch langsamer unterwegs. Im Umkehrschluss gilt, dass man zwar mit einem schmalen Board schneller unterwegs ist, dafür ist es aber instabiler.
Auf die Stabilität wirken sich ebenfalls die Kanten sowie der Heck und Rumpf aus. Die für aufblasbare Boards typischen runden und dicken Kanten wirken sich etwas wackliger aus deswegen sollte man beim Kauf eines iSUP ein 1-2 Inch breiteres Board wählen, als man es bei einem laminierten Hardboard tun würde. Bretter mit breiter, runder Nase und Heck sind natürlich kippstabiler als Boards mit spitzer und schmalem Heck.
Dicke des SUP-Boards
Bei der Dicke des SUP-Boards kommt es vor allem auf das Körpergewicht des Paddlers an. Typisch sind vier bis sechs inch Dicke. Für Paddler unter 60 kg und für Kinder sind Boards mit einer vier inch Dicke völlig ausreichend. Alle anderen und insbesondere Einsteiger greifen lieber zu einem dickeren Board (idealerweise 6 inch).
Bretter mit einer Dicke von 4 inch sind durch ihr geringeres Volumen kippstabiler und wendiger. Jedoch haben dünne Boards bei schwereren Paddlern den Nachteil, dass sich durch das leichte Durchbiegen schneller Wasser auf der Oberfläche ansammelt. Aus diesem Grund sind dünne Boards in der Regel kürzer gehalten, um nicht an Steifigkeit zu verlieren. Ab einer Länge von 11′ sollte man darauf achten, dass es sich auch um ein dickeres Board handelt.
Fazit
Bei dem Kauf eines SUP-Boards gibt einiges zu beachten. Angaben oder Empfehlungen variieren teils stark zwischen den Herstellern und Händlern, da auch unterschiedliche Meinungen zu den noch jungem Trendsport herrschen. Als Einsteiger sollte man sich ein aufblasbares Allroundboard zulegen, da man somit noch nicht auf ein einzelnes Einsatzgebiet festlegt
Oft liest man, dass man für ein gutes Board schon mindestens 1000€ investieren muss, um lange daran Freude zu haben. Prinzipiell ist es zwar richtig, dass in diesen Preissegment SUP-Boards eine bessere Verarbeitung aufweisen, aber als Einsteiger ist so eine hohe Investition nicht unbedingt sinnvoll. Die hohe Invesition schreckt die meisten zurück, sich ein SUP-Board zu kaufen und viele werden nie den Sport ausprobieren können. Vor allem wenn man sich noch nicht sicher ist, ob man dem SUP-Sport langfristig treu bleiben möchte und es in erster Linie um ausprobieren geht, genügt als Einstieg ein Board zwischen 400-600€. Später kennt man dann auch seine Präferenzen und weiß dann viel besser, wie das geeignete Board beschaffen sein muss, damit es den eigenen Anforderungen entspricht. Ab diesen Zeitpunkt lohnt es sich dann ein viel hochwertigeres Board zu kaufen.